Einmal ist keinmal. Also kopierte ich heute noch einen kleinen Abschnitt von Dürers Kupferstich „Der Heilige Hieronymus im Gehäus“. (Die Abbildung findest du im vorigen Beitrag). Ich machte mich an die Ecke mit dem Totenkopf, den Büchern, Butzenscheibenfenstern und Kissen. An die Eleganz von Dürers Stichelei komme ich leider nicht heran, aber ich habe mich redlich bemüht.
Wieder machte mir Eindruck, wie genau Dürer die handwerklichen Details von Fensterriegel, Absteppung und Troddel der Kissen, die verstärkten Einbände der Bücher usw wiedergibt. Bewundernswert Präzision und Rhythmus der Butzenscheiben und der Lichtmuster, die sie an die Wand werfen….
Man spürt, wie wertvoll diese Dinge den damaligen Menschen waren, die mit großer Sorgfalt und handwerklichem Geschick hergestellt wurden und schwer zu erwerben waren. Die Dinge, die uns umgeben, haben nichts von der Gediegenheit der damaligen. Und so huscht unser eiliger Blick meist über die Dinge hin, ohne sich um ihre besonderen Eigenschaften zu kümmern.
Großartige Vorlage und sehr wahre Gedanken dazu.
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Danke, Marion!
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Bin jetzt unter Panta rhei erreichbar.
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Du weißt, dass das mein Motto ist? (Schau mal bei mir in die Kopfleiste). Muss man jetzt irgendwas ändern, oder erscheinst du nur unter einem anderen Namen?
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Die alte Website ist gelöscht. Denke, du musst der neuen folgen. Gab einen Riesenärger in der Schule …
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PS: das Motto ist für mich einfach wahr. Es wundert mich nicht, dass du es auch hast. 😊
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Kannst du mal deine neuewebsite hier eintragen? Wenn ich deinen Graviator anklicke, komme ich nicht weiter.
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dennallesfliesst.home blog
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dennallesfliesst.home.blog – sorry
Über Suchfunktion Panta rhei eingeben klappt auch. Habe ich gecheckt.
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gar nix geht, Marion! jedenfalls nicht über google. Da kommen tausend andere Sachen.
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Hm. Mijoni und wildgans haben es geschafft. Ich meinte die wordpress Suchfunktion.
Auf jeden Fall geht (auch über google und ist inzwischen auch bei meinem avatar: dennallesfliesst.home.blog
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Ja, malen/zeichnen ist sehen lernen.
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Danke! O ja, es hilft sehr!
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Das ist also Deine Zeichnung, Gerda? Sie könnte aber auch von Albrecht Dürer sein, so einfühlsam und präzise hast Du das gezeichnet und die historischen Bezüge zur Gegenwart auch beleuchtet…Eine bestimmt sehr lohnende Übung , aus der man viel lernen kann.
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Danke, Gisela. es ist eine Kopie, mit Tintenstift anstatt mit er Nadel des Kupferstechers und weit weniger elegant als das Vorbild. Aber ich mag dies Nachzeichnen grad sehr, es bewegt die Gedanken.
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Du bist eine Meisterin liebe Gerda!
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Nein, Arno, eine von einem Meister geduldig Lernende. Die erste Meisterin ist die Natur, dann folgen die großen Zeichner und Maler:
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Auch Leonardo war auf seinem Totenbett nicht zufrieden mit seinem Lebenswerk, du bist also in allerbester Gesellschaft 😉
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Haha! Ich werd es mir als Satz für mein Grabmal vormerken. 😉
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Liebe Gerda!
Nicht schlecht, wie sich da Eine auf den Weg macht, um technisch etwas herauszubekommen und sich zu verfeinern. Gratulation!
Mir kam dann beim Nachdenken unter Dusche über das, was ich da gesehen habe, der Gedanke, das es ja auch um die Bedeutung der Linie geht, um ihre Funktion, aber vor allem um die Energie, die in ihr steckt und um die Energie, die der Zeichner aufwendet, um zum Ergebnis zu gelangen. Die Energie wäre in diesem Zusammenhang sicherlich noch einmal eine gesonderte Betrachtung wert.
Schönen Sonntag, Liebe Grüße
Juergen
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Danke, Jürgen, für deine interessante Erweiterung. Dieser Gedanke ist mir aus der Malerei sehr geläufig. Beim Kupferstich, den ich leider überhaupt nicht beherrsche und auch nicht mehr lernen kann, kommen wohl zwei energetische Einträge infrage: die des Stechers und die des Druckers. In der Abbildung im internet sind sie verschwunden, da es sich um eine digitale Reproduktion handelt. In meiner Originalzeichnung (die ich hier vor mir liegen habe), ist der wechselnde Druck meiner Hand mit dem Tintenstift immerhin noch wahrzunehmen.
Bei den heute gängigen Reproduktionen reduziert sich leider alles auf die aus gleichförmigen Punkten zusammengesetzte Linie, die eingesetzte Energie ist nicht mehr wahrzunehmen. (a la Benjamin, „Die Kunst im Zeitalter der digitalen Reproduzierbarkeit“.)
Liebe Grüße zu dir hinüber! Gerda
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beste Grüße von mir zu dir, Klaus
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unglaublich Gerda wie tiefgründig deine Vorgehensweise, Betrachtungsweise und deine gekonnte Umsetzung dessen, zu deinem eigenen Kunstwerk, im Gegensatz du der heutigen Oberflächlichkeit
und der heutigen Betrachtungsweisen und Lehren, was Kunst bedeutet. Bin immer wieder erstaunt darüber und voller Bewunderung. Natürlich gibt es heute auch noch sehenswerte Kunst, aber so flüchtig, wie in den Medien und schon gar nicht an den Schulen oder anderen Einrichtungen, bin ich sehr oft nicht einig über gewisse Interpretationen, die ich dort lese. Persönlich habe ich von den alten Meistern am meisten gelernt, ohne das Fach zu studieren an einer Kunstakademie. Da es Zeit
und viel Energie benötigt, für sich selbst in eigener Form umzusetzen. Andere Zeiten, andere Ansichten, neue Darstellungsformen. die natürlich auch teilweise beliebig geworden sind. Mainstream eben. Das Interesse an Kunst hat sich sehr verändert, eine Nebensache geworden.
Nachvollziehen kann ich das schon, bemerke aber dabei, es geht sehr viel verloren, bei den vorgegebenen Themen, mit denen wir uns befassen sollen. Die Intensität mit intensiver Auseinandersetzung mit speziellen erfordert allerdings eine gute fundierte Geisteshaltung, die
die Basis wäre, die nicht so viele Menschen besitzen. Es gibt aber einzelne Persönlichkeiten, die
sich sehr darum bemühen, versuchen dies zu bewahren. Das musste ich jetzt unbedingt hierzu beitragen. Wer sucht wird finden, das ist wieder positiv im Netz. Freue mich sehr, deine Seite gefunden zu haben. lg African queen
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Danke, liebe Afrika Queen. Ich lasse das jetzt einfach mal so stehen. .
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Eindrucksvoll!
Auch die Tiere im Innenraum und die Stufen…s.voriger Eintrag.
Gruß von Sonja
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Nicht wahr? Vielleicht werde ich da auch noch was von zeichnen….
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Nun bin ich wieder Zuhause und habe mir etwas länger deine Kopien angeschaut. Ich dachte spontan an einen sehr guten Freund von mir aus Hamburg, der seine MalschülerInnen immer erst einmal anwies eins ihrer Lieblingsbilder zu kopieren. So entstand bei der einen und dem anderen ein Gespür für Linienführung und Flächenfüllung etc., aber natürlich auch für ihr Lieblingsbild …
hier ist seine Webseite, falls es dich interessiert:http://klossowski.de/
Bei meiner Betrachtung von deinen beiden Kopien bleibt mir nicht s anderes als den Hut vor deinem Talent zu ziehen.
Unsere Blicke habe sich beschleunigt, ja, aber ob es an weniger Details liegt oder eher an der mordernen Bilderflut vermag ich nicht zu sagen.
Liebe Sonntagabendgrüße an dich
Ulli, hier stürmt und schüttet es … gut für’s Grundwasser!
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Danke, Ulli. Das mit den „Details“ hast du missverstanden: ich meine nicht, dass es weniger Details gibt, nein, wahrhaftig nicht! Unsere Welt ist so vollgestopft mit Dingen und ergo auch mit Details, dass man manchmal nicht weiß, wo einem der Kopf steht. Damals gab es weniger Dinge, und die waren von gediegener Handwerksarbeit, mit Achtsamkeit für jedes Detail. Das spiegelt sich in den künstlerischen Arbeiten der Zeit wieder, die mit Hingabe eine Holzbank, ein Leinenkleid, ein gesticktes Ornament wiedergaben. Die uns heute umgebende Dingwelt ist dagegen eine Wegwerf-Waren-Welt. Wenn ich dennoch Plastikflaschen mit ihren Etiketten und Spiegelungen zeichne, so tue ich es bewusst „gegen den Strom“. Ich lenke meinen „altmodischen“ Blick auf eine schäbig gewordene Welt.
Die Verlust wird, denke ich, von vielen gespürt, und so findet man in der Fotografie oft geradezu eine Detailversessenheit – sei es eine zerfallende Holzbank, ein abblätternde Wand, ein Rostfleck…. Das kann die Fotografie leisten, denn sie ist nicht so zeitaufwändig wie das Zeichnen und Malen. Und tatsächlich lernt ein heutiger Kunststudent kaum noch Techniken, um zB eine rostige Gießkanne wiedergeben zu können.
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Ich habe mich eher missverständlich ausgedrückt, hatte dich schon verstanden und stimme dir auch zu.
Wie geschrieben, unsere Blicke sind insgesamt unruhiger, huschiger geworden, was sich dann eben auch in den modernen Bilder zeigt. Ich finde es schade, da somit etwas verloren geht.
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ja, ich auch. Aber als Fotografin kannst du dich ja über die Einzelheiten beugen und sie wiedergeben….
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Durch deine Auswahl von Ausschnitten bildest du ein erneutes Konzentrat und zugleich eine Aufforderung (und Hilfe) zu noch größerer Konzentration, als es die feinen Details bei Dürer bereits darstellen. Dieser Kupferstich enthält ja eine ganze Welt von Reizen, von feinsten Einzelheiten, so dass man lange Zeit mit der Erforschung dieses einen Werkes verbringen könnte.
Wie du im Dialog mit Ulli die Unterschiede in der Dingwelt zwischen Dürers und unserer Zeit schreibst, finde ich sehr treffend. Mit der Erscheinung des massenhaften wertlosen Zeugs, das unsere Welt verstopft, verändern sich leider auch Wahrnehmung und Bewertung der Generation, die damit aufwächst, so dass ich wenig Hoffnung sehe auf einen Wandel in der Zukunft. Um so wertvoller wird es mir, deinem Blick in Dürers Welt zu folgen.
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herzlichen Dank,Ule ich fühle mich verstanden, auch in meiner mir selbst oft unverständllichen Wendung meiner Zeichnungen hin zur genauen Abbildung der Dingwelt. Das begann vor etwas über zwei Jahren, und zwar fast unmittelbar nach der Überschwemmung meines Ateliers.
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Den Zeitpunkt finde ich sehr logisch, ein Bedürfnis danach zu entwickeln, die Dingwelt festzuhalten, je genauer um so mächtiger beschwörend.
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Nun bin ich als erdtes mal zurück, zum gesamten Kupferstich, um zu wissen, wo genau sich der Totenkopf bei Dürer befindet und wieder staunte ich über die Fülle dessen, was ich bei ihm entdecke, denn bei Dir dachte ich schon, es wäre ein sehr großer Ausschnitt.
Dürer muß ein Genie gewesen sein, anders kann es nicht sein. So viele Einzelheiten so akribisch genau Punkt für Punkt in das Material gestochen, um am Ende ein sinnvolles über die Maßes kunstvolles Ganzes zu haben, einfach genial, wobei Dein Ausschnitt schon ganz wundervoll war, liebe Gerda.
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das freut mich nun ganz besoners, Bruni, dass meine Ausschnitts-Kopien manche dazu geführt haben, sich einmal das Original wirklich anzuschauen. Natürlich war Dürer ein Genie – aber er war auch unendlich flleißig, schon als Kind hat er das Kupferstechen gelernt. Womit ich mal wieder bei Picassos „Genie ist Fleiß“ gelandet bin.
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🙂 wo er recht hat, hat er recht, der Herr Picasso. Ohne Fleiß kriegt auch das Genie keinen Preis!
Und nun bin ich müde und werde mal schnell mein Bettchen suchen, liebe Gerda
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Nanu, schon müde?
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jaaa, bin nicht so ganz fit, liebe Gerda
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Shit. dann wünsche ich dir eine sehr erholsame Nachtruhe, liebe Bruni!
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Und ichbdir auch, liebe Gerda❣
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