Eine Besucherin im Atelier sieht die Scherben und beginnt versonnen, ein Bildchen zu legen. „Abstrakt“ sei es, sagt sie.
Mir aber will scheinen, dass sich eine Dame mit hochgereckten Armen aus dem Scherbensalat herausarbeitet. Sie kommt auf einem Felsen zu stehen. Zu ihren Füßen schwimmt ein großer Fisch vorbei. Und noch etwas platscht gegen den Felsen. Die Tasche vielleicht, in der sie ihre sämtlichen Ersparnisse untergebracht hat? O weh!
Sie neigt sich gefährlich nach rechts, um die Tasche herauszufischen.
Ha! Die Fischerei ist erfolgreich! In einer Hand die Tasche (mit sämtlichen Ersparnissen, womöglich!), in der anderen die Schwanzflosse des Fisches, als Gegengewicht.
Der Fisch, nun schwanzlos, macht sich aus dem Staube. Ähäm.
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Über gkazakou
Humanwissenschaftlerin (Dr. phil). Schwerpunkte Bildende Kunst und Kreative Therapien. In diesem Blog stelle ich meine "Legearbeiten" (seit Dezember 2015) vor und erläutere, hoffentlich kurzweilig, die Bezüge zum laufenden griechischen Drama und zur Mythologie.
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Naja, ein Spiel eben.😊
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Was heißt hier: na ja? 🙂 Alles ist Spiel. Und Spiel ist Ernst und Ernst ist Spiel.
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Gut, Gerda, ich war ja nicht dabei. Was da passiert zwischen Mensch und Mensch, kannst Du ja nur wissen. Von außen kann ich es nicht erkennen.
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Du suchst, wo es nichts zu suchen gibt, liebe Gisela. Das Spiel entwickelt sich ja vor deinen Augen. Es ist, was es ist: ein Spiel. 🙂
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Wunderbar! Mich begeistern die tänzerischen eleganten Bewegungen!
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Das kann ich mir denken, da du ja auch gerne Drahtseilakte zeichnest. 🙂
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Glücklich genug für die Dame, dass die Befreiung ohne großen finanziellen Schaden gelang. Der alte Seehecht hat es bestimmt verdient, vermutlich schaute er sich ohnehin zu viel bei den Maischollen um 😉
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Hähä! Die Maischollen, genau! An die dachte ich gar nicht!
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Im oberen Bild habe ich eher einen Hasen erkannt… Er mutierte zur Dame als ich den Text las, der mir sagte, was zu sehen sei – auch das ein bemerkenswertes Phänomen.
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Genau! das geschieht ja auch bei Bildbetitelungen. Man kann sich den Vorstellungen, die durch Worte evoziert werden, schwer entziehen. Die Macht der Worte ist womöglich noch größer als die der Bilder. Odr sollte ich richtiger sagen: Wörter evozieren Bilder, und die werden dann mächtig in uns?
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Genau das ist auch meine Ansicht. Ich möchte die Macht der Bilder nicht unterschätzen aber insbesondere dann, wenn es „sensititve“ Bilder sind, können Worte sie in eine bestimmte Bedeutungsrichtung kippen.
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Ein tolles Spiel, die Glasscherben machten erfinderisch 🙂 , wärst Du es nicht sowieso schon lange, Gerda!
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