Zwei Skizzen im winzigen Skizzenbuch entstanden, als ich mal wieder warten musste. Angelehnt an die noch warme Motorhaube meines Autos zeichnete ich den Oleander, der den Parkplatz des Supermarkts säumt. Und dachte an einen Essay, den ich zuvor gelesen hatte. In ihm ging es um „Orwells Rosen„, ein Buch von Rebecca Solnit. Im Frühling 1936 – Orwell notierte erste Gedanken zur „Farm der Tiere“ und zu „1984“ und quälte sich mit der Entscheidung, ob er sich im spanischen Bürgerkrieg auf Seiten der Republikaner rekrutieren lassen sollte (seine Hochzeit stand nahe bevor) – pflanzte Orwell Rosen in seinem Garten. Dreieinhalb Jahre später blühten sie zum ersten Mal – der Zweite Weltkrieg hatte gerade begonnen – und sie blühen bis heute.
Die Pflanzen vor mir waren keine Rosen, es waren zerzauste, von niemandem wertgeschätzte verblühte Oleanderbüsche, doch schienen sie mir das einzig Beachtenswerte des Parkplatzes, das einzige, was Leben in sich trug und es weiter tragen würde bis zur nächsten Blüte. Und so immer fort.
Da schien es mir doch nicht zu viel verlangt, jedenfalls ein paar der Blätter und der Schoten („Balgfrüchte“ wäre wohl richtiger) , in denen sich die Samen sammeln und reifen, zu zeichnen.
Schön, wie Du Deine Wartezeiten immer wieder kreativ nutzt! Und wir freuen uns mit.
Gefällt mirGefällt 2 Personen
Amaranth?!
Gefällt mirGefällt 1 Person
Ja die Samen überleben den Winter…. und Oleander und Rosen wohl auch .. ich pflanzte gerade einen Apfelbaum in meinem Garten… 🌱
Gefällt mirGefällt 1 Person
Einen Oleander hast du mal in meinem Garten gepflanzt, Johanna, auch den gibts noch. 🙂
Gefällt mirGefällt 1 Person
Oh ja 😊 das freut mich !
Gefällt mirGefällt 1 Person