Bei meinem letzten Athen-Aufenthalt besuchte ich eine große Ausstellung zweier griechischer Maler, Vater und Sohn, für mich sehr interessant anzusehen.
Wie aber kann ich die Masse der Bilder für euch organisieren? Wie ein Verständnis für diese beiden griechischen Maler wecken? Schwierig, da die Entwicklung der griechischen Malerei nicht unabhängig von den großen Entwicklungen in Europa zu verstehen ist. Das schwache moderne Athen hat es nie zu einer eigenen Kunstrichtung gebracht, die auf andere europäische Länder ausstrahlte, aber sehr viel aus den europäischen Kunst-Hauptstädten, besonders München (19. Jh) und Paris (Beginn 20. Jh) aufgenommen und mit den Farben und Motiven der griechischen Natur verschmolzen.
(Ich bitte die schlechte Qualität der Fotos zu entschuldigen: die Spiegelungen auf dem Glas und die Lichtreflexe auf dem Öl konnte ich leider nicht vermeiden.)
Periklis Vyzantios (1893-1972) studierte, wie viele seiner künstlerischen Mitstreiter, von 1910-1915 in Paris. Er wurde ein in Griechenland hoch angesehener Maler, Illustrator und Bühnenbildner. 1939 wurde ihm die Leitung der Zweige Delphi und Hydra der Athener Kunstakademie anvertraut. Hydra wurde zu seiner zweiten Heimat. Die gezeigten Werke sind vor allem Landschaften, die gelegentlich an Turner erinnern, sowie Portraits und Straßenszenen.
Eines seiner Bilder habe ich bereits im Rahmen von Myriades Impulswerkstatt gezeigt.
Barszene auf Hydra
Der Felsen von Hydra
Küste von Hyra
Attische Landschaft
Dikos (Konstantinos) Vyzantios war sein 1924 geborener Sohn. Er studierte an der Athener Kunstakademie und dann mit Stipendium der französischen Regierung in Paris (1946). Er blieb in Frankreich und starb 2007 in Mallorca (Spanien).
Seine Entwicklung ist für „europäische“ Augen interessanter, vor allem ist sie radikaler: beginnend mit abstrahierenden Landschaften …
geht er über zu großen monochromen Leinwänden, die wegen ihres dickflüssigen Farbauftrags fast wie Basreliefs wirken (leider wegen der Lichtreflexe kaum fotografierbar) und die Assoziationen zu menschlichen Figuren und Landschaften wachrufen (frühe 70er Jahre).
Dieses Bild heißt, nach der Farbe, einfach „bleu“.
Und dieses heißt „ombra“ – nach der Bezeichnung der Malfarbe, in seiner Bedeutung auch „Schatten“.

Aus der ockrigen Farbmasse herausgearbeitete fast monochrome Figur:
Noch einmal ändert sich sein Stil vollkommen: Gegen Ende der 80er Jahre malt er große sehr farbstarke Bilder mit theatralisch arrangierten Figuren („Personnages“), die nichts mehr von seiner Herkunft erkennen lassen.
(Bildausschnitt)













Die überlängte arme des schlussbilds.
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Die Personnages, so, wie hier gezeigt, könnte man zu Szenen einer Ehe gruppieren…
Die Barszene und die Mönche habe eine Gemeinsamkeit. Das Individuum verschwindet in der Menge.
Es ist schon richtig, die Bilder verlieren so, abfotografiert und eingestellt, aber immerhin, sonst hätten wir sie gar nicht gesehen!
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Danke dir für deine guten Bemerkungen. Was die Fotos anbetrifft: tja, die mangelhafte Wiedergabe ist bei so Amateurfotos echt blöd. Wenn man sich interessiert, kann man im internet bessere Fotos finden.
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Ich mag die Bilder sehr, Gerda! Sie strahlen Wucht und echtes Können aus, tatsächlich alle, die ich sehe.
Die Mönche sprachen mich sehr an, als Gruppe, die vielleicht zum Gottesdienst schreiten, ernst und gesammelt in Gedanken .
Dann die Frau in grün vom Sohn. Es wäre mein Lieblingsbild!
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Ich freu mich, liebe Bruni, dass du die Bilder sehenswert findest.
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Oh ja, gerda❣️
Eine gute Nacht wünsche ich dir
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Danke! Auch dir eine gute Nacht!
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