
Dieses 3. Bild deiner Impulswerkstatt, liebe Myriade, tat mir weh, als ich es sah. Eine geflickte Wand, der Flicken wie ein aufgehängtes Fell. Gerberei, Schinderei, Schindluder und Schlimmeres fiel mir dazu ein. Apoll und Marsyas….An solchen Martyrien will ich mich heute – Karfreitag – lieber nicht versuchen.
Was also?
Ich nehme wie so oft bei meinen eigenen Bildern Zuflucht. Gibt es da Anknüpfungen, Parallelen? Etwa diese verwundete Leinwand?
Oder dieser Bild-Ausschnitt?
„Zeigt her eure Wunden!“ nannte ich ein anderes Bild. Auch das könnte passen.
Doch lieber will ich mich nicht der Wunde, sondern dem Pflaster zuwenden. An Heilung will ich gar nicht denken.
Pflaster also. Ja, davon wimmelt es in meiner Malerei. Ich benutze dafür vor allem Klebestreifen. Damit halte ich fragile Gebilde zusammen, schaffe provisorische Stabilität bei sich auflösenden Strukturen.

Auch gerissene Papiere kommen zum Einsatz.

Oder auch Wellpappe.


Es geht natürlich auch ohne solche unterstreichenden Mittel, um Bilder zu schaffen, die das Gefühl einer notdürftig zusammengeflickten Welt wiedergeben. Gegen dieses Grundgefühl male ich immer wieder an.

Offenbar habe ich kein tiefes Vertrauen in die Wirksamkeit solcher Reparaturmaßnahmen. Und doch sind sie manchmal das einzige, was uns zur Verfügung steht.



Gut, wie Du Deinen Schmerz künstlerisch aufzuarbeiten versuchst und damit heilen hilfst die Seele zuerst, dann das Irdische – oder umgekehrt.
Beides hilft weiter: für sich selbst oder andere.
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Ich war mir ganz sicher, dass dir noch etwas einfallen würde 🙂 Diese Collagen mit Malerei gemischt sind sehr ausdrucksstark. Wahrscheinlich sehen aber- wie so oft – Die Betrachter ganz anderes als die Malerin beabsichtigt hat. Besondsers gefallen mir das blaue und das mit den drei Zeitungsfetzen aus einer englischen Zeitung. Herzlichen Dank für den Beitrag !
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danke, Myriade. Ja, sicher, jeder sieht was er will.
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