Was zuletzt geschah: Abud ist in Wilhelms Lager eingedrungen und hat sich anstatt des vorenthaltenen Lohns ein Stück Wellblech unter den Arm geklemmt. Abgeraten hatte ihm Schurigel der Angstmacher, während Transparenz Diaphania die formale Rechtlichkeit seines Vorgehens überprüfte. Jetzt erscheint Hera.
Hera:
Du hast dich, mein Lieber, bisher gut geschlagen.
Doch bitte erlaub mir, dir etwas zu sagen:
Du wandelst halb blind auf gefährlichem Pfad
du könntest leicht stürzen, und das fänd ich schad.
Abud
Ich weiß schon, ich weiß, dass das Leben gefährlich
und dass ein Abud für die Menschheit entbehrlich.
Doch bis sie mich schaffen, und bis ich am Ende,
Werde ich niemandem lecken die Hände.
Hera
Wer sagt denn, du sollst es? Es ist in dir drinnen
das Lied von dem Knecht, drum willst du gewinnen!
Am Ende bist du’s, so meinst du, der nimmt.
Und dadurch ist leider dein Schicksal bestimmt.
Abud
Was redest du da, es macht keinen Sinn!
Willst du mir erzählen, du weißt wer ich bin?
Ich weiß, was ich tauge, ich kenn meinen Wert.
Ich weiß auch, dass dieser sonst niemanden schert.
Hera:
Und doch gibt es welche, die sich um dich sorgen.
Sie sind zwar fast gänzlich dem Auge verborgen.
Du bist auf der Welt nicht, um grade mal eben
durch allerlei Künste zu bleiben am Leben.
Erkenne den Sinn, verstehe das Ziel!
Du denkst, weil du’s willst, dies sei nur ein Spiel
und du machst die Regeln grad wie’s dir gefällt.
Doch die Regeln bestehen solang wie die Welt.
Und in diesen Regeln ist eine sehr wichtig,
ich bitte dich jetzt, verstehe mich richtig:
Du bist zwar nur einer von einer Million
Doch jedes Wesen hat seine Funktion.
Die sollst du erfüllen, die gibt dir den Sinn,
die füllt dich mit Freude, wenn du laut sagst: ich bin!
Nicht treiben sollst du wie Sand in dem Wind
Besinne dich heute, die Aufgabe find,
Die dir nur gehört, die nur einer erfüllt.
Ich hoffe, dass sie sich dir bald schon enthüllt.
Dann lebst du nicht mehr von der Hand in den Mund.
Komm her, ich besiegle mit dir jetzt den Bund.
Abud
Den Bund? Ich will keine Bindung, bin frei!
Was du hier den Sinn nennst, ist mir einerlei!
Und wie ich halt lebe, was geht es dich an!
Du bist ja ein Weib nur, und ich bin ein Mann!
Hera
Nun denn, mein Abud, du wirst schon verstehen.
Es kommt wie versprochen, und jetzt muss ich gehen.
Gerda, Du steigerst Dich immer noch: Jetzt in dem Gegenüber von Abud und Hera.
Heras Worte sind wirklich voller Liebe und Weisheit,
und der mutige kleine Abud hat durch Heraus Abgang wohl bald die Grenzen seiner vermeintlichen Größe erreicht.
Mal sehen, was noch alles passiert. Ich bin gespannt.
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Ich kann mich Gisela nur anschließen. Danke Gerda.
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