Glasscherbenspiel: Fischerei

Eine Besucherin im Atelier sieht die Scherben und beginnt versonnen, ein Bildchen zu legen. „Abstrakt“ sei es, sagt sie.

Mir aber will scheinen, dass sich eine Dame mit hochgereckten Armen aus dem Scherbensalat herausarbeitet. Sie kommt auf einem Felsen zu stehen. Zu ihren Füßen schwimmt ein großer Fisch vorbei. Und noch etwas platscht gegen den Felsen. Die Tasche vielleicht, in der sie ihre sämtlichen Ersparnisse untergebracht hat? O weh!

Sie neigt sich gefährlich nach rechts, um die Tasche herauszufischen.

Ha! Die Fischerei ist erfolgreich! In einer Hand die Tasche (mit sämtlichen Ersparnissen, womöglich!), in der anderen die Schwanzflosse des Fisches, als Gegengewicht.

Der Fisch, nun schwanzlos, macht sich aus dem Staube. Ähäm.

Über gkazakou

Humanwissenschaftlerin (Dr. phil). Schwerpunkte Bildende Kunst und Kreative Therapien. In diesem Blog stelle ich meine "Legearbeiten" (seit Dezember 2015) vor und erläutere, hoffentlich kurzweilig, die Bezüge zum laufenden griechischen Drama und zur Mythologie.
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12 Antworten zu Glasscherbenspiel: Fischerei

  1. Gisela Benseler schreibt:

    Naja, ein Spiel eben.😊

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  2. Die alte Tagträumerin schreibt:

    Wunderbar! Mich begeistern die tänzerischen eleganten Bewegungen!

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  3. Glücklich genug für die Dame, dass die Befreiung ohne großen finanziellen Schaden gelang. Der alte Seehecht hat es bestimmt verdient, vermutlich schaute er sich ohnehin zu viel bei den Maischollen um 😉

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  4. Im oberen Bild habe ich eher einen Hasen erkannt… Er mutierte zur Dame als ich den Text las, der mir sagte, was zu sehen sei – auch das ein bemerkenswertes Phänomen.

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    • gkazakou schreibt:

      Genau! das geschieht ja auch bei Bildbetitelungen. Man kann sich den Vorstellungen, die durch Worte evoziert werden, schwer entziehen. Die Macht der Worte ist womöglich noch größer als die der Bilder. Odr sollte ich richtiger sagen: Wörter evozieren Bilder, und die werden dann mächtig in uns?

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  5. Genau das ist auch meine Ansicht. Ich möchte die Macht der Bilder nicht unterschätzen aber insbesondere dann, wenn es „sensititve“ Bilder sind, können Worte sie in eine bestimmte Bedeutungsrichtung kippen.

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  6. Ein tolles Spiel, die Glasscherben machten erfinderisch 🙂 , wärst Du es nicht sowieso schon lange, Gerda!

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