Wenn dich die Beine noch tragen: tanze! Hör die Musik! Und wollen dich die Beine nicht mehr tragen, dann lass dir Flügel wachsen, schwebe, tanze!
Hannahs Schnipsel, Brunis Herz, und ein zerrissenes Papier mit Notizen.
Danser encore. Das offizielle Video. Viele werden es kennen, aber was tut’s? Jeden Tag sagen sie uns: shut up, shut down. Und so ist es gut, jeden Tag zu antworten: ich tanze noch! Danser encore.
Humanwissenschaftlerin (Dr. phil). Schwerpunkte Bildende Kunst und Kreative Therapien. In diesem Blog stelle ich meine "Legearbeiten" (seit Dezember 2015) vor und erläutere, hoffentlich kurzweilig, die Bezüge zum laufenden griechischen Drama und zur Mythologie.
Nun ja, schön für alle, die noch tanzen können. Ich habe heute mit zwei Personen kommuniziert, die leichte (!) Formen von Covid19 hatten. Eine 40jährige Mutter und ein 29jähriger Mann. Beide leiden unter Long Covid. Fatigue, Depression, Antriebsschwäche, Konzentrationsmangel, Atemnot. Ihr Leben ist dunkel geworden durch die Krankheit, die bei beiden Wochen her ist. Es tut in der Seele weh, sie so zu sehen. Nein, tanzen können die beiden zurzeit bestimmt nicht.
Tanzen kann jeder, liebe Elke. Auch der Strafgefangene, auch der zum Tode Verurteilte. Deine lieben Bekannten tun mir wirklich sehr leid, natürlich gibt es schlimme Nebenwirkungen dieser Erkrankung, aber darum muss nicht die ganze Welt auffhören zu tanzen. Es hilft ja nichts, wenn wir uns alle einschließen, davon wird es nicht besser. Was meinst du wohl, worunter ein Mensch meines Alters alles leidet? Das lässt sich nicht vergleichen? O doch! Sollen alle weinen, weil der Mensch leiden und sterben muss? Ja, das müssen wir. Aber vorher können wir tanzen. Wie sagt doch Wilhelm Busch?
Es sitzt ein Vogel auf dem Leim,
er flattert sehr und kann nicht heim.
Ein schwarzer Kater schleicht herzu,
die Krallen scharf, die Augen gluh.
Am Baum hinauf und immer höher
kommt er dem armen Vogel näher.
Der Vogel denkt: Weil daß so ist
und weil mich doch der Kater frißt,
so will ich keine Zeit verlieren,
will noch ein wenig quinquillieren
und lustig pfeifen wie zuvor.
Der Vogel, scheint mir, hat Humor.
Ja, wer tanzt, ist lebendig. Ich erinnere mich so gern an meine Freundin, die Bildhauerin Helen Escobedo, die ich während der Totentage in Mexiko besuchte. „Jetzt sitzt La Muerte auf unserer Schulter und tanzt mit uns“. Der Tod ist im Spanischen eine Frau. – Ich denke auch an Alexis Zorbas, der auf den Trümmern seines Lebens tanzt. Die Urform des „sirto“ (die Männer, den Kopf geneigt, legen die Arme auf die Schultern der Nachbartänzer) bildete sich in den Gefängnissen des Osmanischen Reichs, wo die Gefangenen im Kreis gingen, und der schleppende Gang zum Tanz wurde. In sehr vielen Kulturen wird im Tanz die Trauer und das Dennoch des Lebenswillens dargestellt.
Liebe Gerda, danke für den Hinweis der Urform des Sirto. Das war mir neu, Alexis Zorbas dagegen ist mir sehr vertraut und der Sirtaki gleich wieder im Ohr. Für mich wird es immer nach Kindheit klingen, weil wir damals die Freunde meiner Eltern regelmäßig auf Milos besuchten. Die meisten verstand ich nicht und sie uns nicht, aber irgendwann wurde im Laufe der Nacht immer getanzt. Auch hier…tanzen verbindet mitunter mehr als Worte.
Manchmal tanze ich in meiner Küche rum, wenn zum Beispiel echt grooviger Blues im Radio läuft, mit Salatsieb auf dem Kopf oder dem Enkel anbei. Was soll ich sagen: es hilft.
Gruß von Sonja
Hatte ich eine Collage fertig und war zufrieden damit, dann tanzte ich meist in der Nacht herum, denn nachts wurden sie fertig, da trauten sie sich, meine Traumgestalten.
Wie schön, meine Schnipsel hier – bei dir – tanzen zu sehen, liebe Gerda –
und noch dazu zu einem meiner Lieblingslieder…. !! ❤
Ich freue mich sehr über diesen bunten und lebhaften Schnipsel-Tanz…!
Viele liebe Grüße, ❤ Hannah
PS Später mehr von mir per Mail…
"Tanz die Trauer und das Dennoch des Lebenswillens" –
diese Formulierung gefällt mir übrigens auch sehr gut. Und die Freude… !
Nun ja, schön für alle, die noch tanzen können. Ich habe heute mit zwei Personen kommuniziert, die leichte (!) Formen von Covid19 hatten. Eine 40jährige Mutter und ein 29jähriger Mann. Beide leiden unter Long Covid. Fatigue, Depression, Antriebsschwäche, Konzentrationsmangel, Atemnot. Ihr Leben ist dunkel geworden durch die Krankheit, die bei beiden Wochen her ist. Es tut in der Seele weh, sie so zu sehen. Nein, tanzen können die beiden zurzeit bestimmt nicht.
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Tanzen kann jeder, liebe Elke. Auch der Strafgefangene, auch der zum Tode Verurteilte. Deine lieben Bekannten tun mir wirklich sehr leid, natürlich gibt es schlimme Nebenwirkungen dieser Erkrankung, aber darum muss nicht die ganze Welt auffhören zu tanzen. Es hilft ja nichts, wenn wir uns alle einschließen, davon wird es nicht besser. Was meinst du wohl, worunter ein Mensch meines Alters alles leidet? Das lässt sich nicht vergleichen? O doch! Sollen alle weinen, weil der Mensch leiden und sterben muss? Ja, das müssen wir. Aber vorher können wir tanzen. Wie sagt doch Wilhelm Busch?
Es sitzt ein Vogel auf dem Leim,
er flattert sehr und kann nicht heim.
Ein schwarzer Kater schleicht herzu,
die Krallen scharf, die Augen gluh.
Am Baum hinauf und immer höher
kommt er dem armen Vogel näher.
Der Vogel denkt: Weil daß so ist
und weil mich doch der Kater frißt,
so will ich keine Zeit verlieren,
will noch ein wenig quinquillieren
und lustig pfeifen wie zuvor.
Der Vogel, scheint mir, hat Humor.
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Vielleicht wird ja am Samstag in Berlin getanzt: https://maidemo.de/
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Oh ja das ist wahr! ‼️🌟
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Immer wieder schön 🙂🤗💃🕺
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🙂
von allen danser encore Versionen, die ich kenne, gefällt mir diese am besten. Schön auch die Tänzer auf dem Bild.
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Jeder Tänzer, jede Tänzerin ist schön, liebe Leela. Es genügt zu tanzen.
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Ich dachte an die Tänzer des Legebildes 🙂 Ich liebe es zu tanzen. Am freiesten fühle ich mich, wenn ich dabei ganz alleine bin.
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Herzerfrischend Gerda, danke. Marie
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Ein sehr schönes Lied. Tanzen ist heilsam. So wie die Melodie des Liedes.
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Ja, wer tanzt, ist lebendig. Ich erinnere mich so gern an meine Freundin, die Bildhauerin Helen Escobedo, die ich während der Totentage in Mexiko besuchte. „Jetzt sitzt La Muerte auf unserer Schulter und tanzt mit uns“. Der Tod ist im Spanischen eine Frau. – Ich denke auch an Alexis Zorbas, der auf den Trümmern seines Lebens tanzt. Die Urform des „sirto“ (die Männer, den Kopf geneigt, legen die Arme auf die Schultern der Nachbartänzer) bildete sich in den Gefängnissen des Osmanischen Reichs, wo die Gefangenen im Kreis gingen, und der schleppende Gang zum Tanz wurde. In sehr vielen Kulturen wird im Tanz die Trauer und das Dennoch des Lebenswillens dargestellt.
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Liebe Gerda, danke für den Hinweis der Urform des Sirto. Das war mir neu, Alexis Zorbas dagegen ist mir sehr vertraut und der Sirtaki gleich wieder im Ohr. Für mich wird es immer nach Kindheit klingen, weil wir damals die Freunde meiner Eltern regelmäßig auf Milos besuchten. Die meisten verstand ich nicht und sie uns nicht, aber irgendwann wurde im Laufe der Nacht immer getanzt. Auch hier…tanzen verbindet mitunter mehr als Worte.
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Manchmal tanze ich in meiner Küche rum, wenn zum Beispiel echt grooviger Blues im Radio läuft, mit Salatsieb auf dem Kopf oder dem Enkel anbei. Was soll ich sagen: es hilft.
Gruß von Sonja
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mit Enkel und Salatsieb macht es natürlich noch mehr her als einfach so….;)
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Hatte ich eine Collage fertig und war zufrieden damit, dann tanzte ich meist in der Nacht herum, denn nachts wurden sie fertig, da trauten sie sich, meine Traumgestalten.
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🙂 Wie schön!
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Ja, weiter tanzen, trotz Allem 💃
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Wie schön, meine Schnipsel hier – bei dir – tanzen zu sehen, liebe Gerda –
und noch dazu zu einem meiner Lieblingslieder…. !! ❤
Ich freue mich sehr über diesen bunten und lebhaften Schnipsel-Tanz…!
Viele liebe Grüße, ❤ Hannah
PS Später mehr von mir per Mail…
"Tanz die Trauer und das Dennoch des Lebenswillens" –
diese Formulierung gefällt mir übrigens auch sehr gut. Und die Freude… !
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