Kennst du das Blog https://followinghadrian.com/? Carole lebt in Frankurt/Main, wenn sie nicht grad auf Hadrians Spuren wandelt. Willst du wirklich alles über diesen bedeutenden römischen Kaiser und Philhellenen wissen, dann lies dort nach. Sonst schaust schaust du einfach ins gut informierte Wikipedia.
Ich bin keine Hadrian-Expertin, aber immerhin las ich Marguerite Yourcenars Hadrian-Roman „Ich zähmte die Wölfin“, kenne auch ein paar von Hadrian oder zu seinen Ehren in Athen errichtete Bauten (insbesondere das Hadrianstor), weiß von seiner Liebe zu dem schönen Griechenjüngling Antinoos, der im Kanopos-Kanal in Ägypten ertrank und den der Kaiser zum Gott erhob, und ich teile Hadrians Vorliebe für frisch gefangenen Fisch, den man direkt an der Küste brät und verzehrt – tausendmal vorzuziehen den Nachtigallenzungen von Rom.
In der Ausstellung „Hadrian und Athen“, die derzeit im Nationalen Archäologischen Museum in Athen ausgerichtet wird, fielen mir vor allem die vielen naturalistisch gestalteten Köpfe auf. Ein Wald von Köpfen.
Ehrbare Matronen, eifrige römische Beamte, Statthalter, Philosophen ließen sich als Kopf abbilden. Selfies der Antike. Gewünscht waren naturalistische Gesichtszüge. Jeder und jede ein ICH. Dazu stand man. Es war eine Zeit, in der das EGO zu hohen Ehren kam.
Auch bei den „Großen“ machte man keine Ausnahme: Hadrian mit seinem Griechenbart, Aristoteles, Platon (unfertig) wurden als möglichst realistische Portraitbüsten geschaffen.
Nur Antinoos, Hadrians vergötterte Geliebte, erstrahlte in idealer Schönheit.

Ein Wald von Köpfen ist ein wunderbarer Ausdruck. Ich bin immer wieder erstaunt über diese Darstellungsform, wunderbar sehen sie aus, habe ich ja gerade im Louvre gesehen.
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Wie spannend, so viel Gesichter, so alt! Ich frage mich unwillkürlich bei dem einen oder anderen, ob ich ihn oder sie gern gekannt hätte …
Liebe Grüße
Christiane
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Selfies – wie schön! 😊 Zu jener Zeit wurde Kunst wahrscheinlich noch wertgeschätzt, gerne auch bezahlt, und nicht, wie heute, als Investition betrachtet oder als überflüssig, weil „gibt es auch billig vom Band“…
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Wieviel Arbeit hinter diesem Wald von Köpfen steht, ich frage mich gerade wer sich das dann leisten konnte oder wollte, wie die Bildhauer bezahlt wurden. Einige Frauengesichter haben es mir sehr angetan, sie wirken schlicht…
vielen Dank, liebe Gerda,
Ulli, in Eile…
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Pingback: Ein Hoplit aus Athen – Zeichnungen von Susanne Haun | Susanne Haun