
Einladung zur Impulswerkstatt November, Dezember 2021
Das Doppelgesicht, liebe Myriade, hat es mir sogleich angetan. „Kubismus“, der verschiedene Ansichten in einem Bild zu vereinigen sucht, faszinierte mich als Versuch, das Bewegte im Unbewegten festzuhalten. Malerei zwingt ja nicht nur das Dreidimensionale in die Zweidimensionalität, sondern lässt auch die Bewegung in einer einzigen Pose erstarren.
Mit dem Aufkommen der ersten „bewegten Bilder“ der Kamera begannen auch die Maler, ihren Bildern eine Pseudo-Bewegung einzuhauchen. Es entstand der Kubismus. Mit dem Fortschreiten der filmischen Möglichkeiten und als Reaktion darauf wurde der „Futurismus“ in der Malerei geboren. Seither haben die Maler nicht aufgehört, mit dem Bewegungs-Problem zu kämpfen und Lösungen zu suchen (vergl hier oder auch hier)
Auch ich habe mich ein wenig in „kubistischer“ Malerei versucht, zB hier. Und meine neuesten Experimente mit „Überblendungen“ gehen in eben diese Richtung.


Der Kubismus hat mich auch immer schon fasziniert, das Darstellen der Welt in geometrischen Formen und eben der Versuch mehrere Ansichten zB en face und en profil übereinander darzustellen. Dass deine Überblendungen in diese Richtung gehen, war mir bisher nicht klar. Ich dachte dabei geht es darum, das Reale und das Gezeichnete möglichst nahe aneinander heranzuführen, fast zu verschmelzen.
Vielen Dank für wieder einen interessanten Kunstbeitrag !
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Du hast recht, Myriade, die Beispiele von Überblendungen, die ich zeigte, gehen nicht in Richtung Kubismus, sondern da versuche ich, zwei verschiedene Medien – Fotografie und Zeichnung _Malerei, aber manchmal auch zwei Fotos zu einer neuen Synthese zu bringen. Aber ich habe auch gelegentlich in Richtung von Verzerrung und Verdoppelung schon gearbeitet
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Den Zusammenhang von Film und Malerei im Wandel hast Du sehr gut erklärt. Nun begreift man viele Stilrichtungen der Malerei besser.
Dies Portrait ist großartig gezeichnet, von Dir, Gerda? Mir genügt es so in der ursprünglichen Form. Doch Deine Überblendungen sind auch ansprechend.
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Danke, Gisela. Natürlich ist sie von mir, sonst würde ich ja einen Namen angeben.
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Die Zeuchnung ist phantastisch!
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Herculaneum hat mich als Lateinschülerin schon seit Schulzeiten begeistert, als gut erhaltene praktische Illustration zu Virtruvs Architekturschriften. In der Darstellung erkenne ich vor allem einen Mann, der gebannt -und das kann auch fasziniert sein-, auf etwas schaut, das könnte genauso gut ein Spiel o.ä. sein… ich denke, man muss vorsichtig sein, was man mit unserem a posteriori Wissen hineinsieht. Nach traumatischen Ereignissen, werden dieselben Dinge anders interpretiert.
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Das ist richtig! Wir können keineswegs wissen, was diesen Mann bewegt hat bzw was der Künstler ausdrücken wolllte. Dennoch ist die a posteriori Deutung legitim. Die Geschichte ist ja immer im Fluss, wir Menschen versuchen zu verstehen, wohin uns die Entwicklung treibt. Die weit aufgerissenen Augen können als solch ein Blick ins unbekannte Dunkel des Kommenden interpretiert werden. Würde man- den Seelenzustand der Menschen in diesen letzten anderthalb Jahren bildhaft ausdrücken wolllen, so käme er wohl dem Dreierkopf recht nahe.
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Hach, klasse, liebe Gerda! Deine Überblendung des, bzw. der Köpfe ist ganz besonders geglückt!
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Danke dir, du Liebe!
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