Die Sonne kam heute Mittag hervor, und ich freute mich auf die Fahrt nach Stavropygio, um die zweite Partie Öl abzuholen, die gestern abend gepresst wurde. Viel los war heute an der Ölpresse. Ich bin ja ein winziger Produzent, aber die beiden Brüder, die den Betrieb nach dem Tod des Vaters führen, sind immer ausnehmend höflich zu mir, und auch die jungen Arbeiter, die die Säcke abladen, mithilfe von Kranwagen in Trichter ausleeren, von wo die Oliven dann ihren langen Weg durch Waschanlage und Pressung bis in die Kanister oder Flaschen antreten, sind sehr freundschaftlich und zuvorkommend. Den Vater der beiden jetzigen Besitzer kannte ich noch, er hatte die Mühle von seinem Vater übernommen und zu einem modernen Betrieb mit italienischen Maschinen umgerüstet, und dessen Vater hatte sie zuvor von dessen Vater, und der von dessen Vater übernommen, denn gegründet wurde sie bereits in den 70er Jahren des 19. Jahrhundert.
Fotografiert habe ich diesmal nur ein bisschen im Vorfeld: Links der Beginn der Produktion (Entleerung der Säcke), Mitte die gefüllten Kanister, dazwischen auch meine kleinen grünen 5-l-Kanister, rechts der Eingang zum Maschineneraum, wo die eigentliche Pressung läuft.
und zwei Fotos von früheren Besuchen: links kommt das Öl aus der Pressanlage, rechts wird es gerührt und fein-gereinigt.
Verlockend war das Wetter, nach langen Regentagen klarste Sicht, und so machte ich mich auf zu einer Wanderung durch das alte Dorf Stavropigio (hier kannst du Fotos sehen) und hinauf zur Burg Zarnata, über die ich auch schon öfter berichtete. Das Kirchlein „Zur lebendigen Quelle“ und die hochragende Burgruine sind an sich schon sehenswert, aber am großartigsten ist der weite Blick auf die Berge, die Nachbardörfer, und in der Ferne wurden heute sogar das Meer und die Stadt Kalamata sichtbar.
Wunderbar alles.
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Danke, Gisela, ja, es war einfach wunderbar.
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Das freut mich sehr. 🌄
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Danke, dass du uns teilhaben lässt.
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Sehr gern, Natalie! Ein bisschen in Gedanken reisen ist vielleicht ja auch ganz schön.
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Schön ist das! Wunderbare Landschaft und das Öl sieht prima aus 🤗 Das Heimbringen der Ernte fühlt sich sicherlich gut an!
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Ja, Johanna, es ist perfekt!
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Dieses frische, grüne Öl sieht sehr appetitlich aus!
Aber wirklich atemberaubend schön finde ich das letzte Foto, dieser weite Blick über die Landschaft, an der man den vergangenen Regen noch zu spüren meint, obwohl die Sonne scheint. Was hast du für ein Glück, in einer solchen Gegend leben zu dürfen.
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Das dachte ich heute auch mal wieder, Ule. Es war ein so zauberhafter Nachmittag. Zurück fuhr ich im Schritttempo und hielt immer wieder an, um das unglaubliche Blau des Himmels neben dem Rotgold der Wolken, die Licht- und Schattenbilder auf den Bergen, die Dörfer mit manchen von der Sonne angestrahlten Häuschen, das rötlich überglänzte Meer in der Ferne anzustaunen.
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Und heraus kommt das kaltgepresste Öl, das extra vergine?
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Ja. Anderes wird in unserer Region nicht mehr hergestellt. Der Unterschied zu biologisch kontrollierten Ölen ist heute weniger das Pressverfahren, als der schadstofffreie Anbau und und die Erntetechniken (Mineralöl der Sägen, am besten per Hand). Außerdem darf das Öl dann nicht im gleichen System verarbeitet werden wie das normale. Beide werden als „native“ oder „Extra virgin kaltgepresste“ Öle angeboten, aber eben teils mit dem Hinweis „aus kontrolliertem biologischem Anbau“. Inwieweit die Kontrollen immer durchgeführt werden, weiß ich nicht. Die Bläuels sind schon mal böse reingefallen, wegen zu hoher Benzolwerte.
Unser Öl ist nicht „biologisch kontrollliert“, da wir es nie haben überprüfen lassen, aber wir düngen nur mit Naturdünger und verzichten auf Wässerung. Bäume, die bewässert werden, haben mehr Frucht, aber die Frucht ist weniger intensiv im Geschmack und in der Konzentration der gesundheitsförderlichen Substanzen. Ein großer Unterschied ist auch, wann du erntest: Je früher (Oktober-November) desto kleiner sind die Oliven, und das Öl ist grüner („Gurkenöl“), bitterer und heilsamer. Später geerntetes Öl hat weniger natürliche Bitterstoffe. Aber es gibt auch andere, nicht erwünschte Bitterstoffe (Fettsäuren), die entstehen, wenn man länger am Boden liegende, angeschlagene, zu lange gelagerte und sonstwie geschädigte Oliven verwendet. Daher sind die auf der Flasche angegebenen Säurewerte wichtig. Über 2% gilt als nicht mehr verzehrbares Öl.
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Danke, du bist ja wirklich gut informiert! Die Sache mit der Bewässerung finde ich sehr spannend. Für mich erstaunlich, dass man Olivenbäume überhaupt bewässert…
Als Olivenöl kaufe ich immer das Bläuel-Öl, einerseits weil mir diese Art der Finanzierung unter Umgehung von Banken sehr gut gefällt und ich auch beteiligt bin und auch weil ich die Bläuels als Menschen kenne, die tatsächlich nach ihren Werten leben und arbeiten
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Viele neuere Olivenbäume müssen gewässert werden. In Spanien, so las ich (und ich sah es auch bei einer Reise) werden die kilometerlangen und breiten Felder, die sich über das hügelige Land ziehen, mit neu gezüchteten Sorten bepflanzt, die schon nach drei Jahren tragen. Sie stehen in Reih und Glied und in maschinengerechtem Abstand, sind nicht viel höher als Büsche, werden bewässert und gedüngt, denn die Erde taugt nicht mehr viel, und mit Maschinen geerntet, die in einer Stunde so viel schaffen wie hier die Erntearbeiter in einer Woche. Nach dreißig Jahren müssen solche Bäume ersetzt werden, weill der Ertrag rapide nachlässt. Es lohnt sich für die riesigen spanischen Anbauflächen, hat aber natürlich auch viele Nachteile. Auf Kreta hat man auch mit buschartigen Olivenbäumen experimentiert. Unsere Bäume hingegen sind alt bis sehr alt – aber das weißt du ja.
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Olivenbaum-Jungspunde sind auch nicht sonderlich attraktiv.
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ich habe noch vergessen, dass auch die alten Plantagen oft gewässert werden, weil sie dann mehr Öl geben. Das war ja deine Frage. Unsere waren bewässert, als wir sie kauften, aber wir bauten das System ab. Das ist ein wenig gefährlich, denn es kann sein, dass die Wurzeln sich zu schnell zusammenziehen
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Was man so alles lernt, wenn man sich auf neue Welten einläßt
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Schön dass es diese Kleinbetriebe noch gibt. Wir bekommen immer mal wieder griechisches Olivenöl von einem Kollegen meiner Tochter, der immer seinen Wagen mit Kanistern vielen Kanistern voll mit Olivenöl von seinen regelmäßigen Griechenlandreisen mitbringt. Das ist ganz was Besonderes.
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Viele Europäser, die hier ein Haus, oft auch eigene Bäume haben, machen das und verdienen sich damit etwas extra oder beschenken Freunde. Wo bezieht er denn sein Öl?
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Ja, ich glaube er hat da auch ein Haus. Ich müsste da mal meine Tochter fragen, in welcher Region das ist.
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Was für ein wundervoller Montag für Dich, liebe Gerda.
Es muß wirklich ein ganz besonderes Erlebnis sein zu wissen, hier wird mein eigenes Öl gespresst, von all den kleinen Oliven, die man lange hat wachsen sehen.
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Ja, Bruni, das ist ein schönes Gefühl, und noch schöner ist es, das Öl dann zu kosten.
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Das kann ich mir soooo gut vorstellen! Ein eigenes Produkt ist etwas ganz Besonderes und sobempfinden wir es auch.
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