Der Mensch ist gar nicht gut

Dies habe ich eben auf dem Mitmachblog zum Thema „Jenseits“ reblogged. Die Moral von der Geschicht? Das Jenseits ist eine Fortsetzung des Diesseits. Im Diesseits (unten) kämpfen Männer, man schlägt sich tot, das Jenseits (oben) betrifft den Zustand der Seelen. 

Nichts ändert sich – außer wir ändern uns. 

Der Mensch ist gar nicht gut

Der Mensch ist gar nicht gut
Drum hau ihn auf den Hut.
Hast du ihm auf den Hut gehaun
Dann wird er vielleicht gut.
Denn für dieses Leben
Ist der Mensch nicht gut genug
Darum haut ihm eben
Ruhig auf den Hut!

Dies ist die vierte, letzte Strophe der „Ballade von der Unzulänglichkeit menschlichen Strebens“.  Bertold Brecht schrieb sie für die Dreigroschenoper, die 1928 uraufgeführt wurde. Sie inspirierte mich zu dem folgenden Bild. In der unteren Zone kämpfen die Männer. Jeder kämpft gegen jeden. Warum? Vermutlich tun sie es, um die jeweils anderen besser zu machen. So wie zB die Deutschen die Griechen auf den Hut hauen, damit sie das Sparen und Arbeiten nach deutscher Art lernen.  Aber die Griechen sind auch nicht faul, sie hauen zurück. Na, ihr kennt das ja, in jeder Familie, in jeder Nachbarschaft ist es dasselbe. Hau den andern auf den Hut, dann wird er vielleicht gut.

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Oben im Bild sieht man die Seelen der Kämpfenden

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Einige der Streithammel sind schon im Jenseits gelandet.

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Sind sie nun gut geworden? Das entzieht sich leider meiner Kenntnis.

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Über gkazakou

Humanwissenschaftlerin (Dr. phil). Schwerpunkte Bildende Kunst und Kreative Therapien. In diesem Blog stelle ich meine "Legearbeiten" (seit Dezember 2015) vor und erläutere, hoffentlich kurzweilig, die Bezüge zum laufenden griechischen Drama und zur Mythologie.
Dieser Beitrag wurde unter Allgemein, die schöne Welt des Scheins, Krieg, Kunst, Leben, Legearbeiten, Meine Kunst, Psyche abgelegt und mit , , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

21 Antworten zu Der Mensch ist gar nicht gut

  1. kunstschaffende schreibt:

    Liebe Gerda,
    diese Legearbeit sagt soviel aus zu diesem Thema, wieder ist das ein eindrucksvolles Werk!

    ❤Grüße Babsi

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  2. Susanne Haun schreibt:

    Nun übers Handy. Mal schauen.

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  3. karfunkelfee schreibt:

    Und willst Du nicht mein Bruder sein, dann schlag ich Dir den Schädel ein
    bis im Himmel die Englein wein‘

    Nur die Dummen schlagen sich
    nur die Klugen tun das nicht.

    Ich bitt‘ mit Goethe
    um mehr Licht…

    Eindrucksvoll, liebe Gerda.
    Und der Brecht
    kam mir grad recht…👌✨

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    • gkazakou schreibt:

      hübsch gereimt! Vielleicht hätte ich das Bild umgekehrt gestalten sollen: die Seelen schlagen auf sich ein, und die Körper fallen tot um. Denn das Hauptproblem ist wohl das Aggressionspotential in den Seelen. Das reale Morden ist nur eine Folge. In Zeiten, in denen das Morden immer „unblutiger“ geschieht (Drohnen, ferngelenkte Raketen, irgendwann sicher auch Cyberkrieg), ist es umso wichtiger, auf die unsichtbare seelische Seite zu schauen. Finde ich.

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  4. mmandarin schreibt:

    Liebe Gerda….leider sterben die Dummen nicht aus….da hilft es auch nicht, dass sie sich immerzu auf den Kopf hauen müssen. Dein Fetzengemetzel schaue ich mir dennoch gerne an….du siehst, ich bin auch nicht besser. 😩 marie

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  5. transmutation.me schreibt:

    Warum kämpfen denn hier nur Männer? Kämpfen Frauen etwa nicht auch untereinander auf teilweise fiese und gemeine Art und Weise? Hier in Deutschland regiert nun schon viele Jahre lang Frau Merkel, die spielt mit Männern wie mit Schachfiguren, das nennt sich auf gut Deutsch MACHTKAMPF, und da ist schon so mancher auf der Strecke geblieben. Nur geht sie dabei etwas subtiler vor, und das Spiel beherrscht sie wirklich sehr gut.

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  6. Ulli schreibt:

    Liebe Gerda, wie oft ich immer und immer wieder an dieses Lied denke, ja, genau an dieses und einmal schrieb ich auch darüber: https://cafeweltenall.wordpress.com/2014/04/28/wanderschaft-2/
    ob nun die Streithammel auch im Himmel weiter streiten, das will ich nicht hoffen, aber wer weiß das schon und ja, es hauen sich die Männer mit Schwertern (sinnbildlich) die Köpfe ein und die Frauen züngeln herum, weder das eine, noch das andere macht Freude!
    Nähren wir eben weiterhin die Freude und das Miteinander, anstelle von jeder gegen jeden und Gott gegen alle …
    herzliche Grüße aus dem Tal, wo ich von heute an bis morgen Abend sein werde: morgen Kinder wirds was geben … Nikolaus mit Kindern, das ist einfach nur gut!
    Und ein bißchen streiten gehört ja auch dazu 😉
    Ulli

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    • gkazakou schreibt:

      Ach ja, Nikolaus, oder richtiger Knecht Rupprecht, und du singst mit allen rotbemützten Weihnachtsmännern:im Chor:

      Von drauß vom Walde komm‘ ich her;
      Ich muß euch sagen, es weihnachtet sehr!
      Allüberall auf den Tannenspitzen
      Sah ich goldene Lichtlein sitzen …. (Th Storm)
      und eine Rute hast du auch dabei, denn wie sonst könntest du die guten Kinder dazu bringen, gut zu bleiben?

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      • Ulli schreibt:

        keine Rute und ich bin auch kein Nikolaus, das war einmal, aber ich werde morgen früh von zwei Kleinen geweckt, wahrscheinlich um 5h, vor lauter Aufregung und dann schleiche ich mich mit ihnen an die Türe, wir öffnen sie gaaanz laaangsaaam und dann …
        morgen Kinder wirds was geben …
        heute haben wir Plätzchen gebacken, wir haben tolle Ausstecher und endlich ein richtig gutes Butterkeksrezept- jo, eine Freude, eine helle und jetzt ist Oma müde …

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      • gkazakou schreibt:

        ich bin neidisch. Punkt.:(

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  7. afrikafrau schreibt:

    Dein Text bringt es wieder auf den Punkt mit den schönen
    Legearbeiten sehr eindrucksvoll

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  8. bruni8wortbehagen schreibt:

    Gut war er nie. Das ist Schuld dessen, der uns geschöpft hat *g*
    Oder kann er nix dafür? Kann nicht sein, denn ein Schöpfender muß alles können…
    Kriegt er das Bösartige, das Hauen und Stechen wollen nicht wieder raus, hat er einen fehlerhaften Schöpfungsplan.
    Oder sind wir doch alleine schuld und wieso?
    Wenn sich auch noch die Seelen hauen und sich endgültig den Garaus machen wollen, dann
    mag ich es doch noch lieber, daß *Gute* und *Schlechte* gleich in Himmel oder Hölle getrennt werden.
    Deine Bilder sind guuuuuut und nur humorig kommen wir der höchst komplizierten Menschengeschichte näher…
    Zu kompliziert sind mir die Gene, die das Kriegerische in sich tragen, das sie dazu bringt, immer die Anderen zu unterdrücken, auszurotten oder *nur* gewaltsam zu ändern

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  9. chris schreibt:

    Ich habe die Hoffnung schon lange aufgegeben, dass sich die Menschheit im allgemeinen ändern wird. Da nützt es auch nichts, wenn wir unsere Genossen in ein beschwörendes „wir“ zu hüllen versuchen. Das liegt nun mal ganz tief in „unseren“ Genen. Die Menschen haben sich schon immer die Köpfe eingeschlagen, seit Jahrtausenden – warum sollte sich das ausgerechnet jetzt ändern? Der einzige Unterschied zu früher ist die gigantisch „verbesserte“ Effektivität der Tötungsmaschinerie… 🙄

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  10. Pingback: Damals und jetzt – Dezemberrück- und Jetztblick |

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