Tagebuch der Lustbarkeiten: ein bisschen Athen (mit Ausstellungsbesuch)

Gestern begleitete ich unsere Sohn von Kalamata zum Flughafen von Athen. Am Abend dann machte ich einen Besuch bei der Vernissage einer Ausstellung von ArtWay, an der ich mit drei Bildern beteiligt bin. Das habe ich auch früher schon getan. Gerade als ich mich entschloss, meine Bilder zu sichten und womöglich an den Mann oder die Frau zu bringen, rief mich Aphrodite an – Witwe des Malers und Gründers von Artway Giorgos Sardis. Ob ich mich an der Ausstellung zum Jahresausklang beteiligen möchte. 

„Eigentlich“ wollte ich das nicht, denn Gruppenausstellungen machen nur Sinn, wenn Künstler sich thematisch und stilistisch ergänzen. Bei Artway und vergleichbaren Veranstaltern ist das nicht der Fall. Aber nun: Warum nicht doch noch einmal mitmachen? Ich stellte drei Bilder zur Verfügung und ging gestern zur Eröffnung, um zu schauen, wie sie gehängt wurden. 

Als ich ankam, begrüßte mich Aphrodite herzlich und stellte mich und meine Bilder kurz vor.

Ich war erleichtert zu sehen, dass die unmittelbar benachbarten Bilder sich nicht mit meinen beißen (meine sind die unteren: Granatäpfel und zwei mal Hafen).

Du möchtest vielleicht sehen, was sonst so im Raum hing? Ich fotografierte einiges.

Lange blieb ich nicht, denn zur Unterhaltung der Gäste sang eine aufgeputzte Schöne mit Inbrunst Weihnachtslieder und tänzelte aufmunternd durch den Raum.

Die zahlreich versammelten KünstlerInnen und ihre Freunde und Begleiter hatten aber wohl ihren Spaß (ich habe sie nicht gefragt).

Draußen trieb sich viel Volk herum auf der Suche nach Vergnügungen. Ich sah eine kleine Menschenansammlung vor einem erleuchteten Eingang: ein Theater. Die Gegend (Kerameiko, antiker Friedhof) ist ziemlich heruntergekommen –  also das Milieu, in dem sich geldarme künstlerische Initiativen ansiedeln. Die „Heilige Straße“, auf der einst die Adepten vom Friedhof nach Eleusis wanderten, ist nun eine breite Schneise für Autos. Nahebei gibt es eine moderne Metrostation, davor eine weitläufige Grünanlage mit viel flanierendem Volk, Ständen mit Schmuckverkäufern und Souflaki-Bratereien. Und ein wenig weiter lockt ein geschmückter Eingang ins „Gazi“ – früher eine Fabrikanlage zur Erzeugung von Stadtgas, die große Gaskuppel steht noch, heuteein Vergnügungs- und Ausstellungsgelände der Stadt Athen.

Insgesamt war es zwar kein erhebender, aber ein durchaus vergnüglicher und informativer Abend.

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About gkazakou

Humanwissenschaftlerin (Dr. phil). Schwerpunkte Bildende Kunst und Kreative Therapien. In diesem Blog stelle ich meine "Legearbeiten" (seit Dezember 2015) vor und erläutere, hoffentlich kurzweilig, die Bezüge zum laufenden griechischen Drama und zur Mythologie.
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15 Responses to Tagebuch der Lustbarkeiten: ein bisschen Athen (mit Ausstellungsbesuch)

  1. Avatar von Lopadistory Lopadistory sagt:

    Höchste Zeit, liebe Gerda. Denn egal, welche Bilder neben Deinen hängen- Du hängst sie ab😊. Viel Erfolg und herzliche Grüße

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  2. Das ist doch schon einmal ein guter Einstieg in Deine folgenden Kunstausstellungen.😊👍

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  3. Es hängt einigermaßen dicht.

    Musikuntermalung kenne ich von unserer Jazzini. Sodaß der Spaß meistens 2fach war.

    Nebenbeibemerkung: Heute kam eine Keramikerin vorbei und befragte mich, was meine Skulpturen/Plastiken wohl kosten würden auf einer Ausstellung. Ich wusste nichts darauf zu sagen. Denn verkaufen will ich sie eigentlich nicht, wozu auch.
    Wenn meine Frau das aber möchte, stelle ich mich nicht quer.

    Deine Hafenbilder waren mir gut vertraut 🙂

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    • Avatar von gkazakou gkazakou sagt:

      Danke für dein Kommentieren. Zum ersten: ja, es hängt zu dicht und zu tief, aber leider geben die Wände nicht mehr her. Und ich bin schon froh, dass die Bilder daneben meine nicht totschlagen. Zum zweiten: gegen gute Musikbegleitung habe ich nichts. Aber dies Gesinge ging mir doch sehr gegen den Strich. zum dritten: Preise zu gestalten finde ich auch sehr schwierig. Ich sage auch:ich will gar nichts verkaufen, aber das stimmt nicht. Ich freue mich, wenn Menschen bereit sind, für meine Bilder Geld hinzulegen. zum vierten: Schön, dass du dich erinnertest!

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  4. Wie gut, daß ein Anfang gemacht ist, Gerda.
    Es hängt dicht an dicht, macht aber nichts, man sieht Deine Gemälde trotzdem!
    Ich sehe einige wirklich außerordentlich gute Bilder in der Nachbarschaft von Deinen hängen, das ist gut.

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