Was ist das? und von wem? Malerische Rätsel (1)

Was ist das? und von wem? Hiermit eröffne ich eine kleine Rätsel-Serie über moderne Malerei. Ich zeige Details von größeren Werken, und ihr sollt versuchen, sie zuzuordnen. Die Auflösung findet er dann gleich unten.

Los gehts

Was ist das, und von wem? Rätsel No. 1

Vorhin las und betrachtete ich bei https://hjschlichting.wordpress.com/2018/05/03/bizarre-unterwasserschatten/ Seerosen und ihre Schatten. Und sofort standen die Seerosenbilder von Claude Monet wieder vor meinem inneren Auge. Erstmals sah ich sie vor vielen Jahren in Paris, und ich erinnere mich an den gewaltigen Eindruck, den sie auf mich machten. „Ein Revolutionär der Malerei“ murmelte ich. „Unglaublich“. Denn wenn man Monets Werke nur von Abbildungen kennt, hat man nicht die geringste Ahnung, mit wem man es zu tun hat. Viel mehr dazu kannst du hier nachlesen: https://gerdakazakou.com/2016/01/06/mein-malen-fortsetzung-3-tritt-naeher/

Vor ein paar Tagen, bei meinem Besuch im Kunsthaus von Zürich, stand ich wieder vor einem dieser gewaltigen Seerosenbilder. Und wieder begann ich den Tanz vor und zurück, durch den sich diese Bilder überhaupt erst erschließen. Stehst du in ordentlicher Entfernung, siehst du: einen weiten Seerosenteich. Trittst du nah heran, siehst du: locker, luftig über die Leinwand tanzende Pinselstriche, die nichts beschreiben. Und so, vor- und zurücktanzend, gibst du dich dem Wunder des Auges hin, das mit großer Leichtigkeit aus diesem Gewimmel ein Bild zusammenfügt.

Über gkazakou

Humanwissenschaftlerin (Dr. phil). Schwerpunkte Bildende Kunst und Kreative Therapien. In diesem Blog stelle ich meine "Legearbeiten" (seit Dezember 2015) vor und erläutere, hoffentlich kurzweilig, die Bezüge zum laufenden griechischen Drama und zur Mythologie.
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28 Antworten zu Was ist das? und von wem? Malerische Rätsel (1)

  1. Arno von Rosen schreibt:

    Dazu sollte man wissen, dass der gute Monet die letzten 20 Jahre seines Lebens sein Grundstück mit dem Seerosenteich nicht mehr verlassen hat und dies Motiv hunderte Male gepinselt hat 😉

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    • gkazakou schreibt:

      Lieber Arno, es stimmt, dass Monet seiner Weise des Sehens bis ins hohe Alter treu blieb, das „Revolutionäre“ sich daher auch nicht auf ihn als Person, sondern auf den radikalen Bruch mit Sehgewohnheiten in der Malerei bezieht. Turner hat den Schritt schon vorher gemacht, aber Monet hat ihn nochmal radikalisiert und systematisiert. Am bekanntesten ist ja wohl sein Malen des Heuhaufens und dann auch des Doms von Chartres unter allen möglichen atmosphärischen Einflüssen. Welch ein Glück, dass er sich ein Zuhause schaffen konnte, das ihm auch bei stark eingeschränkter Sehfähigkeit und anderen Krankheiten das Malen bis zuletzt ermöglichte. Malen – nicht pinseln!!

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  2. finbarsgift schreibt:

    Moderne Malerei in Vollendung…
    Dankeschön für’s Zeigen und Präsentieren!
    Liebe Grüße vom Lu

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  3. kowkla123 schreibt:

    das gefällt mir auch, hab wegen dem neuen Funktionsupdate echt Probleme, lasse es dir gut gehen, Klaus

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  4. Ulli schreibt:

    Liebe Gerda, schön, dass du das Ganze nun hier aufgenommen hast, ich erinnere mich gerne an unser Gespräch über Monet u.a. und dem Tanz des Vor und Zurücks…
    Gerade habe ich den Kindern deine Zeichnungen gezeigt, bei dem Eulen-Raben-Bild entfuhr M. spontan ein wow 🙂
    wir grüßen dich herzlich, Ulli, soeben wird hier (bei mir daheim) wieder ein Puppentheater aufgebaut…

    Gefällt 3 Personen

  5. kunstschaffende schreibt:

    Liebe Gerda,
    diese fantastische Kunst zeigt uns auch, dass wenn man zu nah an einer Sache ist, es den wahren Blick versperren kann! Monet lehrt uns, mit seiner Kunst, die Dinge mit Abstand sichtbar zu machen!

    Das war sehr interessant! Ich Danke Dir dafür!💖😁😉👍

    Liebe Grüße Babsi

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  6. Arabella schreibt:

    Auch ich liebe seine Bilder, leider habe ich nur einen Druck am der Wand hängen. ..

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  7. Karin schreibt:

    Mein Mann und ich haben sie vor vielen Jahren im Musee de l’Orangerie in Paris bewundert, dort ist dieser Drehmoment in der Rotunde noch stärker. Leider kamen wir nie nach Giverny, über seinen Garten habe ich nur zauberhafte Kunstbücher.
    Armchairtravelling🤗Dir einen lieben Gruss, Karin

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  8. Stell Dir vor, Gerda, ich habe eins Deiner Vogelbücher gewonnen!!!😀☀️☺️Ich freu mich ja so! Du weisst bestimmt, dass der Verlag ein paar verlost hat…

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    • gkazakou schreibt:

      He, Sabine, das ist ja eine Überraschung! Nein, ich wusste nichts von der Verlosung, und Belegexemplare habe ich auch noch nicht. Der Autor erfährt vom Wunder der Erscheinung zuletzt. 😉
      Aber ich freu mich über dein Glück, und wünsche dir bei der Vernissage am Montag viel viel Freude und Erfolg!

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  9. Vermutlich bin ich auf die merkwürdigen Seerosenschatten nur dadurch aufmerksam geworden, dass ich ich fast jeden Tag an einem Teich sitze und die Seerosen vor Augen haben. Im Moment sind sie gerade dabei eines nach dem anderen wie aus dem Nichts auftauchend sich auf der Wasseroberfläche breit zu machen und den nüchternen Winterteich zu beleben. Ich kann mir gut vorstellen, wie der alternde Monet diesen Eindrücken ausgesetzt schließlich seinen revolutionären Blick ausbildete und in bewundernswerter Weise umzusetzen vermochte. LG, Joachim.

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    • gkazakou schreibt:

      Herzlichen Dank, Joachim! Monets Augenprobleme und seine geduldige Unbeweglichkeit vor dem Gewässer haben, so meine ich, seiner Kunst eine besondere Qualität hinzugefügt und zur Reife gebracht, was in seinem früheren Werk schon so eindrucksvoll sich äußert.

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  10. www.wortbehagen.de schreibt:

    Gerade heute habe ich Seerosenblätter fotografiert und sehe mir nun sein Bild bei Dir an und erinnere mich an meine eigenen Vor- und Zurücktänze vor so vielen Bildern und ich wunderte mich immer, daß alle anderen still stehen und mich die Aufsichtspersonen in den Museen so genau betrachten, wenn ich auch och versuche, von der Seite zu sehen *g*
    Wie schön, daß Du es auch so machst, wenn auch aus etwas anderen Gründen als ich, denn Du bist die Künstlerin und ich nur ein Betrachter, der bewundert, aber erkennen möchte…
    Manchmal zuckt es mir in den Fingerspitzen, um zu berühren, zu fühlen und weiß doch, ich darf es nicht

    Liebe Abendgrüße von Bruni

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  11. Pingback: Was ist das? Und von wem? Malerische Rätsel No. 2 | GERDA KAZAKOU

  12. ann christina schreibt:

    Absolut grandiose Kunst, so ein locker leichter, fluffiger Pinselstrich – wie unglaublich geübt! Wunderschön!

    Gefällt 1 Person

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