Vor einem Gemüseladen parken und warten, dass der Ehemann seine Einkäufe drinnen beendet – was soll ich inzwischen tun? Das Muster auf der Markise betrachten. Es ist irgendwie seriell aufgebaut, aber wie?
Mein Auge wandert von Weintraube zu Weintraube, überspringt zwei Reihen, wo dasselbe Motiv wieder erscheint, aber eine Ordnung will sich nicht erschließen. Da bleibt nur: Aussteigen und das Ganze in Augenschein nehmen.
Ach so! Und wer kann mir den Algorithmus schreiben, der dies Muster hervorbrachte?
Um was für eine Markisenart er sich hier wohl handelt? Auch das ging mir durch den Kopf, aber die Antwort fand ich erst zu Hause bei Tante Wiki. Es gibt, so erfuhr ich, Roll-, Falt- und Fest-Markisen, Diese hier, mit dem verwirrenden Weintraubenaufdruck, gehört offenbar zur letzteren Art. und zwar zur Unterkategorie der „Fallmarkise, die ihrerseit „der Fallarmmarkise (ähnelt), nur mit dem Unterschied, dass das Tuch, geführt von Führungsseilen oder -stangen, senkrecht nach unten läuft. Das Gewicht des Ausfallprofils, das am Ende des Tuches sitzt, reicht aus, um das Tuch nach unten zu ziehen.“
Und damit auch das noch geklärt wird: „Die Fallarmmarkise ist eine einfache Roll-Markisen-Konstruktion ….Das Tuch befindet sich auf einer Tuchwelle und wird durch zwei oder mehr Arme, die am unteren Ende des Ausfallprofils befestigt sind, zum Ausfall gebracht. Durch Druckfedern in oder an den Armen wird die benötigte Zugkraft aufgebracht. Je nach Länge und Anbringungshöhe der Fallarme kann der Schwenkbereich zwischen 90 und 140 Grad liegen. Bei Schwenkbereichen über 140 bis 180 Grad werden die Ziehkräfte, die nötig sind, um die gestreckten Arme wieder zu beugen, extrem hoch. Die Bespannung (das Markisentuch) könnte dadurch Schaden nehmen, weil die Nähte bei so großen Neigungswinkeln sehr stark belastet würden. Die Markise kann elektrisch mittels eines in der Tuchwelle liegenden Rohrmotors oder manuell über Getriebe und Kurbel bedient werden.“
Immer wieder erstaunt mich, wieviel Spezialwissen in allem und jedem steckt, was Menschen anfertigen, um sich und mir das Leben zu erleichtern. Meistens gehe ich ja achtlos dran vorbei, aber wenn ich gezwungen bin, vor einem Gemüseladen zu warten, kann ich ja auch mal hinschauen. oder?
Man kann in dem Muster einen Rhythmus erkennen. Einfach mal einen Tanzschritt versuchen, damit es Sinn macht? Lieber noch im Reigen zu viert.
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Finde ich gut, wie du da hinschaust, das mache ich manchmal auch, da kann man ganz doll lernen, dass man im Grunde nicht viel weiß.
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Wie wahr. Und die Hochachtung vor den Handwerkern und praktisch Bescheidwissenden steigt.
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ja genau
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Ich glaube, Markisen und Plissees sind inzwischen eine Wissenschaft für sich 🙂
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