Alexander von Humboldt, geboren und gestorben in Berlin (1769-1859). Dazwischen viel unterwegs.
Als sich jeder, der die „Vermessung der Welt“ von Daniel Kehlmann (2005 bei Rohwoldt erschienen) gelesen hatte – und das waren ein paar Millionen Menschen – für einen Alexander von Humboldt-Experten hielt, vertiefte ich mich ein bisschen in seine Berichte über den „politischen Zustand des Königreichs Neu-Spanien“. Eigentlich wollte ich Humboldt gegen die Vereinnahmung durch einen begabten zeitgenössischen Schriftsteller verteidigen – und immer noch finde ich die Art und Weise, wie man durch Fledderung eines großen Toten Weltruhm erreichen kann, wenig geschmackvoll -, aber schließlich blieb nur eine Imagination von den mexikanischen Silberminen zurück. Schuld war eine eher beiläufige Bemerkung in einer Rezension: Dass nämlich Alexander von Humboldts Beschreibungen der mexikanischen Silberminen internationale Konsortien zu massiven Investitionen anregten und Humboldt selbst zu einem privilegierten Reisestatus verhalfen.
Und so entstand das Bild, das ich euch heute zeige: Akryllpigmente und Kleister über teils mit Wellpappe überklebter Leinwand. Die Sonne ein Silberdollar. Die Behausungen der Arbeiter Verschläge. In Spiegelschrift ein Satz aus Humboldts Reisebeschreibung. Na, seht selbst.



sehr, sehr interessant, was uns so alles “ serviert“ wird, in Literatur und Medien,
in der Kunst können wir mit eigenen Bildern, etwas entgegensetzen.
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leider schaffe ich es nicht den Satz zu lesen …
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ist nicht so wichtig. Kannst ja mal in Alexander v Humboldts Werke reinschauen, es lohnt sich durchaus auch heute noch.
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Feine, deine Arbeit!
Und ja, ich stimme dir zu:
Auf dem Rücken anderer Größen, das gilt hier genauso auch für den größten aller Mathematiker, nämlich Gauss, erfolgreich zu sein, das ist nicht so die feine Art…
Mittagsgrüßle vom Lu
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ja, Lu, wahrscheinlich dachte der Schreiber, auf den Schultern von zwei Riesen marschiere ich sicher ins Ziel des Welterfolgs. Und siehe: er hatte recht. Danke fürs Lob und dir ein lieber Gruß aus Athen! Gerda
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Stimmt genau, Gerda, ich sehe das wie du…
Ich hatte ja schon einiges anderes von ihm gelesen, nichts wirklich besonderes…
Liebe Mittagsgrüßle aus der Kesselstadt mitten im Ländle, bei 15 Grad im Schatten mitten im Dezember, Lu Finbar
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bei uns ist es kälter, Lu Finbar. Bei so viel klimatischem Wirrwarr: wie der große Humboldt da wohl mit seinen Messungen dagestanden hätte? Durchschnittswerte bringen dem Menschen in seinem realen Leben ja gar nichts.
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