Was zuletzt geschah: Jenny hat sich Kairos anvertraut, um zu Wilhelm zu gelangen, den sie bewundert. Trud, Clara und Domna wandern zu Dritt los, hoffend, dass sie den Weg zu Danais Höhle finden.
Trud (zu Clara):
Bist du sehr müde? Kannst du noch weiter?
Du möchtest ausruhen und willst auf mich steigen?
Das Pferdchen bin ich und du bist der Reiter?
Soll ich mich noch tiefer herunter dir neigen?
Clara:
O Trud, du bist lieb, ich bin wirklich sehr schlapp
Doch bin ich bestimmt viel zu schwer
Trud:
Nun komm schon, steig auf und papperlapapp
Ein Kindchen zu tragen gereicht mir zur Ehr.
(Clara steigt auf)
Nun halt dich fest und fall nicht runter!
Das Pferdchen läuft: Hühott und munter!
Clara (singt)
Hopp hopp hopp! Pferdchen lauf Galopp
über Stock und über Steine
aber brich dir nicht die Beine
Hopp hopp hopp! Pferdchen lauf Galopp!
Seit ich aufgesessen,
Hast du’s Fragen vergessen!
Trud
Ein Pferdchen trabt, anstatt zu fragen
es kann nur wiehern und nichts sagen.
Ich glaub ich mag ein Pferdchen sein
denn das erspart mir manche Pein.
Clara:
Und ich mag reiten, liebe Trud
Als Reiter hab ich viel mehr Mut!
Da unten war mir doch sehr bang.
Ist denn der Weg zur Höhle lang?
Domna
Die Höhle ruft, ich fühle tief in mir
den Ton, der auch in meiner Brust sich bricht
Die Höhle ist da draußen und in dir
und wenn du lauschst, sie zu dir spricht.
Vernimm den Ton, der wie das Herz der Erde
in ihren Tiefen klopft und singt.
Es ist als ob vom Huf der Pferde
die ganze Erde schwingt und klingt.
Dein Fuß, o Trud, hat diesen Ton erweckt
als du das Kind auf deine Schulter nahmst.
Ich hab es selbst soeben erst entdeckt.
Doch nun ists gut, nicht dass du noch erlahmst!
Wir sind ja da, ich spüre schon den Hauch
der aus der Höhle Tiefe dringt
Und du, mein Kind, fühlst du es auch,
wie er uns Schlaf und Ruhe bringt?
Clara
Das Pferdchen hat mich gut getragen
Nun will ich es nicht weiter plagen.
Hier ist es gut, hier will ich schlafen
in dieser Höhle bei den Schafen.
Domna:
So ists, die Schafe sind versammelt.
Trud:
Jedoch der Eingang ist verrammelt!
Auch sind da Hunde, die bewachen
die Tiere, fast wie früher Drachen
die Jungfrau in der Höhle hat bewacht
bis dass der Ritter Rettung ihr gebracht.
Domna (zu Clara)
Geh nur hinein, die Hunde sind nicht wild
wenn guter Absicht du in ihre Höhle trittst.
Sie fühlen ob der Mensch der kommt ist mild
sobald du ihre Schwelle überschrittst.
Clara öffnet das Gatter, und schlüpft hindurch
Trud:
Siehst du, wie sie der Clara wedeln?
Sie streichelt sie, sie lecken ihr Gesicht!
Dann werden sie auch uns, den alten Mädeln,
den Zugang wohl gestatten, meinst du nicht?
Beide gehen hinein
Domna:
Jetzt ziehen wir das Gatter zu.
Ich wünsch uns allen tiefe Ruh.
Ihr wandelt hier oben und wisset fast nichts
von der tiefer schürfende Arbeit von Zwergen
Ihr ertastet mit Augen die Spuren des Lichts
nicht ahnend die Höhlen, und welches Leben sie bergen
Phantastisch, Gerda! Diese Wendung zum Guten hätte ich mir nicht träumen lassen. Und wie Trud sich als „Pferdchen“ für Clara entpuppt, ist „klasse“!👏
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Und wie hier ein Vertrauen zu den Wachhunden gewagt wird, ist ebenfalls „klasse“, Gerda!
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Und die Bühnenbilder werden immer lebendiger!
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Ganz lieben Dank für deine zustimmenden Kommentare, Gisela!
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☺️🖐️
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Herrliche Bilder – schöner Text…
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Ganz lieben Dank, Geret!
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