Aus der Obstschale entnahm ich nicht nur die Orangen, um sie in Orangensaft zu verwandeln, sondern auch eine der beiden dickbauchig-schmalbrüstigen Birnen, um sie zu zeichnen.
Dann griff meine Hand sie um die schmale Taille, so dass nur der dicke Bauch sichtbar blieb.
Das gefiel ihr nicht besonders. Sie bestand darauf, sich in voller Größe und Schönheit zu präsentieren. Ich tat ihr den Gefallen, zeichnete meinen eigenen Daumen extralang, um ihre Figur angemessen zu begleiten.
Dann aber ließ ich sie mit zwei sanften Schattenflügeln ruhen auf meinem Zeichenblock. Ist sie nun gezeichnet? Oder liegt sie höchstpersönlich auf dem Block?
Schön und originell. Mit Deinen Handzeichnungen besonders.
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neulich hattest du Zeichnungen aus drei verschiedenen Schaffensperioden eingestellt. Beim Betrachten der ersten drei Obstschalen dachte ich mir, vielleicht ist es gar nicht so schwierig einfach mit Zeichnen zu beginnen. Nur das Obst ohne das komplizierte Ambiente. Beim Betrachten der dritten Zeichnung heute dachte ich ähnliches. Ich kann überhaupt nicht zeichnen aber ich könnte mir vorstellen, dass es meine Wahrnehmung schärft. Sie ist nämlich nur äußerst rudimentär ausgeprägt. Noch nicht einmal Gesichter kann ich mir merken, geschweige denn irgendwelche Details. Mal sehn. Vielleicht bringe ich nachher beim Einkauf eine Birne mit. Drei Legebilder habe ich auch schon fertig. Ein weiteres fertige ich noch. Die Schnipsel sind nicht allzu legefreundlich 🙂
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Du hast vollkommen recht: Zeichnen schärft die Wahrnehmung, es ist eine ausgezeichnete Übung, wenn man sonst zu flüchtig hinschaut. Manche üben sich, indem sie etwas verbal genau beschreiben, andere tun es mit dem Zeichenstift.
Ich bin gespannt, deine Schnipsel zu erhalten und zu sehen, was du damit angefangen hast. aber bitte erst im Nachhinein deine Bilder zeigen!
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Die zweite Zeichnung von oben sieht so aus, als würde das Runde der Birne, des Apfels (in dieser Position kann man es nicht unterscheiden) mit dem Runden des fernen Sonnenuntergangs korrespondieren.
Die zwei Schatten in der unteren Zeichnung lassen auf zwei Lichtquellen (vielleicht eine reale und eine gespiegelte) schließen. Nur der Stängel ignoriert eine von ihnen.
Ja, hier kann man die realitätssteigernde Wirkung von Schatten erleben, die so etwas wie Dreidimensionalität schaffen, obwohl einiges mental dagegen spricht.
Sehr schön, ich glaube du bist selbst sehr zufrieden. 😉
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Herzlichen Dank, Joachim, für dein genaues Hinschauen. Der ferne Sonnenuntergang ist mein weiß behostes Knie. Ich liebe solche Ausnutzung tatsächlich vorhandener Formen, um gewünschte Assoziationen zu evozieren.
Die beiden Schatten sind real, von zwei Lichtquellen erzeugt. Sie haben unterschiedliche Helligkeit und Form: Der eine gibt das eingedellte Profil, der andere die Rundung der Birne wieder. Und ja, ich bin mit dieser Zeichnung zufrieden 🙂
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Gute Frage… Gerda! Vielleicht liegt die Birne ja immernoch dort auf dem Malblock..und tut so, als sei sie eine Zeichnung..? 🤔
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Ach, wie schön, die Birne mit den Schattenflügeln, die Du ihr geschenkt hast, liebe Gerda.
Sie wird Dich lieben, diese Birne und ganz besonders gut schmecken. 🙂
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Ans Essen habe ich noch gar nicht gedacht ….:) Wie wohl die Schatten schmecken?
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*kicher*, probier doch mal aus 🙂
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