Tagebuch der Lustbarkeiten: ein Tavernenbesuch

Gestern hatten wir Lust, mal wieder in eine „volkstümliche“ Taverne zu gehen, wo man für erstaunlich wenig Geld gut und reichlich essen oder auch Speisen in Aluschachteln mit nach Hause nehmen kann. Majirio – Garküche. Die Deko ist schnörkellos, die Bedienung  schnell, sachlich.

Die Taverne ist eine Frauenangelegenheit: die Chefin, die Bedienung, die Köche – Frauen. Das fiel mir auf, angekündigt wird es nirgends.  Vor dem Eingang bildete sich zur Mittagszeit eine Schlange, während wir an einem der wenigen Tische saßen. Nein, die Menschen warteten nicht darauf, dass ein Tisch frei würde. Freie Tische gab es genug. Sie waren gekommen, um zu gehen: eine Bestellung, Abfüllen des Gewünschten in die Aluschale, Versenken in die Plastiktüte, Bezahlen, zu einem der geparkten Autos oder zu Fuß ins Geschäft, Büro oder nach Hause gehen.

Der Außenraum der Taverne ist von der Küche getrennt, man kann nicht hineinschauen wie bei anderen ähnlichen Tavernen. Ein schmales Fenster zur Küche stand aber offen, dahinter sah ich eine Frau an einem Topf werkeln.

Ich hielt mein Handy hoch und knipste blind, um zu sehen, was sich dort drinnen abspielt und wer, wieviele für den Fluss der Speisen aus dem Inneren sorgt. Und so kann ich euch auch das Innere der Küche präsentieren.

Du willst vielleicht wissen, was unser Essen kostete? Einmal Lamm im Backofen mit Backkartoffeln, einmal Huhnrolle mit Füllung und Backkartoffeln, ein großer Teller grüner Salat mit Öl und Zitrone, vier Scheiben Bauernbrot, eine Flasche Wasser, ein Fläschchen Ouzo, ein Viertel Weißwein, und für den nächsten Tag eine Portion Pastizio (Makaroni-Hackfleisch-Bechamel-Pastete), die wir uns heute teilten, kosteten mitsamt Bedienung 30 E. Und geschmeckt hat es auch sehr gut.

Avatar von Unbekannt

About gkazakou

Humanwissenschaftlerin (Dr. phil). Schwerpunkte Bildende Kunst und Kreative Therapien. In diesem Blog stelle ich meine "Legearbeiten" (seit Dezember 2015) vor und erläutere, hoffentlich kurzweilig, die Bezüge zum laufenden griechischen Drama und zur Mythologie.
Dieser Beitrag wurde unter Allgemein, Ökonomie, Fotografie, Leben abgelegt und mit , , , , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

12 Responses to Tagebuch der Lustbarkeiten: ein Tavernenbesuch

  1. Massiv Gerda, massiv!
    BILLIGER gehts nichT.

    Wir waren heute beim italiener, den männlichen koch sahen wir auch. 58 euro, aber bestens bedient, und italienisches flair genossen. Besser geht es kaum.

    Gefällt 1 Person

  2. Avatar von Lopadistory Lopadistory sagt:

    Lamm😋, Neid und liebe Grüße

    Gefällt 1 Person

  3. Avatar von Myriade Myriade sagt:

    Uiiii, das ist fast geschenkt. Das würde in Wien fast allein das Lamm kosten

    Gefällt 2 Personen

  4. Avatar von Ola Ola sagt:

    Lecker. Dafür hätte ich auch mehr gegeben. Gute Griechen sind hier so rar. Immerhin haben wir einen gefunden, der Pastizio und Moussaka frisch macht….. frag nicht nach dem Preis.

    Like

    • Avatar von gkazakou gkazakou sagt:

      Ich frag nicht. Diese beiden Standardgerichte der griechischen Küche sind sehr arbeitsaufwendig, und viele benutzen fertige Béchamelsoße. Da bin ich froh über unser Stammlokel, die vortrefflich kochen, mit besten Zutaten, da die Familie dasselbe isst. Die gestrige Pasticio vom Majirio war auch nicht schlecht, aber kein Vergleich zu unserem Stammlokal.

      Gefällt 1 Person

Hinterlasse einen Kommentar

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..