
Ein Foto, das ich 2016 im St. Annen-Museum in Lübeck aufgenommen habe, zeigt zwei Frauengestalten, die sich überlagern und durchdringen. Die eine ist gemalt und lebte im Mittelalter, die andere hat sich im spiegelnden Glas des Gemäldes fotografiert und lebt heute.
Es will mir vorkommen, als seien wir beide so verschieden nicht, auch wenn die Zeiten uns trennen. Es fällt mir leicht, mir vorzustellen, wie die gemalte Frau aus dem Rahmen tritt und mir den Apfel reicht. Und ich reiche ihr das Apple-iphone. „Du musst nur hier drücken“, würde ich sagen, sie würde nicken. Und klick! verschwände ich in ihrem Rahmen.
Dies ist ein Drabble (d.h. ein Text aus hundert Wörtern) mit drei Wörtern, die Heide von Blog Puzzleblume ausgewählt hat: Mittelalter – vorkommen – verschieden.
Wunderbar, dieses Bild mit deiner Idee dazu!
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danke, Heide! 😊
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Puzzleblume war schneller, sehe ich nämlich genauso! Toll!
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danke, Babsi! 😊
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Und icke ooch, Hammerdrabble, wundervoll geistreich und kunstreich 🤩
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oh ja, ich stimme Finbar in allen Punkten zu *lächel*
Gerda, Du bist einfach genial. Ich mußte dreimal hinsehen, bis ich merkte, DU steckst da mit drin, in diesem alten Gemälde und gottseidank bist Du doch in echt lieber in der Realität geblieben und nicht ganz und gar im Rahmen verschwunden. Wir hätten Dich sonst sehr vermisst!
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danke, Bruni! Du könntest mich ja in Lübeck im Museum besuchen und mit dem Kaufmann Sonnenschein eine gelehrte Unterhaltung über Zeit und Wandel beginnen
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*lach* , ich komme so selten nach Lübeck 😉
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Ein ganz geniales Foto ! Aber ist die gemalte Person nicht ein Mann, ich sehe einen deutlichen Schnurrbart ?
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Ja, das ist Hans Sonnenschein. 🙂
https://lucascranach.org/de/DE_SAML_1974-100/
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Ah, imponierend, dass du ihn bzw sein Portrait erkannt hast !
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Ein schönes Bilderrätsel, auch wenn es nicht als solches gedacht war… 😉
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Myriade und Random, danke! Sieh mal an, wie man sich falsch erinnern kann! Der Gedanke der Austauschbarkeit gefällt mir mir so sogar noch besser. Ein Lübecker Kaufmann spaziert aus dem Rahmen heraus, übergibt mir seinen Apfel … Er wird nichts dagegen haben. „Vermeide das Böse und bedenke die Zeit“ lese ich bei der Bildbeschreibung. Ein zu beherzigenden Ratschlag heute wie damals.
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Bei einem Museumsbesuch sind die Eindrücke oft so zahlreich und vielgestaltig, dass man wohl kaum jede Einzelheit wohlsortiert in Erinnerung behalten kann. Deine Idee funktioniert freilich mit dem Kaufmann Sonnenschein genau so gut. Und der Ratschlag erscheint in der Tat zeitlos (obwohl die Zeit darin vorkommt. 🙂
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Mittelalter stimmt dann auch nicht.
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Streng genommen nicht. Aber ob man das damals schon gewusst hat…? 😉
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Ein interessanter Gedanke, so wie das Bild. Gefällt mir!
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danke, lieber Wortschmied!
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Spannende Idee! Erinnert mich bisschen an diese Dorian Grey story 🙂
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danke, Charis! Stimmt!
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Mit Puzzle hatte ich vor Tagen einen kleinen Austausch übers Mittelalter und die Geburtenregelung dort. Fast 1000 Jahre später sieht es nicht besser aus…
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was meinst du mit Geburtenregelung?
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Ich hoffe, das klappt technisch.
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danke, hab’s nachgelesen.
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