Heute angelte ich 19 Bilder aus der hochgelegenen Abseite – alle recht groß (60×120, 100×110, 90×100 und dergleichen). Einige Überraschungen gab es dabei – Bilder, an die ich mich kaum noch erinnerte -, und ich freute mich, sie wiederzusehen.
Die Rubrik Portraits und Körperstudien ist noch einmal um 5 Bilder angewachsen.
Von den hochformatigen Männerportraits gibt es jetzt also fünf.
Das Vier-Farbfelder-weiblich, das ich vorgestern zeigte, hat nun auch sein Gegenstück gefunden: Vier-Farbfelder-männlich
Auch die drei Sitzenden (es handelt sich um dasselbe Modell in unterschiedlichen Posen) haben ein Gegenstück: die drei abgedankten Göttinnen.
Die Rubrik Landschaften und Seascapes ist nun stark gewachsen. Jedes dieser großformatigen Bilder ist eine eigene Welt. Also stelle ich sie einzeln vor:
a) „Weihnachtsschiff“ (Es kommt ein Schiff geladen…)
b) Landschaft mit Zypressen
c) „Schau, wie die Zypressen schwärzer werden…“*
d) Hafeneinfahrt mit Riffen (Relief)
e) Herbst am See
f) Meer und Berg
g) Segelboote
h) Boote im Hafen
i) Luftige Stadt
j) abstrakte Landschaft in Gelb
Zusammenordnung mit früher gezeigten:
Zypressen:
Boote
Im engeren Sinne Architektonisches ist nur um ein Bild gewachsen: „Geschlossene Stadt“. Ich malte es unter dem Eindruck der Wirtschaftskrise, die Griechenland seit 2010 heimsuchte und zur Schließung vieler Geschäfte führte.
Bleiben noch einige Unikate:
„Recycling“
„Heimgang“ gehört zur Rubrik Imaginationen.
Auch das Bild „Zeit“ könnte dieser Rubrik zugeordnet werden, obgleich es doch auch sehr architektonisch wirkt.
Morgen werde ich die letzten ca 20 Leinwände fotografieren und posten. Dann habe ich diesen Teil „Sichtung“ des Mammutprogramms abgeschlossen. Es bleiben freilich noch die die bemalten Pappen, von den unzähligen Zeichnungen gar nicht zu reden …
Und dann muss ich entscheiden, was ich behalte, was ich endgültig aussortiere, was ich wo ausstelle… Es bleibt viel zu tun.
*“Schau wie die Zypressen…“ ist der Beginn eines Gedichts von Rilke. Ich habe ihn in Spiegelschrift ins Bild gesetzt. Die Landschaft ist die, die ich von meinem Haus aus sehe.
Schau, wie die Zypressen schwärzer werden
in den Wiesengründen, und auf wen
in den unbetretbaren Alleen
die Gestalten mit den Steingebärden
weiterwarten, die uns übersehn.
Solchen stillen Bildern will ich gleichen
und gelassen aus den Rosen reichen,
welche wiederkommen und vergehn;
immerzu wie einer von den Teichen
dunkle Spiegel immergrüner Eichen
in mir halten, und die großen Zeichen
ungezählter Nächte näher sehn.
Rainer Maria Rilke, 4.5.1898, Florenz (Ripoli)




































Liebe Gerda,
ich bin nach wie vor begeistert, wie du dein Oeuvre aufarbeitest und uns präsentierst und uns deine Gemälde in einer Übersicht zeigst.
Danke!
Ich freue mich, dass du damit auch dein Werk schätzt und bewahrst.
Liebe Grüße von Susanne
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Ganz lieben Dank, Susanne, für deine Unterstützung. Sie gibt mir Kraft durchzuhalten. Mein eigenes Werk schätzen und bewahren – ja, das ist eine schwere Aufgabe für mich. Ich erinnere mich an eine Frau, die eine Zeitlang mein Atelier mitbenutzte und die mir sagte: Ich mag deine Malerei sehr, aber ich mag überhaupt nicht, wie du mit deinen Werken umgehst.
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Liebe Gerda, ganz oft sind es gerade die Frauen, die ihr eigenes Werk und ihren eigenen Namen nicht schätzen. „Ach“, habe ich neulich bei der Planung einer sehr großen Kunstaktion gehört, „mein Name ist nicht so wichtig, den könnt ihr ruhig weglassen“.
NEIN!
Das geht gar nicht.
Dann nämlich, wenn nicht einmal der Name genannt wir, dann gehören wir zu den vergessenen Künstlerinnen!
Ganz doll liebe Grüße sendet dir eine sehr gestreßte Susanne.
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O wei, kein Stress, Susanne! Schreib mehr „Freie Zeit“ in deinen Kalender! Was den Namen der Frauen betrifft: im Grunde habe ich als Tochter keinen ererbten, sondern einem erst vom Vater, dann vom Mann verliehenen, das bedeutet, ich muss mir einen eigenen Namen erarbeiten. Oft denke ich, ein Künstlername wäre angemessen.
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Keine einfache Aufgabe. Meine Eltern waren sehr enttäuscht, dass ich als Künstlerin mit dem Namen meines Exmanns Nr. 2 signiere. Ich sehe es aber auch so, es ist der Name, den mein Sohn und auch meine Schwiegermutter tragen. Ich denke auch, dass ich diesen Namen mit einem Leben gefüllt habe, dass meine Ex-Schwiegermutter Nr. 2 und vor allem auch mein Exmann nicht erwartet hatten.
Nun ist die Susanne Haun für mich so sehr mit meiner Künstlerinnen Identität verbunden, dass ich ihn nicht als verliehen betrachte sondern als „mein“.
Liebe Grüße und Danke für den Denkanstoß, Susanne
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Ja, Susanne Haun ist nun dein Name für die Welt, den kannst du nicht mehr ändern. Und die Namensgleichheit mit dem Sohn ist ja auch wichtig. Und mein Name ist im Deutschen nun Gerda Kazakou, wobei ich in früheren deutschen Veröffentlichungen auch Struck, Kasakos oder Kazakos heiße. Durch Rückübertragung vom griechischen Alphabet heiße ich jetzt offiziell Gkernta Kazakou. Ich kann also zwischen vier Schreibweisen wählen 🙂
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Ich finde interessant, dass Gerda zu Gkernta geworden ist. So hat sich nicht nur dein Nachname sondern auch dein Vorname geändert. Wie wirkt sich das auf deine Identität aus?
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Ich finde diese Schreibweise total blöd. Zum Glück beschränkt sie sich auf meine griechischen Dokumente. In Deutschland (Rentenkasse, Bank, Behörden) muss ich immer erst nachprüfen, wie ich da geführt werde. Das Problem haben wohl alle, deren Namen im Original nicht lateinisch geschrieben werden.
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Das kann ich mir gut vorstellen. Da wärst du in Berlin ja verloren. Hier klappt nichts. Ich habe im November einen Termin beim Bürgeramt zur Verlängerung meines Personalausweises beantragt. Du wirst es nicht glauben, ich habe erst am 2. Februar einen Termin erhalten.
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Ich höre und lese ständig von solchen Zuständen in Berlin. Und das, obgleich Berlin sehr viele Subventionen erhält. Ob es in anderen Städten auch so ist?
Inzwischen scheint es in Griechenland weit besser zu funktionieren als in Deutschland. Unsere Bürgerämter, die es in allen Stastteilen gibt, sind eine echte Wohltat. Fast nie muss man anstehen. Und die Angestellten sind hilfsbereit. Man kann dort alles erledigen, wo man nicht weiterweiß. Zwar kann man jetzt auch fast alles elektronisch erledigen, aber ich bevorzuge den direkten Kontakt.
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In anderen Städten und Bundesländern in Deutschland ist es kein Problem. Im nahen Oranienburg gibt es keine Probleme. Berlin musste so viel sparen, dass nun nichts mehr funktioniert. Ganz grausig…… und nicht nur im Meldewesen, ob es Schulen oder Schwimmbäder sind, alles geht den Bach runter in Berlin.
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Warum aber ausgerechnet in Berlin, das ja einen enormen Zuschuss von den anderen Bundesländern bekommt? Es muss wohl auch an falschen Prioritäten und Misswirtschaft liegen.
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Du meinst den Länderfinanzausgleich?
Klicke, um auf l__nderfinanzausgleich_zahlen_fakten_behauptungen_.pdf zuzugreifen
In dem pdf kannst du gut sehen, dass Industrie und Gewerbe aus Berlin abgewandert sind. Damit fehlen massiv Einnahmen aus Gewerbesteuer. Das soll der Länderfinanzausgleich ausgleichen.
Die Wohnungsnot in Berlin ist groß, viele leben unter dem Existenzminimum und erhalten Bürgergeld/ Wohngeld. Trotzdem sind die Schlangen an der kostenlosen Essensausgabe der Tafel lang. Die Anzahl der Empfänger für Ersatzleistungen ist extrem angestiegen. Berlin ist die Stadt der Alleinerziehenden.
Es ist kein Geld da, um mehr Beamte einzustellen, geschweige denn, dass jemand als Beamter arbeiten möchte. Die Beliebtheit dieser Jobs geht gegen Null und wegen der Überlastung der Einzelnen (im gesamten öffentlichen Dienst ) ist die Fluktuation sehr hoch.
Mehr als 7.000 Geflüchtete leben alleine auf dem ehemaligen Gelände des Flughafen Tegel. Auch die müssen versorgt werden.
Berlin ist der Hotspot der Unzufriedenheit in Deutschland, hier wird gegen alles protestiert, denn Berlin ist Hauptstadt.
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Überwältigend!
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🙂 Durch die pure Masse?
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Ich kann auch nur immer wieder staunen, egal ob abstrakt, gegenständlich, landschaftliche oder akt Malerei sie sind alle so beeindruckend und gut!!!
Deine Werke sind eine phantastische Sammlung, die eigentlich in eine namhafte Galerie gehören!
Oder eben in eine Ausstellung, warum hast Du nicht mehr Ausstellungen gemacht Gerda?
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Ja, warum? Ich habe kein Kunstakademiestudium absolciert, Babsi, habe keinen Namen und keine Förderer, woher soll ich eine namhafte Galerie nehmen? Es gibt sooo viele Maler, die gern mal ihre Bilder ausstellen würden, aber gute Galerien gibt es nur wenige, die meisten leben davon, die Künstler auszubeuten. Bei meiner letzten Ausstellung in einer namhaften Athener Galerie (2009) hatte ich einen Umsatz von 5 500 E, die Galerie fand das zu wenig, um auf ihre Kosten zu kommen, und behielt den ganzen Betrag ein. Danach war mir die Lust vergangen. Meine besten Erfahrungen machte ich mit meinen Einzel-Ausstellungen bei der Griechisch-Amerikanischen Union und beim Goethe-Institut, da hatte ich keine Kosten und ein interessiertes Publikum (Studierende, Lehrende, Institutsbesucher), in Berlin habe ich auch mal in einer kleinen Galerie, in einem Restaurant, in einer Bar und in einer Frauen-Initiative ausgestellt (alles gleichzeitig, denn ich musste den Transport und meinen Verbleib organsieren), dann noch ein paar kleine Einzelausstellungen, sonst -zig Beteiligungen an Gruppen- oder Sammelausstellungen, wo die eigenen Bilder neben völlig anderen hängen, was ihnen gar nicht gut bekommt. Danach trägst du sie dann wieder heim. Sonst gibt es noch die Möglichkeit, Galerieräume direkt anzumieten, aber das war mir zu kostspielig, außerdem hilft dir dann keiner beim Wacheschieben.
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Okay Gerda, herzlichen Dank für Deine Rückmeldung und Beantwortung meiner Frage!
Mir wird immer wieder gesagt, warum stellst Du Deine Bilder nicht aus und da ist noch ein Grund, denn heutzutage verlangen Galerien erstmal Geld, damit Du überhaupt ausstellen kannst!
Alles alleine zu organisieren, dazu fehlt mir die Kraft und die Kontakte!
Ich habe mir das schon gedacht, aber Du hast jetzt eine klare Aussage dazu geschrieben, DANKE!
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Und was auch viele machen, sie schmücken Arztpraxen, Banken und Krankenhäuser, aber verkaufen so gut wie nichts davon! Die freuen sich natürlich über die kostenlose Deko!
Ob eine Akademische Ausbildung wichtig ist bezweifle ich!
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Die akademische Ausbildung ist wichtig für die Biographie, außerdem bekommt man während des Studiums eine Menge Info und Hilfe, dazu viele Kontakte zu Profs, Kommilitonen, Einrichtungen, du bist „vernetzt“, das erleichtert den Start. Bei mir war auch immer ein Grund, dass ich mein Geld auf andere Weise verdiente, war nicht auf Einnahmen aus Verkäufen angewiesen, habe nun eine Rente – all das haben professionelle Maler nicht. Die müssen ganz anders kämpfen und dran bleiben, dürfen nicht aufgeben. Ich kann auch ohne Ausstellungen gut leben, sie nicht. – Das bedeutet freilich nicht, dass studierte Künstler besser sind als Dilettanten. Es gibt bei beiden Gruppen gute, mittlere, schlechte.
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Okay Gerda, danke nochmals für Deine Antwort!😉👍🏻
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🙂
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Es ist schwierig, wenn man keinen Namen hat, aber einen Namen bekommt nur der Künstler, der von einer bekannten Galerie ausgestellt wird und die stellt in der Regel nur Bekannte aus… Es sei denn, da ist ein Mäzen, der an Dich glaubt und die Werbetrommel rührt…
Ziemlich verflixt auf dem Kunstmarkt, liebe Gerda.
Deine Kunst ist groß, Dein Künstlerherz weiß, wie gut Du bist.
Das alleine gibt Dir doch schon ein gutes Gefühl.
Du zeichnest und malst mit Leib und Seele und nur so entsteht wirkliche Kunst.
Aber das alles weißt Du ja sowieso…
Mit dem Blog hast Du eine gute Plattform, in der Du tun und lassen kannst, was Du möchtest und es sind nicht wenige Menschen, die Dich lesen und Deine Bilder sehen.
Ganz herzlich, Bruni, die Deine Kunst sehr mag
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Herzlichen Dank, liebe Bruni, für deine wohltuenden Worte. Tatsächlich weiß ich ganz gut, was meine künstlerischen Versuche wert sind. Aber das reicht nicht,sie wollen auch angesehen werden. Und dafür ist der Blog eine ganz gute Platform, wie du schreibst. Die wirklichen Bilder würde ich halt auch gern mal zeigen, ich würde sie auch gern mal wieder in einem großen leeren Raum sehen. Da mache ich grad Fortschritte, habe schon ein paar Kontakte wieder aufgenommen bzw neu geknüpft. Und so denke ich, dass es mit der einen und anderen Ausstellung klappen wird. Ist freilich sehr viel Arbeit, bis die Bilder hängen, selbst wenn ein passender Raum gefunden wurde. Einiges muss repariert, einiges neu gerahmt, Hängungen erneuert, Begleitmaterial, Kataloge, Lebenslauf müssen hergestellt oder aktualisiert werden, möglichst zwei- oder dreisprachig. usw usf. Und dann die Einladungen, die Bekanntmachung, die Kritiker… Ausstellungen machen viel Arbeit.
Übrigens war dein Kommi mal wieder im Spam. 😦
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Wieder im Spam?
Schon komisch, Gerda.
Da hast Du viel Arbeit vor Dir,
aber ich denke, es ist eine erfüllende Arbeit, eine, die Dir gut tut!
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zeitfüllend auf jeden Fall, mehr als mir lieb ist 😉
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So eine kreative Vielfalt. Mein Favorit: Heimgang 🙂 so schön schlicht und farbenfroh ..
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Danke für die freundliche Rückmeldung. Und wer bist du, bitte?
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Mein Favorit: Segelboote
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Danke dir, Sabine!
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