In der Raunacht vom ersten zum zweiten Januar zog ich die Tarotkarte „Bube der Münzen“ und überlegte, welche Aufgabe da wohl im Juli auf mich zukommen würde? Denn jede Raunacht entspricht ja einem Monat, und jede Karte gibt mir einen Fingerzeig, worauf ich in dem jeweiligen Monat besonders achten sollte.
Meine Überlegungen, die ich am zweiten Januar anstellte, waren die folgenden: „Den Buben der Münze lese ich als Aufforderung, meine Ressourcen – die körperlichen, finanziellen und gesundheitlichen ebenso wie Begabungen, Beziehungen und Qualifikationen – sorgfältig in Augenschein zu nehmen. Sind sie den gesetzten Zielen angemessen? Reichen sie aus? Brauche ich noch weitere Ressourcen, oder sollte ich meine Ziele besser nach unten korrigieren?
Das sind Fragen, denen ich nicht gern systematisch nachgehe. Aber es sind gute Fragen, nützliche Fragen. Denn was nützt es, großartige Pläne zu haben, wenn man sich nicht der Ressourcen versichert, um sie zu realisieren? Ja, ja, auch ich bin schon so manches Mal auf die Nase gefallen.
Hm, jetzt also ist der Juli angekommen, und ich empfinde, dass es für diesen Monat keine besseren Fragen geben könnte. In zwei Wochen soll eine Ausstellung stattfinden, und dieser Ausstellung sollen andere folgen. Dafür wäre einiges zu tun. Aber irgendwie fehlt mir der Elan. Zwar habe ich nicht zu klagen, was die körperlichen, finanziellen und gesundheitlichen Ressourcen anbetrifft, was aber ist mit den Begabungen, Beziehungen und sonstigen Qualifikationen? Werde ich, wie schon so manches Mal auf die Nase fallen? Lohnen sich die Anstrengungen überhaupt?
Zur neurografischen Zeichnung, die ich am 2. Januar machte, stellte ich fest: Sie entbehrt der Leichtigkeit. Ich bin ja auch kein Jungspund mehr wie der Bube. Aber das will nichts bedeuten. Im Juli wird man sehen, was mit ihr noch weiter anzustellen ist und ob ich ein Stückchen mit der Selbstvergewisserung weitergekommen bin. Wenn nicht, kann ich ja dran arbeiten.

Bemerkenswert finde ich, dass mich genau diese Fragen gegen Ende Juni zu quälen begannen, so dass ich sie zum Thema einer neurografischen Zeichnung machte. Da sieht man mich, wie ich im linken Kreis meine Kräfte sortiere, um zum rechten Kreis – im Zentrum steht „Kreativität“ – vorzustoßen. Dafür musste ich zunächst einen Fluß überqueren („Vertrauen in die eingeborenen Kräfte“), den ich in eine grüne Wiese verwandelte, um leichten Fußes hinüberzuschreiten. Nach dem Zeichnen fühlte ich mich sehr zuversichtlich, aber inzwischen bin ich schon wieder ermattet.
Werde ich mich aufraffen – oder werde ich meine Ziele herabsetzen müssen und die Ausstellungen absagen? Das ist arg verführerisch, denn wer arbeitet schon gern bei der Julihitze, die man ja auch auf der Tarotkarte glühen sieht? Andererseits: Ich habe gute und gar nicht mal egoistische Gründe, diese Anstrengung zu unternehmen….Also sollte ich vielleicht an der Selbstvergewisserung arbeiten und Mut fassen?
Das wäre immerhin ein guter Vorsatz. Und so ermuntere ich mich mal wieder mit meiner Lebensdevise:
„Mut hat auch der kleine Muck“ (Wilhelm Hauff)
Ich wünsche Dir wieder ganz viel Erfolg für Deine Ausstellung🙂
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Ich bin sicher Du machst die Ausstellung mit Erfolg! Zweifel sind der Schlüssel zum Erfolg, Lebensweisheit!
Liebe Grüße Babsi
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Nur Mut, liebe Gerda, Du wirst Erfolg haben!
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