Ein interessantes Fotoprojekt wurde von Anna Eulenschwinge initiiert. Schon die Art, wie sie das Thema des Monats ermittelt, ist inspirierend. Im laufenden Monat bis Mitte Februar ist es das Wort „steigen“.
„Aufwärts und abwärts – derselbe Weg“ ist ein berühmter Satz des Philosophen Heraklit, der zwischen 520-460 v.u.Z. im kleinasiatischen Ephesos lebte. Ich kann keine Treppe, keinen Berg ersteigen, ohne an ihn zu denken. Auch im Lebensweg ist diese Struktur vorhanden. Ich habe dem Thema auch schon einen Eintrag gewidmet (hier), aus dem ich zitiere:
„Aufwärts und abwärts – derselbe Weg“
so sprach der Weise Heraklit. Und natürlich hat er recht.
Und doch: wie plagen sich die Menschen, weil sie nach oben wollen, obgleich ihr Abstieg ja schon vorgezeichnet ist. Beschwerlich ist der Aufstieg, Stufe um Stufe muss man erklimmen, der Hindernisse gibt es viele, das Atmen wird eng, wer weiß, ob mans schafft. Und wenn man dann oben ist: wie lässt sich der Abstieg ertragen? Er scheint so leicht, er geht sich fast von selbst. Und doch: wie trostlos das Gefühl.
Unsere Wendeltreppe wirft ihren Schatten aufs Pflaster. Hinaufsteigen – hinabsteigen – derselbe Weg.
Inspirierend, wozu das Thema Dich inspirierte 🙂: Die Verbindung zwischen weit oben und tief unten, nicht geradlinig, sondern kurvig gewunden, Lauf und Blickrichtung hin und her sich wenden und so Perspektivwechsel entstehen lassen.
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Danke, Anna. Schön dein Hinweis, dass das Auf- und Absteigen nicht gradlinig verläuft, und sich an jeder Kurve die Perspektive ändert. Gut und böse, oben und unten sind eben keine Polaritäten, sondern verwandeln sich ineinander und sind insofern „ein- und dasselbe“.
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Das lässt mich an das Symbol von Yin und Yang denken: die Gegensätze bilden ein Ganzes, und jedes trägt etwas vom anderen in sich (symbolisiert durch die Punkte).
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Ja.
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