Rückblende Malerei (6) „Sie weben Gewänder aus Licht“

Dieses Bild malte ich 2013, unter dem  Eindruck des Canto General von Pablo Neruda.

Dann stellte ich es auf den Kopf, übermalte es, ertränkte es in Blut. Die Conquistadoren waren erschienen.

Dann rief ich Invasoren und Besiegte noch einmal gemeinsam auf die Bühne.

Der Mops, der die Sonne verschluckte, und andere Details:

 

 

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About gkazakou

Humanwissenschaftlerin (Dr. phil). Schwerpunkte Bildende Kunst und Kreative Therapien. In diesem Blog stelle ich meine "Legearbeiten" (seit Dezember 2015) vor und erläutere, hoffentlich kurzweilig, die Bezüge zum laufenden griechischen Drama und zur Mythologie.
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21 Responses to Rückblende Malerei (6) „Sie weben Gewänder aus Licht“

  1. Avatar von finbarsgift finbarsgift sagt:

    Was du alles so für Kämpfe direkt auf deinen Gemälden austrägst…
    Liebe Frühlingsgrüße vom Lu

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  2. Avatar von Ulli Ulli sagt:

    Ich habe gerade mal nach dem Canto geschaut, das möchte ich wohl auch gerne einmal lesen!
    Von deinen Bildern gefällt mir dieses Mal die „Urfassung“ am besten…
    liebe Grüße, Ulli

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  3. wow.
    ich finde sie alle unglaublich gut und stark.
    wie siehst du das, liebe gerda, ist für dich die letzte version „das fertige bild“? oder gelten sie alle gleichwertig?
    wie kommst du darauf, bilder wieder zu übermalen, zu verändern? war das hier geplant oder hat es sich ergeben? ich finde das sehr spannend. und toll, dass du diese entwicklung in fotos festgehalten hast.
    herzliche grüße!
    diana

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    • Avatar von gkazakou gkazakou sagt:

      danke für deine Nachfragen, Diana. Für mich sind in diesem Fall die drei Bilder gleichwertig (es gibt noch ein viertes, allererstes). Warum ich übermale? Nein, geplant hatte ich es nicht, ich folgte wie meistens einem inneren Impuls. Die Conquista Südamerikas ist eines der schrecklichsten Traumata der neueren Geschichte und kommt bei mir immer mal wieder hoch. Das liebliche Bild mit den Mondlicht-Weberinnen war für mich wie ein ferner Anruf der grausam Ermordeten. Sie redeten zu mir und sagten mir: Jetzt male, was davor war. Davor war Blut und Verderben. Das ist dann die 1. Übermalung. Ich ging dann aber noch einen Schritt weiter: Auf der zentralen „Bühne“ erschienen die Ermordeten – für mich ist es der Inka-Herrscher, der seine Seele wie eine Geliebte an der Hand führt -, im Ausdruck erhaben und schön im Vergleich zu der blutrünstigen Soldateska. – Ich sehe das alles vor mir und lasse den Pinsel machen, was er will. Sehr konkret möchte ich diese Bilder nicht malen – konkrete Schilderungen gibt es ja -, mir geht es um die immer noch vorhandenen Gefühle, die aus der Tiefe aufsteigen und mit denen ich mich verbinde. Das Ergebnis sehe ich als Erinnerungs-Spuren, malerisch unvollkommen und auch zu klein (50 x 70 cm, sie müssten mindestens 2×3 m groß sein), insofern tut es mir auch nicht leid, sie weiter zu übermalen.

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    • Avatar von gkazakou gkazakou sagt:

      Ich bin froh, Diana, wenn ich solche Fragen wie deine bekomme, dann kann ich auch für mich besser klären, wie ich arbeite und was mich bewegt.

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  4. Avatar von christahartwig christahartwig sagt:

    Sehr beeindruckend, liebe Gerda. Ansonsten schließe ich mich Ullis Meinung, die Urfassung betreffend, an.

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  5. Da bin ich bei Ulli, die erste Fassung ist super interessant!
    Es ist dein innerer Prozess des verarbeiten dieser grausamen Historie, wie Du sagst.
    Was mich dabei immer wieder fasziniert ist, wie der Malpinsel unser Inneres annimmt. Manchmal, wie von Geisterhand. Das ist auch der Grund, warum ich so leidenschaftlich die abstrakte Malerei betreibe. Da finden sich auf einmal Gestalten, die man bewusst garnicht gemalte hat!
    Sind es vielleicht die Geister, die wir wecken? 🤔

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  6. Mir gefällt die Urfassung sehr gut. Die anderen Versionen sind mir persönlich zu wirr…

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  7. Avatar von Bruni | Wortbehagen www.wortbehagen.de sagt:

    Liebe Gerda, zuerst sah ich natürlich wie alle, die Urfassung, und fand sie wunderschön und erhaltenswert, aber nun weiß ich schon ein bissel, wie Du Gedankenwege weitergehst und ich war neugierig
    Dann kam der Weg zu den neuen und ich verstand das erste dann so gut, dachte ich doch an all das, was ich gelesen habe und erinnerte mich wieder an die Schrecken, die als weiße Götter ankamen und so blutrünstig waren; wieder was Dein Bild so gut zeigt und dann das letzte und ich konnte es spüren, das Entsetzen, das sich in Deinen Gedanken verankert hatte.

    Deine Erklärungen machen Deine Bilder spürbar, sie bleiben nicht sprachlos, sie erzählen durch Dich ihre Geschichte

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    • Avatar von gkazakou gkazakou sagt:

      Danke, du Liebe, dein Mitgehen macht mich froh. Dann hast du wohl auch gesehen, dass der kühle weiße Mond zur blutigen Sonne wurde, nachdem ich das Bild auf den Kopf gestellt habe? Die Sonne landete im Bauch vom Mops – für mich Sinnbild der neuen Herrscher.

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