Tagebuch der Lustbarkeiten: Angistri (Fortsetzung und Schluss)

Tschüß Athen, tschüß Angistri, tschüß auch Saharasand und drückende Hitze! Wir sind zurück in der Mani. Der Himmel ist blau mit ein paar Wölkchen, die Sonne strahlt, ungedämpft. Herrlich das leicht bewegte Meer. Kaum sind wir angekommen, haben das Auto leergeräumt und uns eingerichtet, auch die Katzen gefüttert und die auf den Boden gefallenen Aprikosen aufgelesen, mache ich mich erneut auf den Weg, um zu schwimmen. Das ist doch eine andere Sache hier als dort, wo ich gestern unterwegs war!

Ich bin natürlich ungerecht*. Denn wahrscheinlich ist die Insel bei feinem Wetter sehr nett. Warum sonst würde es so viele Ausländer dorthin ziehen? Warum sonst würden die Einheimischen wie verrückt Sommerwohnungen bauen?

Gestern aber, bei der drückenden sandgeschwängerten Hitze, die alles lichtlos machte, gefiel sie mir nicht wirklich. Dennoch versuchte ich, Schönes, Interessantes und Witziges zu entdecken, als ich vom Platz mit den kaputten Booten zurückkommend das Dorf erforschte. Ich fand eine Ansammlung von Knuddeltieren (hallo, m.mama!)…

hier noch mal in Nahansicht:

und auch eines der wenigen noch vorhandenen alten Häuser, aufgeputzt zur Miniatur griechischer Baustile durch die Jahrhunderte.

Und dieses Weinfeld, aufgegeben anscheinend, hat auch was Bemerkenswertes zu bieten:

Du siehst es nicht? Jetzt vielleicht?

Kann es sein, dass die Schnecken das ganze frische Weinlaub verspeist haben und nun an der abgestorbenen Rebe hängend selbst zugrundegegangen sind? Das wäre ja geradezu eine Allegorie für die Beziehung Mensch-Erde!

Zum Glück für die kleinen Vielfraße gibt es einen Nachbarplaneten, der vielleicht etwas weniger schmackhaft, dafür aber resistenter ist.

Die Restzeit verbrachte ich in einem überdachten Cafe, das die Hafenmole überblickt….

und bestellte mir nun schon wieder das braune Gebräu, das wach hält. Serviert wurde es mit einem eleganten goldenen Halm aus Metall! Ich war baff, aber ihr kennt das ja vielleicht schon.

Die Bläschen und Eisstücke brachten wundersame Muster hervor.

Ich saß und beguckte mir die Leute. Skizzierte auch ein bisschen.

Witzig fand ich, dass die mir am nächsten sitzende junge Dame ein T-shirt mit der Aufschrift „Limited edition, Brooklyn“ usw trug. Denn, welch ein Zufall, auch das T-shirt, das ich trug, warb für Brooklyn! Zum Beweis machte ich gleich mal Foto und Selfie.

Verschwitzt und zerknautscht ist mein Reisehemd jetzt…

Nun, das wars wohl. Das Schnellboot kam. Und ich stieg ein, es trug mich zurück nach Piräus. Ganz bekam ich es nicht aufs Bild.

Am schönsten sind eh die kugelförmigen Fender, die das Boot vorm Scheuern an der Kaimauer schützen.

*Noch eine notwendige Anmerkung: Wahrscheinlich ist Angistri eine sehr liebenswerte und auch schöne Insel. Wer weiß, vielleicht fahre ich noch mal hin, bei anderem Wetter und besser vorbereitet.  Schaut mal hier!

 

Über gkazakou

Humanwissenschaftlerin (Dr. phil). Schwerpunkte Bildende Kunst und Kreative Therapien. In diesem Blog stelle ich meine "Legearbeiten" (seit Dezember 2015) vor und erläutere, hoffentlich kurzweilig, die Bezüge zum laufenden griechischen Drama und zur Mythologie.
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