Wier ich schrieb, habe ich mir vorgenommen, wieder täglich zu zeichnen, egal was und womit, Hauptsache ist, „jeden Tag einen Strich zu machen“, um den Kontakt mit dem Zeichnen nicht zu verlieren. Ich zeige hier dann gerne auch, was dabei entstanden ist. So habe ich alles beisammen und auch ein Kontrolle, ob ich mein Vorhaben durchhalte.
Am Samstag zeichnete ich in unserem kleinen Olivenhain, mit schwarzem Filzstift, zuerst mit einem dünnen, der bald den Geist aufgab, dann mit einem dicken, im guten Carson-Zeichenblock.
Ebenfalls am Samstag – im Vorgriff auf Sonntag, wo ich keine Zeit haben würde – zeichnete ich meine Hand mit einer gefundenen Feder, vermutlich von einer Elster, sowie die Schatten auf dem Papier, in einem Block mit sehr glattem, eigentlich für Federzeichnungen gedachtem Papier mit blauem Kugelschreiber.
Am frühen Montag-Morgen wurde es ein etwas verhutzelter aber sehr schöner kleiner Granatapfelbaum im Garten der Freundin, wo ich die Nacht verbrachte (Koroni). Neben dem großen Blumentopf steht eine kleine Terrakottafigur der Venus von Milo, halb versteckt im Elefantengras. In der Bildtiefe die Wipfel von Olivenbäumen und das Meer. Ich zeichnete mit blauem Kugelschreiber, schwarzem Filzstift und ein paar Buntstiften auf einem einfachen A4-Zeichenblock.
Gestern (Dienstag)? habe ich nicht gezeichnet. Also werde ich heute zwei Zeichnungen machen.
Die bisherige Ernte seit der Wiederaufnahme des täglichen Zeichnens am 17. September ist ein kunterbuntes Sammelsurium. Die verwendeten Malmittel: Kohle, Kugelschreiber, Filzstift, Buntstift sowie verschiedene Papiere, je nachdem, was zur Hand war.
- 19.9.











Das ist absolut großartig!! Toll dein Vorhaben und es ist genau das, was ich derzeit brauche. Hänge fest, verkopft, grüble und komme nicht in die Aktion. Zurück zum Ursprung. Alles zeichnen, mit einfachen Materialien. Danke für diese inspirierenden Werke und diesen Bericht!
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herzlichen Dank Christoph für deinen Kommentar. Ja, so helfen wir uns gegenseitig, die immer wiederkehrenden Dürrezeiten hinter uns zu lassen und einfach weiterzumachen, egal ob’s den hohen Kunstansprüchen genügt. Es genügt uns als Antriebsmittel.
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Wunderbar ja!! Sehr schön!
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Wie schön! Das ist ja wieder eine Bereicherung für Deine Sammlung feiner Zeichnungen.
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Bei deinen schönen, mutmachenden Zeichnungen , mit so einfachen Mitteln und tätiger Hand –fällt mir ein Gespräch mit einem Kollegen ein, der in Sorge ist wegen der Kinder, die ihre flinken, fähigen Hände vor allem fürs Tippen und Wischen auf ihren tablets gebrauchen. Er hatte einen Jungen in einem Restaurant beobachtet, der an einem Aquarium stand und versuchte, mit seiner Hand auf dem Glas die Fische wegzuwischen. Der Literaturwissenschaftler Jochen Hörsch spricht in seinem Buch „Hände“ vom „digitalen Zeitalter der Handvergessenheit“. Da ist etwas dran! (Ich meine dies jetzt nicht als ein Kultur/Zivilisationsgejammer !! )Aber Deine täglichen Zeichnungen sind ein Baustein, eine gute Idee in einer Fülle möglicher,lebendiger Gegenmittel ! Danke !!
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Danke für deinen Kommentar, Elsbeth! Wenn mein Zeichnen als Ermutigung wirkt, auch zum Stift zu greifen – anstatt zum Tablett und zu KI -, so ist mir das sehr lieb. Dass sich die Feinmotorik der Kinder nicht mehr so gut entwickelt, habe ich auch gehört. Sie braucht ständige Schulung. Ich selbst habe durch das Umtrainieren vom Linkshänder eine sehr unsichere Handschrift – und das, obgleich ich ja schon ein Leben lang mit der Rechten schreibe (alles andere aber mit Links mache).
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Die Feder hat es mir angetan, Gerda! Sie ist so wunderwunderschön.
Ihre zarte feine Form und Struktur hast Du toll herausgearbeitet!
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Lieben Dank, Bruni! Jedes Ding hat halt seine eigene Message. Und so zwang mich die Feder zu einer feinen Zeichnung. Der Olivenbaum vertrug auch einen groben Strich.
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Die Dinge sprechen mit Dir!
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Nun ja, sie sprechen. Sie haben eine Funktion, eine Form, ein Material, eine message. Nicht nur für mich, sondern an sich. Nimm eine Feder: was sagt sie? Nimm einen Olivenbaum: Wie spricht er? Beim Zeichnen kann ich etwas davon vernehmen. Du weißt schon, was ich meine.
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Ich verstehe dich gut, gerda❣️
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