Nach einer langen Dürreperiode kamen die Überschwemmungen. Am schlimmsten traf es West-Attika. Der Himmel öffnete sich, die entwaldeten Berge stürzten als Schlammmassen in die Ebene. Fünfzehn arme Menschen ertranken in ihren Wohnungen. Immer trifft es die Armen. Die Überlebenden schauen entsetzt auf die Trümmer ihrer Habe.
Der Staat, anstatt durch infrastrukutelle Maßnahmen vorzubeugen, verordnete Staatstrauer. Auch ich trauere. Und schon vergesse ich. Es hat mich nicht betroffen, nicht wirklich. Ein paar Kilometer von mir entfernt nur, und schon wird es zur Episode im Kalender der Katastrophen. Morgen ist ein anderer Tag, der mit seinen eigenen Nachrichten aufwarten wird.
Das Bild stammt aus früherer Produktion. Die obere Abbildung ist ein auf dem Kopf stehender Ausschnitt des unteren vollständigen Bildes. Gemalt habe ich es mit Akryllpigmenten auf Pappe, 50 x 70 cm.


Deine Bilder passen bestürzend gut zu der traurigen Nachricht.
Bist Du denn z.Zt. in Attika?
Herzlich grüßt Hella
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Ja, Hella, wir sind seit drei Tagen wieder in Maroussi. Bei uns gab es nur normalen Regen, aber im Westen kam es zu einer schrecklichen Katastrophe. Schuld sind die Nachlässigkeit der Behörden und die Armut der Bewohner.
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Es ist zu viel, was an Katastrophennachrichten über uns hereinbricht: Erdbeben, Wolkenbrüche, Hungersnot, Krieg und Terror; wie soll unsere Seele das alles verkraften? Hilft da nicht Verdrängung? Es ist wie ein Film, der vor unseren Augen vorbei zieht und es ist aber real . Die Überfülle an allem, die wir zu verkraften haben…..An Schlechtem und an Schönem.
Bestürzend gut…..Hella hat es gut ausgedrückt.
Lieber Gruss ins wetterwendische Griechenland, Karin
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Danke dir, liebe Karin. Es ist so, wie du sagst: Unsere Seele begreift nicht mehr, was vorgeht, wenn allzu viel auf sie einstürzt. Es ist schon schwer genug, mit den Katastrophen fertig zu werden, die einen unmittelbar betreffen. Liebe Grüße von hier!
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Da sagst Du was!
„ICH“ WAR nicht betroffen!
Und wenn ICH aber betroffen war, dann HEULT mit mir!
So das Anspruchsdenken.
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Was willst du damit genau sagen, Gerhard? I
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Eigentlich nichts anderes, als das der Betroffene ziemlich allein bleiben kann mit seinem Entsetzen. Wenn derjenige, der nicht mit kann und -will mit dem Entsetzen, selbst ein Schicksal erleidet, dann wünscht er Anteilnahme.
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Lieber Gerhard, ja, da hast du wohl recht. Es gibt allerdings bereits eine Hilfsaktion,die zumindest, hoffentlich, die Unterbringung und Ernährung der Betroffenen sicherstellt. Momentan allerdings zieht sich ein weiteres Unwetter über unseren Köpfen zusammen, da werden die Schäden sich noch weiter ausbreiten. Die Infrastruktur ist sehr schwach und die Menschen sind ausgepovert. Hilfsbereitschaft ist da, Hilfsmittel weniger.
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Dank für deine Mitteilung 🙂
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Liebe Gerda,
dein Bild drückt in seiner ganzer Düsternis die Katastrophe aus, ich habe gerade die erste Variante lange betrachtet, es gibt so viel zu sehen, vor allen Dingen Schrecken. Mich macht das traurig, dass es immer und immer wieder die Ärmsten trifft.
Und dann ist es auch so, wie es Karin geschrieben hat, so viele schreckliche Nachrichten, wohin damit? Gut, dass du malen kannst, Menschen brauchen Ventile für die Seele –
herzlichstille Grüße
Ulli
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Ja, malen hilft, Ich schriebs ja schon ma unter „Zeichnen hilft“. Es sind kreative Ventile, der Schrecken wird zur Ästhetik.
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so, wie ich einmal einen Artikel schrieb: schreiben hilft 😉
so, nun aber husch ins Bett mit mir und auch dir eine gute Nacht,
herzlichst
Ulli
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Als ich davon hörte in den Nachrichten, habe ich an dich gedacht. Nun weiß ich, dass du nicht betroffen bist, und dennoch betroffen. Alles Gute!
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Danke, liebe Wildgans.
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Einfach nur schrecklich und diese Schrecklichkeit drückt Dein Werk aus! Bemerkenswert ist, es ist immer aktuell auch, weil Katastrophen nicht aussterben, eine schreckliche Realität!
Was auch schlimm ist, durch die Überflutung der Schreckensnachrichten stumpfen viele Menschen ab, es wird zur Normalität. Aber sicher ist es auch ein Selbstschutz, um nicht völlig am Elend der Welt zu verzweifeln. Eine schwierige Zeit, die noch viel schwieriger werden wird!
Liebe Gerda, sei beschützt und Schlaf wohl!
LG Babsi
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Hab ganz herzlichen Dank, du Liebe. Dir wünsche ich einen unbeschwerten Tag. Gerda
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Ich denke an dich und bin traurig, dass es wieder und wieder geschieht, dass die Natur sich rächt. Warum trifft es aber immer die Ärmsten? Aber streng genommen sind wir auch alle Verursacher des Ganzen. Das macht es noch unerträglicher. Ich betrachte deine Bilder und denke, wie würde ich es darstellen. Mir fehlt da eine Idee. Liebe Grüße, Marie
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Liebe Marie, das Bild habe ich nicht jetzt gemacht. ich suchte und fand es im Archiv. Unter dem direkten Eindruck der Nachrichten und Bilder würde es wohl anders aussehen: wilder, wüster, verzweifelter, hilfloser.
Selbstverschuldet, ja, das sind diese Katastrophen in der Regel. ZB werden natürliche Abflüsse der Bäche und Flüsse überbaut, Unrat nicht weggeräumt, Berge verbrannt, Straßen verkommen. Der Staat ist abwesend oder bürokratisch behindernd. Die Menschen helfen sich irgendwie über die Runden – bis zur nächsten Katastrophe. Wir sehen das ja auch in anderen Armutszonen der Welt. Wer Geld hat, kann sich ein sicheres großes Haus bauen, die Armen ertrinken in ihren schäbigen Souterrains. Liebe Grüße dir. Gerda
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*seufz*, ach, in Griechenland auch?
Ich habe vor einigen Tagen von einem Erdbeben im Iran gelesen und einen Bericht gesehen. Eine entlegene Gemeinde ist am meisten betroffen, Hilfe von der Regierung ist zugesagt, aber die Menschen glauben nicht mehr daran. Die Rettung, bzw. Bergung der Verschütteten wurde schnell eingestellt und die Überlebenden gruben in ihrer großen Not die restlichen Opfer der Katastrophe selbst aus. Sie schliefen ohne Decken und Schutz bei Minusgraden im Freien… Teheran macht Sprüche, aber sonst wenig. Es ist wohl mehr oder weniger überall so… Bitter ist es, das alles zu sehen und zu lesen.
Liebe Grüße an Dich, Gerda
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von dem Erdbeben weiß ich auch, liebe Bruni. Im kurdischen Grenzgebiet. Wo zuerst helfen? Da wir heute über die Medien von allen größeren Katastrophen auf der Erde erfahren, wird die Bereitschaft, in einer besonderen Situation zu helfen, immer geringer. Außer man ist sehr nah dran oder persönlich betroffen. Dennoch wünsche ich dir einen grübelfreien Tag.
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Wie recht Du hast, liebe Gerda …
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