Gehts noch? Gehts noch mal, alle zwölf Wörter in einem sinnvollen Text unterzubringen? O ja, was zweimal ging, geht auch ein drittes Mal.
Die unterzubringenden Wörter sind:
Balkonbewohner
Blütentraum
Gewitterfront
Lampenfieber
Portrait
Schnickschnack
Streuobstwiese
Unzulänglichkeiten
Vergebung
Vollidiot
Warnung
Wünschelrute
Gereimt habe ich diesmal (fast) nicht, stattdessen die „gebundene Rede“ gewählt, die so schön altertümlich wirkt.
Danke, Christiane, für das Format der Etüdensommerpausenintermezzen, das mir hilft, an diesen heißen Tagen nicht total zu verblöden. Viel Spaß beim Lesen!
Schau ihn dir nur an, den Mann!
Typischer Balkonbewohner
Hockt dort rum, anstatt im Freien
Seinen Geist mal aufzufrischen!
Hockt und denkt sich, wie sein Portrait
Auf den Titelseiten glänzet
Und sein Ruf den Ruf der Toten
Deutlich in den Schatten stellet.
Was an Unzulänglichkeiten
Ihm vorher mal unterlaufen
Wird vergessen, denn ab heute
Wird er als Genie gefeiert!
Mögen auch Gewitterfronten
Drohen, eine Warnung rufen,
mögen Dichter Sprüche klopfen
von den leeren Blütenträumen
ihm ist all das Schnickschnack nur
das bringt ihn nicht aus der Spur!
Hat ja alles durchstudieret
Kennt die Karten und die Zeichen,
Hat ja auch die Wünschelrute
die zum Ziel ihn sicher führet.
Und so nimmt er denn die Rute
Auf geht’s zu der Streuobstwiese!
ist schon voller Lampenfieber
Ob des bald errungnen Ruhmes
Denn dort drüben, bei dem Baume
Einer Esche, wird er fündig.
Und Vergebung ist ihm sicher
war er auch bis gestern sündig.
So ist die Welt der Vollidioten
die nach Rezepten bei den Toten
suchen um sie herzuzerren
damit wir unser Maul aufsperren
Ob der Wunder, die sie fanden
auch wenn wir gar nichts verstanden.


jetzt hat es dich gepackt….
sagt eine, die an so brüllend heißen Tagen Melonenscheiben schlingend sich ziemlich verblödend in Sinnlosigkeit taumelnden Kaumbewegungen wälzt…und natürlich deine fantastische Dichtungen genießt!
Grüße ins noch heißere Land von Sonja
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🙂 „Melonenscheiben schlingen“ ist eine passende Beschäftigung. Und rumliegen, natürlich. Viel tun mag ich auch nicht.
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Die kopierte Zeichnung da Vincis ist beeindruckend, Gerda. Liebe Grüße
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Ich verstehe bei der ganzen Sache nicht, wofür er denn den Ruhm verdient hat oder verdient haben will, liebe Gerda, überlese ich da etwas?
Ich trage dich morgen nach, heute darf mein Rechner schlafen.
Frühabendgrüße ☀️🌡️🌳🦋☕🧊
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Nein, du hast nichts überlesen. Er will den Ruhm, das ist sein Ziel, und um ihn zu erlangen, kombiniert er altes „Wissen“, die Magie der Wünschelrute und den besonderen Ort, um ein streng gehütetes Geheimnis zu heben… – und die Welt staunt „ob der Wunder, die sie fanden, auch wenn wir gar nichts verstanden.“ Es gibt nichts zu verstehen – alles ist Schein, Illusion, geschuldet dem Hunger nach Ruhm des Einzelnen und dem Hunger nach Sensation beim Publikum.
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Dann ist das wirklich bei mir nicht so angekommen, wie du es gemeint hast. Danke dir. 🦋👍
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