Die Forderung nach einer Verringerung der Arbeitszeit – wichtigstes Ziel der Gewerkschaften zum 1. Mai – wird begründet mit einem Zugewinn an Freizeit. Dadurch wird der Gegensatz Arbeit-Freizeit auf die Spitze getrieben. Wäre es nicht wichtiger, die Arbeit zu humanisieren, etwa dadurch, dass der Arbeitende mehr Ruhe und Zeit hat für das, was er tut? Der Pflegende für jeden seiner Pfleglinge, der Lehrer für jeden einzelnen Schüler und für gemütliche Schwätzchen im Lehrerzimmer, die Verkäuferin für ihre Kunden oder für ein Schwätzchen mit der Kollegin … kurzum: wäre es nicht wichtiger, den Teil des Lebens, den wir mit Arbeit verbringen, lebenswert zu machen, als das Leben erst zu beginnen, wenn die Arbeit endet?
Das sind so Fragen, die ich heute, zum 1. Mai, bei „Roter Baron“ unter der Überschrift „Erhöhung des Zeitkontingents für die zu leistende Arbeit“ las und ein wenig weiterdachte.
Dein Foto ist wunderschön, d.h. das Motiv, das die Natur zeigt, ist vor allem wunderschön!
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das Leben erst zu beginnen, wenn die Arbeit endet?..
Das war nie mein Motto. Ich lebte immer mein Leben, auch als ich noch arbeitete.
Gottseidank hatte ich nicht so viel Verantwortung, daß ich schlaflose Nächte hatte.
Aber zurück zum Broterwerb: Ich KANN nicht erwarten, daß ich arbeite, ohne nicht auch Unanehmlichkeiten zu haben. Eine Therapeutin etwa muss sich ja auch endlose Klagen anhören, angekurbelt von Beratungsresidenz bis hin zum Krankheitsgewinn.
Die kann diese Arbeit nicht ohne diverse Mühen haben!
Natürlich kann man kaum eine Arbeit gut heißen, die die Menschen zu sehr drückt.
Aber ansonsten?!
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Ich habe nicht behauptet, dass es stressfreie Arbeit gibt oder geben muss. Auch das Leben ist ja nicht stressfrei. Mir ging es um die Trennung Arbeit-Freizeit. Beides gehört zum Leben und muss lebenswert sein.
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Das verstand ich wohl.
ICH sagte auch, daß ich meine Arbeit NIE als Fron betrachtet hatte. Nie. Das war mir wichtig, denn wie es manche machen: Urlaub, große Reisen, großes Auto ect, das war nie mein Fokus.
Ich LEBTE in meiner Berufszeit.
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Dann hast du es getan wie ich. Ich habe mich immer sehr privilegiert gefunden, dass ich das konnte, weil meine Tätigkeiten zwar oft genug stresshaft, aber nie langweilig waren. Ich glaube, alle Menschen möchten arbeiten und dabei nicht vergessen, dass sie lebendig sind. Die Arbeitsbedingungen sind aber oft genug wie für Roboter ausgelegt. Und da hilft es dann auch nicht sehr, die Arbeitszeit zu verkürzen.
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Richtig,
Ich hatte mal 5,5 Stunden fix, musste aber Leuten mit 8 Stunden zuarbeiten. Das nervte sehr.
Gottseidank dauerte das nicht zu lange.
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Gerda, was Du hier schreibst, finde ich wieder sehr wichtig. Wenn Menschen wie Roboter arbeiten müssen, wird ihr persönlicher Einsatz entwertet, und sie werden auf die Stufe von Robotern gedrückt und schließlich durch diese ausgetauscht.
Das ist eine schreckliche Entwicklung, der man gegensteuern sollte, indem man es anders macht.
Arbeit ist ein Wert und soll auch Freude machen und verdient Dank und Belohnung.❤️
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So sehe ich das auch, Gisela.
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Danke, Gerda. Darin werden Dir wohl die meisten Menschen zustimmen. Da es aber um Broterwerb und Bezahlung geht, ändert sich damit oft das Arbeitsklima. Was aber selbstlos und aus gutem Herzen, ohne Lohnerwartung, getan wird, bringt viel Gutes hervor.
Gerade darum aber sollte man es noch höher „entlohnen“. Die Freude und der Dank oder kleine Aufmerksamkeiten sind auch eine Art Ausgleich.
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Da dies bei mir angezeigt wurde, antwortete ich. Es war aber eigentlich an Dich gerichtet, Gerda, sehe ich nun. Einmischen wollte ich mich nicht.
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„…als ich noch arbeitete“? Das „gelebte Leben“ w a r. doch Arbeit, – Arbeit, die Freude machte.
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Das Leben ist nachwievor Arbeit, Tag für Tag. Allerdings eine spannende.
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Auf einer Fahrt heute Abend einen Artikel über Granitarbeiter gehört: jeder 2ter Staublunge und viele hatten ihre Gelenke kaputt. Dann sollte plötzlich das Gehalt um 30 % gekürzt werden (vermute ausländische Konkurrenz). Da standen die Arbeiter auf. Weiß nicht mehr genau welches Jahrzehnt.
Nach langer Weigerung der Arbeitnehmer brach einer der Unternehmer den Stillstand und bot 7 % mehr Gehalt. Was zwar nicht der Hit war, aber immerhin. Alle Unternehmen zogen nach.
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Ich sah eben einen französischen Film über Arbeiter gesehen, die darum kämpfen, ihre Fabrik zu erhalten. Die Fabrik ist zwar lebensfähig, aber der Konzern, dem sie gehört, will sie schließen, da sie nicht genug Profit einbringt. An die Konkurrenz verkaufen will sie sie auch nicht. Geht tragisch aus.
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Bei den Granitarbeitern war das so, daß es offenbar einen Status verlieh, denn das war harte Arbeit. Diese Leute WOLLTEN arbeiten, auch wenn die Arbeit körperlich zu fordernd war.
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Wie hart und bitter ist für viele doch die „Arbeitswelt“, also der Broterwerb! Und daß dies von vielen Unternehmern ausgenutzt wird zum eigenen Vorteil, auf Kosten anderer, vergiftet das „Arbeitsklima“, erniedrigt den eigentlich hohen Wert von Arbeit. Dies zu achten, ist wichtiger als mehr Lohn. Mehr Lohn fühlt sich nur an wie „mehr Achtung“.♥️
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🙂
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So seh ichs auch. Der Lohn muss natürlich auch stimmen, aber am wichtigsten ist doch, dass die Arbeit befriedigt.
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Eure Unterhaltung unterhält mich.
Danke. Bin grad wortarm…
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Danke, Gerda. Doch ich möchte die Unterhaltung nicht von mir aus weiterführen. Das Thema gabst ja Du an, Gerda.
Und mein „Thema“ war dies eigentlich noch nie. Dafür fehlt mir das entsprechende „Hintergrundwissen“.
Wie dies Gespräch, das ja Dir galt, nicht mir, jetzt für mich bei den „Benachrichtigungen“ sichtbar wurde, kann ich mir nicht erklären. Ich antworrtere zunächst, weil ich nicht wußte, ob die Antwort mir galt.
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Das passiert manchmal, ist ja nicht weiter schlimm. In solchen Diskussionen hat jeder was beizutragen, aus seiner Sicht. Auseigener Erfahrung und aus dem, was er um sich wahrnimmt. ZB als Patientin: wie wirkt es sich aus, wenn die Pfleger und Krankenschwestern mit der Stoppuhr in der Hand arbeiten müssen, und wie, wenn sie ausreichend Zeit für jeden Patienten und genügend Ruhezeit hätten?
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Ja, Gerda, das ist ein himmelweiter Unterschied! Dennoch geben sich meine Helferinnen in den je 3 Minuten Mühe, Frohsinn weiterzugeben. Aber natürlich stehen sie selbst unter enormem Streß..
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😉 Nur kein Stress!
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☺️
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Ich fühlte mich immer sehr wohl während meiner Arbeitszeit, fühlte mich gebraucht und lebendig.
Allerdings stand ich nie an einem Fließband, an zugiger Stelle. Wie ich es von einer Bekannten weiß…
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☺️
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Das ist natürlich das Wünschenswerte: dass man sich bei der Arbeit lebendig und gebraucht und nicht ausgebeutet und bisan den Rand der Erschöpfung gestresst fühlt.
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So fühlte ich mich in all den vielen Jahren nicht, Gerda
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☺️
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