Jannis Kounellis (Γιάννης Κουνέλλης), Jahrgang 1936, ist einer der international bekanntesten griechischen Künstler und Mitbegründer von arte povera in Italien. Für mich ist er einer der bedeutendsten zeitgenössischen Künstler überhaupt.
Eine seiner schönsten Ausstellungen sah ich vor Jahren in einem morschen verrosteten Schiff im Hafen von Piräus. Es war wie eine Heimkehr, denn Kounellis stammt aus dem Piräus, und seine Materialien – alte Säcke, Kohle und dergleichen – passten vorzüglich in dieses Ambiente.
Im Athener Kykladenmuseum (ich berichtete schon über dieses Museum und einen anderen Arte-povera-Künstler, den Italiener Mario Merz) sah ich einen Raum, den ich euch heute vorstellen möchte. An einer weißen Wand hängt eine Reihe von schwarzen Mänteln an Kleiderhaken. Sonst nichts.
Die Geschichte dahinter – der Raum eines Kafenion, der nicht mehr existiert … abwesende Männer, die ihre Mäntel dort hin hängten … Trauer um was? um wen? – sie steckt in den Falten der Mäntel und in den Schatten, die sie an die weiße Wand dahinter werfen.
In Deutschland war Yannis Kounellis, der seinen Sitz in Rom hat, mit vielen Aktionen präsent, so u.a. auf der Dokumenta 5 (1972) und 7 (1982) in Kassel, aber auch in Berlin (Ada-Aktionen der Avantgarde), Köln (Kolumbia-Museum) und in Schwäbisch-Gmünd, wo sein riesiger Leinenbeutel, den er an einen Galgen neben dem gotischen Münster platziert hatte, für nicht geringe Empörung sorgte. 1991 startete er ein Projekt in der ehemaligen Synagoge Stommeln, das seither von anderen Künstlern weitergeführt wird. Von 1993 bis 2001 war er Professor an der Düsseldorfer Kunstakademie – eben dort, wo Josef Beuys bis zu seinem Rausschmiss 1972 gewirkt hatte.
So was ähnliches gibt es hier auch, nur aus Holz.
Ich hab‘ Dir bei Twitter ein Bild dazu gepostet .
Leider finde ich in meinen Unterlagen den Namen des Künstlers nicht mehr. (um ehrlich zu sein: ich finde nicht mal mehr die Unterlagen)
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🙂 du hast jedenfalls das Wichtigste gefunden. Danke dafür!
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Pingback: Griechische Kunst: Yannis Kounellis und Dimitris Mytaras | GERDA KAZAKOU
Eine überaus äthetische Installation, der tiefer Sinn zugrunde liegt liebe Gerda!
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Danke, Bruni. Ja, mich hat diese Installation auch sehr berührt.
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Ja. Anrührend.
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