Tagebuch der Lustbarkeiten: Bummel in Maroussi

Gestern war die Atmosphäre dicht vom Wüstenstaub, heute aber ging ein lustiges Windchen, und so machten wir uns auf zu einem Bummel durch den Stadtwald und die Altstadt von Maroussi.

Maroussi, gemeinhin als nördlicher Vorort von Athen bezeichnet, ist verwaltungsmäßig eine eigene Stadt von über 100 000 Menschen, mit eigenen Traditionen, Heldendenkmälern, Kultur- und Sportereignissen.

Apropos: Heute war das Endspiel für den Pokal, was ich natürlich nicht wusste und mich daher wunderte, was die vielen schwarz-weiß gekleideten Menschen in Maroussi vorhatten. Sie waren aus Kreta angereist, um ihre Mannschaft gegen die ewig siegreiche Mannschaft aus Piräus zu unterstützen. Die Mannschaften und ihre Fans würden im Olympischen Stadion aufeinandertreffen, dass 2005 zum Zwecke der Olympischen Spiele in Maroussi erbaut wurde. Keine Ahnung, wie das Spiel ausging.

Auch sonst waren natürlich viele Menschen an diesem sonnigen Samstag unterwegs, zum Beispiel diese Damen, die offenbar zu einem Foto-Shooting eilten.

Von den Olympischen Spielen 2005  ist heute nicht mehr viel zu sehen. Aber immerhin hat sich im Skulpturenpark des Museums eine Keramikstele erhalten, die damals mitsamt anderen Skulpturen internationaler Künstler erworben und ausgestellt wurde.

Sie wirkt vielleicht ein wenig deplatziert und armselig, doch wenn man sie von Nahem betrachtet, zeigt sie einen gewissen Charme.

Gleich daneben gibt es einen kleinen  Park mit einem Denkmal für gefallene Krieger. Errichtet wurde es, um der Gefallenen zu gedenken, die um 1830 die Akropolis gegen die Türken verteidigten. Weil aber danach die Kriege nicht ausgingen, gibt es auch noch Blöcke mit Namen von Männern, die während der Balkankriege zu Beginn des 20. Jahrhunderts fielen.

Weiter zurück in mythologische Zeiten reicht eine andere Skulptur auf dem zentralen Platz der Stadt: sie stellt eine Amarousse – auch Amazone genannt – mit ihrem Hund dar. Besucher werden ermuntert, dem Hund (oder Wolf) die Schnauze zu streicheln. Das brächte Glück.

Was sonst? Nun: ein Blick hinauf und hinunter die Straße und ein traditionelles Mezodopoleion, wo man „mezedes“ – also kleine Speisen mit allem Drum und Dran serviert.

Darauf hatten wir keine Lust, wohl aber auf ein Eis im benachbarten Lokal.

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About gkazakou

Humanwissenschaftlerin (Dr. phil). Schwerpunkte Bildende Kunst und Kreative Therapien. In diesem Blog stelle ich meine "Legearbeiten" (seit Dezember 2015) vor und erläutere, hoffentlich kurzweilig, die Bezüge zum laufenden griechischen Drama und zur Mythologie.
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2 Responses to Tagebuch der Lustbarkeiten: Bummel in Maroussi

  1. Der Hund ist wirklich sehr liebevoll gestaltet neben dem Kriegsverehrten.

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  2. Avatar von Peter Klopp Peter Klopp sagt:

    Ein blauer Himmel und Sonnenschein

    lädt uns alle zum Stadtbummel ein.

    Gefällt 1 Person

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