Gestern, unterwegs im Stadtwald, kamen wir bis zu den schön renovierten Gebäuden der Landwirtschaftlichen Schule und des Agrarinstituts. Der starke Regen der letzten Tage hatte die Kanäle gefüllt, so dass auch ich einmal mit Spiegelungen aufwarten kann.
Doch das Schönste war die Begegnung mit einer lebhaften schwarzen Hündin und ihren „Eltern“, einem jungen freundlichen Menschenpaar. Ja, was war das denn für ein Wägelchen, was die Hündin so geschwind hinter sich herzog?
Sie kam auf uns zu, begrüßte uns freudig, ließ ihr seidenweiches glänzendes Fell von uns berühren, rannte auch zu den anderen Hunden, die an diesem herrlichen sonnigen Sonntag spazieren geführt wurden. Wohl und weh wurde mir bei ihrem Anblick.
Die liebenswerte „Mutter“ gab bereitwillig Antworten, die sie sicher schon tausendmal gegeben hat. Vor sechs Jahren fand der Mann die Hündin, vermutlich angefahren, querschnittsgelähmt. Alle vier Stunden muss die künstliche Blase geleert werden. Sie sagte es wie eine Nebensächlichkeit, nur weil ich fragte. „Sechs Jahre. Alle vier Stunden…“ dachte ich. Mehr fragte ich nicht, blieb stumm vor Staunen und Hochachtung vor diesen Menschen, dieser Liebe.
Mir ist bewusst, was manche Menschen leisten, die ihre eigenen Kinder tagein tagaus pflegen, hüten, windeln und wickeln. Vielleicht könnte ich es auch. Aber ein Tier von der Straße aufzusammeln und mich ihm so wunderbar fürsorglich widmen, nein, dazu wäre ich nicht fähig. Und doch tun diese beiden Menschen es nicht nur etwas für das Tier, sondern bewegen tief im Innern jeden, der es sieht und seine Lebendigkeit fühlt. Leben ist heilig. 



Geht mir nicht anders … Respekt
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ja.
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Das ist sehr berührend. Und Du sagst es: Leben ist heilig.
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ja.
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Welch schöne Begegnung, Wunder gibt es doch noch,……,
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ja
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Schöne, tiefe Begegnung… 🙂
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ja
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das ist großartig, groß … danke, dass i
durch dich davon erfahre, liebe gerda.
herzlich: pega
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sehr gern, Pega.
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Was für eine berührende Geschichte. 🌟 Und was für wunderbare Menschen. 💖 Die Hündin ist ja, soweit sich das aus den Bildern erspüren lässt, das blühende Leben. Auf mich wirkt dieser Beitrag wie ein inspirierendes Weihnachtsgeschenk. Herzensdank dafür. 🌺
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Danke, Random, so ging es mir mit dieser Begegnung: ein Weihnachtsgeschenk der besonderen Art.
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Was für tolle Menschen sind diese Pflegeeltern!
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Ja, Katrin. Eswar etwas Wunderbares um diese Menschen.
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Respekt und Hochachtung für diese beiden Menschen – Dein Beitrag passt wunderbar in den Advent und lässt einen still, aber voller Freude über dieses Wunder, zurück. Lieber Gruss zu Dir, Karin
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Ja, Karin, genauso. Herzlichen Gruß zurück!
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Ja, Leben ist heilig und meine Hochachtung ist bei den zwei Menschen. Ob ich das könnte? Das kann ich erst beantworten, wenn mir ein solches Tier begegnen würde …
liebe Grüße
Ulli
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Mir sind solche Tiere schon begegnet, Ulli, und ich habe weggesehen. und meinen eigenen querschnittsgelähmten Kater habe ich nach zwei Wochen einschläfern lassen.
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Als ich mit meinem Sohn schwanger war, traf ich auf eine Familie, die einen schwer authistisch gelähmten Sohn von 15 Jahren hatten, der gewickelt, gefüttert, getragen werden musste, einerseits war ich sehr berührt von Mutter und Vater, die dieses Los trugen, gleichzeitig betete ich, dass mein Kind gesund sein möge, weil ich nicht wusste, ob meine Kraft für solches ausreichen würde. Heute sage ich, ich hätte das wohl nicht gepackt und bin dankbar, sehr dankbar, dass ich zwei gesunde Menschen geboren habe …
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Solche Ängste hat wohl manche in der Schwangerschaft. Aber beim eigenen Kind ist es dann doch anders, da wachsen einem ungeahnte Kräfte zu, wenn es denn wirklich so kommt. Davon bin ich überzeugt, weil ich es immer wieder sehe, wie großartig Menschen sich verhalten, deren Kind schwerstbehindert ist, und wie dann dieses Kind und die Fürsorge für dieses Kind eine andere Qualität und durchaus nicht nur Schwere in die Familie bringen.
Schwieriger stelle ich es mir vor, die Sorge für ein fremdes behindertes Kind zu übernehmen, und noch schwieriger, für ein Tier. Doch dieses Paar hatte eine so schöne Ausstrahlung und dieser Hund war so fidel und zutraulich und so seidig sein Fell – dass ich total verzaubert war. Sie waren wie ein heller Stern – wenn ich es mal so pathetisch ausdrücken darf.
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Liebe Gerda, am Ende Deines Berichtes weinte ich fast.
Es ist wundervoll, daß es solche Menschen gibt und ihnen gebührt unsere allergrößte Hochachtung!
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Was mich hier so sehr gerührt hat, war außer natürlich der bewundernswerten Haltung des jungen Paars die Lebendigkeit und Zugewandtheit des Tieres, das seine Behinderung mit Bravour trug. Und das wurde wohl auch von allen Spaziergängern, mit oder ohne Hund, empfunden. Alles zusammen war wie ein Fest des Lebens.
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Die Lebhaftigkeit des Hundes, sein freundliches Wesen, das war mir ja schon in Deinem Beitrag aufgefallen, liebe Gerda, und es zeigt, wie gut er sich fühlt und er fühlt sich nur so gut, weil er wundervoll betreut wird von diesem jungen Paar.
Eine Besonderheit, so etwas sehen zu können.
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