Nichts Besonderes, nur zwei Hafenskizzen, die ich gestern in einer Einkaufspause auf der Rückseite einer geviertelten Quittung machte. Eigentlich wollte ich die beiden einsamen Segelboote, die am Kai schwappten, zeichnen, aber auf den Stufen daneben saß eine Anglerin. Ich fragte höflich an, ob ich mich in 2 m Entfernung hinsetzen dürfe, aber sie war ungehalten. Nur mit Maske, meinte sie. Ich: aber wir sitzen doch im Freien, der Abstand ist größer als 1.5 m. Es half nichts, und so verzog ich mich, hockte mich auf einen Rangierwagen und skizzierte das fast leere Hafenbecken, das durch das langgestreckte niedrige Zollgebäude abgeschlossen wird. Darüber sind etliche Etagen von Hochhäusern zu sehen. Das Gebirge dahinter war in dichten Saharastaub gehüllt.
Ich zog dann etwas weiter, fand ein lohnendes Motiv: zwei dicke, einst sicher sehr ansehnliche Motoryachten lagen da wie gestrandete Wale und faulten vor sich hin. Dahinter ein ausrangierter Bus. Ich skizzierte die eine Yacht und nahm mir vor, dies Motiv noch öfter aufzugreifen. Hat irgendwie Symbolwert, wie das Kino und der klapprige Bus in Ransmayrs Ovid-Roman „Die letzte Welt“.

Feine Zeichenminiaturen …
Ransmayrs Buch ist immer eine Erinnerung wert …
Herzliche Sonntagsgrüße vom Lu
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Ist eines meiner Lieblingsbücher.
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Kann ich gut verstehen. Genial verfasst.
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Feine Skizzen. Auf das Buch habt ihr bzw der Titel, mich neugierig gemacht.
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Ja, unbedingt empfehlenswert! Und sehr gut lesbar!!
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Trotzdem sehr schöne Zeichnungen.
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Sehr schöne Eindrücke! Ich kann kaum glauben, dass sie auf einer Quittung entstanden sind….
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Die Skizze der Jacht gefällt mir sehr, liebe Gerda!
Ransmayrs Ovid-Roman „Die letzte Welt“ ist ein tolles Buch. Auf Anraten Finbars habe ich es vor Jahren auch gelesen und bin dann als Gasthörerin gleich in ein Semester über Ovid gegangen. Hat mir große Freude gemacht!
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