Susanne Haun, die über ihre diesjährige Sizilienreise in schönen Bildern und Texten berichtet, fragte mich, ob ich nicht ein paar Eindrücke von Catania posten möchte, das sie nicht besuchen konnte. 2009 im September waren wir dort, und natürlich erinnere ich mich nur noch in großen Zügen.
Die Stadt wirkte auf mich im unteren, Hafen nahen Bereich recht modern, eine arbeitende Stadt mit breiten funktionalen Straßen, großen Plätzen, Bahnhof, Parkanlagen mit Brunnen und soliden Verwaltungsgebäuden. Darüber erhebt sich, auf zum Teil steil ansteigenden Wegen, die Altstadt mit wieder ausgegrabenen römischen und sorgfältig erhaltenen barocken Bauwerken. Von der älteren Bausubstanz hat sich nach dem Vulkanausbruch von 1669 und dem Erdbeben von 1693 nicht viel erhalten.
Auffallend war mir der Anhauch von Schwärze an den meisten Gebäuden: Sie sind mit dem Lavagestein, das die verheerenden Vulkanausbrüche zurückließen, erbaut oder repariert worden.
Diese schwärzliche Grundfarbe wird aufgehellt durch opulente Barockvorbauten mit köstlichen Skulpturen, wie folgende Beispiele an Palästen, der Fassade des gewaltigen Benediktinerklosters und der Terrasse des Doms zeigen mögen.
Im Zentrum, für mich unangenehm in einer Grube eingezwängt, liegt das römische Anfiteatro inmitten von Hotels, Wohn- und Geschäftshäusern. Ich mag römische (im Gegensatz zu griechischen) Theater nicht, sie wirken auf mich grob und irgendwie blutrünstig, und dieses hier hätte meinetwegen gerne unter der Erde bleiben dürfen, wohin es bereits verschwunden war, bevor eifrige Archäologen es wieder ans Licht beförderten. Nur eine kleine Skulptur rührte mein zärtliches Interesse. Stellte es ein göttliches oder ein sterbliches Kind dar? – Die darüber thronende Kirche St. Agathe mit ihrem tempel-artigen Eingang und der gegen den Himmel sich abhebenden imposanten Figurengruppe hat viel von der römischen Kulturvorstellung absorbiert.
Ich werde diese Erinnerungen an Catania morgen fortsetzen.
Ja wirklich … köstliche Figuren, besonders das Engelchen mit den weit offenen Armen 😉
ich freue mich auf die Fortsetzung!
In jungen Jahren hatte ich einmal einen Freund, der aus Catania war, ich kann Catania nicht lesen (oder hören), ohne, dass sein Name dabei mitschwingt, auch so Einer, den ich vollkommen aus den Augen verlor –
Herzliches zur guten Nacht
Ulli
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beeindruckende Bilder, Regen, Wind, wir schaffen das, Klaus
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Das habe ich mir gerne betrachtet! Danke fürs Zeigen!
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Das freut mich.
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Deine Erinnerungen sind doch vorzüglich, liebe Gerda.
Es ergibt sich Dein ganz persönlicher vielfältiger Eindruck dieser Stadt mit dem bekannten Namen
und ich habe das Gefühl, ich kann sie jetzt ganz gut vor mir sehen.
Liebe Sonntagsgrüße von Bruni, die für drei Tage nach Saarbrücken verschwunden war.
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Nun ja, langsam kommen die Erinnerungen aus ihren Ablagen hervorgekrochen, es werden immer mehr. jetzt fühle ich die abschüssigen Straßen unter meinen Füßen, die Freude an dem Art Deco-Hotelchen, das so freundlich-lichtvoll wirkte in der etwas düsteren Stadt, ich erinnere mich an den Bahnhofsvrplatz mit einem gewaltigen kunstvollen Brunnen und … aber ich erzähl hier nicht weiter. Liebe Grüße dir!
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ja, die Gedanken lassen sich lenken, man muß nur die Richtung vorgeben *lächel*
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