
„Unsere“ Ölpresse liegt in dem kleinen alten Mani-Dorf Stavropygio auf dem Wege von Kalamata nach Kardamyli. Sie wird seit 1896 von der Familie Milionis betrieben: Urgroßväter-Großväter-Vater-Söhne… . Das Innenleben der Fabrik ist hochmodern und pieksauber, die Menschen sind freundlich und hilfsbereit. Du kannst den ganzen Vorgang von der Entleerung „deiner“ Säcke bis zum Endprodukt verfolgen. Da wird nichts geschummelt, nichts geschieht im Geheimen. Am 5. Januar 2011 machte ich dort viele Fotos, während ich wartete. Ein wahrer Fotografierrausch hatte mich gepackt, denn mich faszinierte alles. Wenn du den Lärm aushältst, der in diesen Räumen herrscht – komm mit auf einen Spaziergang.

Von den Säcken in die Waschanlage. Hier werden die Oliven von Laub, Staub und Zweigen getrennt. Die gewaschenen Oliven werden dann durch diverse Rohre ins Innere der Anlage geleitet.
Die Oliven jedes Kunden werden in voneinander getrennten Becken zerkleinert, gequetscht, gewirbelt, bis eine Art Mus entsteht. Das dauert ne Weile. Die Becken sind nummeriert und mit Namensschildchen versehen, also weißt du, wann „deine“ dran sind. Fasziniert schaue ich dem Zerkleinerungsprozess zu und fotografiere inzwischen allerlei Details.



Endlich ist es so weit. Das Öl sammelt sich in einem Becken, wo es weiter gerührt und gereinigt wird, um schließlich in meinen Kanistern zu enden.

Die stehen schon bereit. Ich nehme die 5l-Kanister, die üblichen mit 15 l kann ich nicht heben.

Aus diesem blanken Edelstahlbehälter rinnt das Öl durch die Wanne bis in meine Kanister.

Nun gehts ans Abrechnen: Wieviel Liter? die Mühle erhält einen Prozentsatz in Form von Öl oder Geld, muss für die Kanister und den Transport der Säcke bezahlt werden. Alles wird genauestens abgerechnet.

Nein, das bin ich nicht, diesen Kunden, der mich freundlich beäugt, kenne ich nicht. Hinter dem Schreibtisch Vater Milionis der Alte. Die Jungen haben ihre Rolle woanders im Arbeitsprozess gefunden.
Ich würde dir gern bei der Ernte helfen. Schön, so mit dabei zu sein.
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Ja, du hättest dein Freude dran! Ich bin ja keine große Gärtnerin, aber die Ölernte lasse ich mir nicht entgehen.
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Wer weiß…
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Sehr interessant ! Das Öl hat so eine unerwartete Farbe, verändert sich die noch ?
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das Öl ist grüngold, bei früher Ernte mehr grün. Die grüne Farbe und der charakteristische Duft verlieren sich mit der Zeit, es sieht dann goldgelb aus.
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Aha, frischgepresstes Olivenöl ist mir leider noch nicht untergekommen
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sag doch deinen Bläule-Freunden, sie sollen dir ein Fläschchen schicken! Du wirst dich wundern über den Unterschied.
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Sehr faszinierend, Gerda. Ja ich mag auch solche Manufakturen. Schade, dass es immer weniger werden.
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So ist es, leider.ich habe heute deine Führung von 2012 bei Hahnemühle gesehen und mich gefreut.
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So, wie du es beschreibst, denke ich, dass auch die Kerne mit zerquetscht werden? Das habe ich mir nämlich noch nie klar gemacht.
Ich danke dir für die Führung …
herzlichst
Ulli
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Nein, nein, die Kerne werden beim Quetschvorgang ausgesondert,. Um die zu bearbeiten, braucht es anderer Energien. Das geschieht in anderen, leider sehr stark qualmenden Fabriken nördlich von Kalamata. Man stellt aus Olivenkernen ein Material her, das das Erdöl in Zentralheizungen ersetzen kann.
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aaah, dachte ich es mir doch, sonst wäre das Öl wahrscheinlich auch total bitter… zur Alternative runzel ich jetzt erst einmal die Stirn, hört sich für mich nicht nach einem wirklich adäaquaten Ersatz an, aber vielleicht machen das nun die qualmenden Fabriken … egal-
liebe Samstagmittaggrüsse
Ulli
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Liebe Gerda.
Vielen lieben Dank, für diese Informationen.
LG.Monika
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Immer sehr gerne, Monika!
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…toll, dass jeder das Öl der eigenen Oliven erhält und dass Du da überall mit dabei sein darfst…
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