Was zuletzt geschah: Abud ist in Wilhelms Lager eingedrungen, um sich einen Gegenwert zu seinem Lohn zu holen. Dabei erhält er Besuch von Schurigel (Angstmacher), Diaphania (Transparenz) und Hera (Göttin, weibliche Kraft). Er wehrt alle drei ab und ist nun wieder allein.
Ich brauch ein Ziel? sagt diese Dame.
Sie weiß wohl nicht, was Hunger ist.
Ich kann nicht warten, bis der Same
zur Pflanze wird, zumal die frisst
wer schneller ist, ob Mensch, ob Tier.
Das was ich brauche, jetzt und hier
ist ne Konserve mit was drin.
Wo hat der Wilhelm die nur hin?
Sie sind versteckt wohl in dem Bau
doch werd ich aus dem Plan nicht schlau.
Das Wellblech ist ja gut und schön,
doch soll ich ohne Nahrung gehn?
Ein bisschen wühlen kann nicht schaden.
Bestimmt gibts hier was in dem Laden.
Die Rutsche geht wohl in den Keller …
Hier oben ist es freilich heller.
Doch nützt das was? Er wird die Waren
bestimmt da unten aufbewahren.
Was hab ich zu verlieren?
Mir wird schon nix passieren.
Nur Mut, Abud! Wer wagt gewinnt.
Ich find schon, wo die Waren sind.
Dann geh ich schwer beladen weg.
mit Würstchen, Fischen, Bier und Speck.
Scheißdunkel ist’s, so schwarz wie Teer,
und die Regale scheinbar leer.
Am besten ich hau wieder ab
sonst wird dies hier am End mein Grab.
Auftritt Schurigel, der Angstmacher
Schurigel:
Ganz recht, mein Bürschchen, jetzt bist du gefangen
und wirst verhungern, eh man dich noch findet.
Und find man dich, dann wirst du aufgehangen.
Ich seh es schon, wie man den Abud bindet!
Bevor man dich erhängt, wird man dich schinden
Du solltest wissen, was man mit dir macht.
Jetzt hilft kein Schreien und kein Winden!
Ich sagt‘ es dir, doch du gabst keine Acht.
Du hast mich belogen, als ich dich befragte
du sagtest zu mir, du willst nur ein Blech
als Lohn für den Dienst, den er dir versagte.
Du schlepptest den Wilhelm, doch der wurde frech.
Ich hatte ein Einsehn, der Mann war selbst schuld
Du hattest mit ihm nicht wenig Geduld.
Der Lohn stand dir zu, denn du hast gegeben
und nimmst dir jetzt nur, was du nötig zum Leben.
So sprach ich dich frei, obgleich du den Mann
hilflos verließt, du erinnerst dich dran.
Doch dann besiegt dich die menschliche Gier.
Drum liegst du hilflos nun selber hier.
Du möchtest nicht geben, denkst an dich allein.
Wer wird dir jetzt helfen? Wer wird dich befrein?
Schurigel und Diaphania gehen ab.
Abud steht auf. Auftritt Hera
wird fortgesetzt
Unglaublich, wie Deine Figuren zum Leben erwachen! Wie Abud da die Treppe in den dunklen Keller hinabsteigt und wie er dann dort unten liegt, – Gerda, kannst Du die Formen verbiegen? Kannst Du die Augen und die ganze Haltung verändern? Also, Du siehst, ich schaue und staune….😯
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Danke, ja, Gisela, ich kann die Figuren elektronisch verformen. Die Augen habe ich nicht verändert.
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Danke, Gerda, für Deine Erklärung. Diese Technik aber so zu beherrschen, daß sie menschlich und zur Kunst wird, ist erneut eine Kunst.☺️🖐️
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