Gleich nach dem Erwachen krieche ich unter dem Moskitonetz hervor (wir schlafen jetzt draußen auf der Terrasse), steige die Treppe runter, schnappe mir den Autoschlüssel und fahre los, um ins Meer zu springen und eine Runde zu schwimmen. So auch heute.
Nach wenigen Metern Fahrt merke ich, dass das Auto nach rechts zieht und ich gegensteuern muss. Auch höre ich trotz Taubheit ein ungewohntes Geräusch. Bei der nächsten Gelegenheit – es ist der Parkplatz vor dem Friedhof des Ortes – halte ich an, um der Sache auf den Grund zu gehen. Und ja: das rechte Vorderrad hat einen schönen fetten Platten. Dabei habe ich die Reifen erst vor einem Monat erneuert…
Natürlich habe ich weder Brille noch Hörgerät oder Handy dabei, schließlich wollte ich ja nur schnell schwimmen gehen. Also suche ich den Versicherungsvertrag und wandere heimwärts. Zu Hause rufe ich die Pannenhilfe an. Dort empfiehlt mir der Automat, zur elektronischen Seite der Gesellschaft zu wechseln. Was ich tue. Ein elektronischer Fragebogen ist auszufüllen. Auch das gelingt mir. Und schon bekomme ich eine Mitteilung, dass sich ein Mitarbeiter melden wird. In 20 Minuten. In 40 Minuten. Der Techniker meldet sich tatsächlich viel schneller, und eine halbe Stunde später treffen wir uns am Auto, der schadhafte Reifen wird ab und die Reserve anmontiert. Im Reifen steckt eine dicke Schraube. Wie sie da reinkam? Der Techniker zuckt die Achseln.
Ich aber bin froh, nun ans Meer fahren zu können, denn es ist schon ziemlich heiß geworden. Herrlich das Schwimmen!
Und warum ist das nun eine Lustbarkeit? Weil ich stolz auf mich bin: bin wegen des Plattens meines neuen Reifens nicht hysterisch geworden, habe mich durch die Elektronik nicht schrecken lassen, habe alles auf die Reihe gebracht, ohne meine Nerven zu strapazieren. Dankbar bin ich, dass sich der Helfer durch den Wochenendverkehr zu mir durchkämpfte (es ist Pfingsten und alle Welt ist unterwegs) und effektiv das Nötige tat. Und natürlich: dass ich zu meinem morgendlichen Schwimmen kam.
Zu Hause machte ich mir einen Pampelmusensaft mit Eisstückchen und setzte mich vor die Tür zu den Katzen. Da sah ich eine auf dem freien Platz vor dem Gartentisch fröhlich herumtanzen. Sie hatte ein Rättchen erwischt und kugelte mit ihrer Beute übermütig durch die Pampa.
Die Ratt
ist platt –
viel platter als der Reifen,
wird niemals wieder pfeifen.

Und am Ende war sie glücklich und zufrieden 😉
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ziemlich. Nur muss ich, sobald die Feiertage zum sind (hier ist Pfingsten) erneut zum Reifenmann. Auch frage ich mich, wie die dicke Schraube es schaffte, sauber im rechten Winkel in den Reifen zu gelangen. Dasselbe ist vor ein paar Jahren passiert…
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Uns ist das in Gernika passiert. Vielleicht ja eine späte Rache für die Zerstörung, dachte ich mir. Der Reifen konnt repariert werden.
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Auch der früher mal so durchbohrte Reifen konnte repariert werden. Ich hoffe, dass es auch diesmal möglich ist.
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