“Östlich der Sonne, westlich vom Mond“.
Vor mir liegt ein Buch, das ich mir nach einem Tipp von Alexander Carmele zulegte, leider auf Griechisch, so dass ich nicht nach einer deutschen Übersetzung zitieren kann. Es ist von Italo Calvino – noch ein Grund, es vertrauensvoll zu bestellen. Der Titel: Le Cosmicomiche, Die Cosmicomics also.
Wie die Liebhaber dieses Buches natürlich wissen, beginnen die Erzählungen in einer Zeit, als der Abstand des Mondes noch nicht derselbe war wie heute. O nein! Der Mond war der Erde sehr sehr nah! Diese Erkenntnis, so versichert uns der Autor in der einleitenden Bemerkung, stamme von Sir George Darwin (sic!). Die Gezeiten hätten den Mond, der dieses Phänomen bekanntlich selbst erzeugt, langsam aber sicher immer weiter von der Erde entfernt. Wegen der Gezeiten nämlich verlor die Erde kontinuierlich an Energie, ihre Anziehungskraft nahm ab.
Von jener fernen Zeit also weiß Kfbfk mit großer Anschaulichkeit zu erzählen: Riesenhaft sei der Mond über ihnen gestanden, wenn er voll gewesen sei, und habe die Nacht mit seinem Licht erfüllt, während er bei Neumond wie ein schwarzer vom Wind erfasster Schirm über ihnen trieb. Und wenn der Mond dann wieder zunahm, konnte es passieren, dass er mit seinen zwei Hörnern so nah an einem Kap vorbeischrammte, dass die Menschen befürchteten, er könne sich aufspießen und für immer dort hängen bleiben.
Bei einem solchen Mond kann die Ortsangabe „westlich vom Mond“ eigentlich nur bedeuten: schau nach Norden! Und östlich von der Sonne? Nun, klar, damit ist die Südrichtung gemeint. Andererseits … die Umlaufbahnen von Mond und Sonne waren nicht dieselben wie heute. Wie genau sie verliefen, kann der Erzähler leider nicht sagen, da fehlen ihm einige Fachkenntnisse über Eklipsen und derlei mehr, aber soviel kann er mit Fug behaupten: die beiden Ungetüme Sonne und Mond schafften es immer, sich irgendwie auszuweichen und nicht aneinander zu knallen.
All das nützt uns heutigen, wo der Mond so weit weg ist, natürlich nicht mehr viel, um unseren Standort „westlich vom Mond, östlich von der Sonne“ mit Sicherheit zu bestimmen. Wir müssen daher, um uns nicht zu verirren, auf technische Hilfsmittel zurückgreifen wie Musks Satelliten, Navis und anderes Gedöns. Der Mond bringt’s nicht mehr.
Dies ist ein Beitrag zu Myriades Impulswerkstatt Juli-August 2024 und insbesondere zum Stichwort “Östlich der Sonne, westlich vom Mond“. Die Legebilder sind mithilfe einer früheren Schnipselspende von Myriade entstanden.
GERDA KAZAKOU 
Ob uns nun die Orientierung leichter fallen wird, scheint ziemlich fraglich zu sein, nach Deinem Schnipsel-Bild entsprechend der surrealen Geschichte.
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Ein vergnügliches astronomisch-geographisches Chaos findet da statt 🙂 Diese schwarze teekannenartige Figur im zweiten Bild gefällt mir besonders gut ! Danke dir für den letzten Beitrag dieser Runde. Ich dirigiere ihn noch schnell auf die Liste. Liebe Grüße und gute Nacht !
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das ist ein bucholav-Schnipsel, und der Henkel ist ein Ulli-Schnipsel
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Gewissermaßen ein Gemeinschaftswerk. Schön!
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Auch Bruni-Schnipsel kamen zum Zuge, als schmückendes Beiwerk.
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Ja, das Blümchen 😉
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Hatte ich noch gar nicht entdeckt 🙂
Aber eines weiß ich, obwohl ich genau dieses Buch von Calvino nicht kenne, er schreibt so, als ob das Skurrile die pure Wahrheit wäre und er ist darin so geschickt, daß man sich wundert, dass es am Ende doch ein klein wenig anders sein muß 🙂
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Heijei, da komm ich gleich durcheinander mit den Himmelsbestimmungen 😉
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und wie orientierst du dich?
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Gerda, ich habe mir Deine Schnipsel-Bilder noch einmal angesehen. Das erste mit dem Kind und dem Mond mit seinen „2 Hörnern“ist ja schlicht und schon.
Das 2. schien mir ziemlich ungeordnet zu sein.
Aber links erscheint die Sonne, recht einige Monde.
Und somit ist die Sonne von „jenseits des Ostens“ nun im Westen zu sehen, und „der Mond“ von „jenseits des Westens“ nun im Osten aufgetaucht.
Das erscheint logisch, im Sinne dieser Fantasiegeschichte, die. einem Märchen ähnelt.
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lieben Dank für dein Bemühen, die Bilder logisch zuzuordnen.
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Dieses Buch Calvinos habe 1989 mit großem Vergnügen (auf Deutsch) gelesen und habe es auch deine Anregung hin gerade mal wieder gesucht und gefunden. Es ist voller Anstreichungen von denen mir die folgende besonders beeindruckte: „Über uns spannt sich ein anderes Dach, die Schale aus Worten, die wir unentwegt sekretieren.“
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danke Joachim. Ja. Dies Wortdach – Dach aus Wörtern – gelegentlich es verlassen und den Himmel sehen, wortlos. Geht das?
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😊🌞🌛
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