aufgeschüttete Schutzwälle (Mosaikstein Mole 2, Impulswerkstatt)

Zu den Bildern deiner Impulsrunde, liebe Myriade, will mir grad nichts Rechtes einfallen. Also versuche ich es noch einmal mit dem schönen Begriff „Mole“. der mir seit Kindestagen ein warmes Herz macht. Mole – das bedeutet Meer und eine menschengemachte Vorrichtung, um etwas weiter hinauszugelangen oder, sofern man ein Boot hat, es dort festzumachen und vor den heftigen Winden und Wellen zu schützen. Mole bedeutet Freiheit und Schutz zugleich.

Auf vielen Molen hab ich gestanden, an einigen habe ich mein Boot festgemacht. Jetzt, hier in der Mani, sind es vor allem aus mächtigen Felsbrocken aufgeschichtete Schutzwälle gegen das Geröll, das die Winterstürme an Land bringen. Sie sind noch nicht alt. Und viel helfen tun sie auch nicht. Von ihnen will ich diesmal erzählen.

Als sie vor einigen Jahren aufgeschüttet wurden, grollte ich und meinte, sie verschandelten die Küstenlinie, inzwischen aber habe ich mich mit ihnen abgefunden und sogar angefreundet.

Die Steine für die Molen wurden im nahegelegenen Gebirge gebrochen, und so kann es vorkommen, dass ein eingeschlepptes Eichenbäumchen in der Gesteinswüste wurzelt und gedeiht.

Hier sieht man die Sprenglöcher im Gestein. Die rötliche Einfärbung zeigt Bauxit- und/oder Eisenvorkommen an.

Manche dieser Molen sind nicht aus Gebirgssprengungen, sondern aus riesigen glatten Steinen geschichtet, die aus dem Flussbett des Sandova herausgebaggert wurden.

Die sind praktisch, um drauf zu sitzen …

die Küstenorte von der Meeresseite aus zu zeichnen…

seinen eigenen Schatten drauf zu projizieren

oder auch den Katzen zuzuschauen, die die warmen Steine lieben.

Zur Not kann man aber auch auf den zackigen groben Steine sitzend zeichnen.

 

Die eine und andere Mole habe ich auch portraitiert.

 

Dies ist mein zweiter Beitrag zum Mosaikstück „Mole“ in Myriades Impulswerkstatt.

 

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About gkazakou

Humanwissenschaftlerin (Dr. phil). Schwerpunkte Bildende Kunst und Kreative Therapien. In diesem Blog stelle ich meine "Legearbeiten" (seit Dezember 2015) vor und erläutere, hoffentlich kurzweilig, die Bezüge zum laufenden griechischen Drama und zur Mythologie.
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12 Responses to aufgeschüttete Schutzwälle (Mosaikstein Mole 2, Impulswerkstatt)

  1. Ich finde es immer wieder erheiternd, dass es offenbar doch nur eine begrenzte Auswahl an menschlichen Lauten oder gar Buchstaben gibt. Aus dem Englischen können wir Mole mit Maulwurf oder auch mit Muttermal übersetzen – hat beides nicht so arg viel mit dem Meer zu tun, allenfalls Sommersprossen passen da noch und an den Dämmen natürlich die amerikanischen Wühlmäuse, die Bisamratten.
    Aber darum gings ja nicht. Sondern um das Meer und seine Begrenzung, überaus wichtig für so ein Landlebewesen, das es da drin nicht lang macht. Immer schon schütteten die Menschen Dämme auf, stellten ihre Häuser auf Stelzen und sahen zu, dass sie ihre Boote vor Wellen und WInd einigermaßen in Sicherheit brauchten.

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  2. Avatar von Myriade Myriade sagt:

    Sehr gerne verfolge ich den Gedanken, dass so eine Mole eine Verbindung zwischen Land und Meer ist, die man benützen kann um weiter ins Meer hinein zu gehen ohne ins Wasser zu tauchen. Auch Freiheit-Schutz als Begriffspaar finde ich sehr schön und geeignet darüber nachzudenken. Was mir als Bild auch sehr gut gefällt, sind die Katzen, die auf den warmen Steinen liegen und eventuell meditativ aufs Meer blicken wie du beim Zeichnen … Wie immer ein fein abgerundeter Beitrag !

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  3. Avatar von Myriade Myriade sagt:

    Schon angekommen 🥀

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  4. Das Wort Mole brauchte ich kaum mal im Leben und nun lese ich so viel Interessantes von diesen geheimnisvollen Molen, die nun gar nicht mehr so geheimnisvoll sind – dank Dir, liebe Gerda 🙂

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