Ein Foto von Ingrid S kam mir heute ins Haus geflattert – Nachtrag vom Fest, strotzend von Kraft und Frühlungsfarben.
Doch wenn ich aus dem Fenster blicke, sehe ich keine Farben. Der Himmel ist grau von Sand, die sich zu Wolken ballen. Regen ist angesagt. Das zweite Bild entstand am späten Vormitttag während unseres täglichen Spaziergangs die Straße hoch.
Welches repräsentiert nun die Wirklichkeit? Klar: beides! Es kommt darauf an, wohin man den Blick lenkt und welche Haltung man der Wirklichkeit gegenüber annimmt.
Ich weiß, das ist banal. Aber immer wieder vergisst man es. Auch vergisst man gern, dass ein Bild, eine Erzählung, ein Fall immer einen winzigen Ausschnitt aus der sehr komplexen Wirklichkeit darstellt und man besser keine allgemeinen Schlüsse draus ziehen sollte – etwa derart: sie haben ein buntes lustiges Leben – sie haben ein mühsames graues Dasein. Und so wollte ich es einmal wieder im Bild verdeutlichen.
Der Spaziergang war übrigens sehr schön, ich nahm auch ein paar Zweiglein der Zistrose mit nach Hause, um sie nach Cynthias Anweisung einzupflanzen. Danke, Ingrid und Cynthia! Danke auch meinem Mann, der mich zum Spaziergang ermunterte und nur zufällig, im Moment des Knipsens, gebeugt ging.
Ja, mit beidem leben und in den grauen Tagen etwas Gutes tun. 🌱🌳🙋♥️
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Das mit der Betrachtung ist wohl wahr. Aber so vielfältig, wie die Menschen sind, ziehen sie auch ihre Schlüsse daraus. Gerade bei Bildern ist das nicht immer einfach.
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