Auf meinem Schreibtisch in Athen lagen einige Schnipsel rum. Als ich in den trübseligen Tag schaute – der Saharastaub beherrschte die Stadt -, begannen meine Finger, diese Schnipsel in eine ungefähre Ordnung zu bringen.
Dann nahm ich einen Filzstzift und umrandete sie blau, füllte die Zwischenräume mit Gelb und Gelbgrün.
Eine Bande von Zipfelmützenträgern
Ich mag solche Spielereien und schäme mich kein bisschen, es Kunst zu nennen. Dieses Kunstwerk lag noch dort, wo ich es erschaffen hatte, als ich mich für die Abfahrt in die Mani fertigmachte. Ich sammelte die Schnipsel ein. Die nun nackten Zipfelmützenträger verlangten dringend nach Bekleidung. Gut gelaunt, strickte ich ihnen auf die Schnelle rote, gelbe, rosa und blaue Ganzkörperkostüme.
Die Wollknäuel darüber malte ich auch. Doch was gehört zu wem? Immer diese Fragen nach der Identität!
Warum hast Du die Schnipsel wieder weg genommen?
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damit unsere Putzfrau sie nicht wegwirft.
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Das erinnert mich an Joseph Beuys.
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in welcher Weise, Joachim? Gibt es da eine Anekdote?
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Ach sooo!
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In den 80er Jahren hat eine Putzfrau in der Kunstakademie Düsseldorf Butter aus einer Raumecke und damit „Kunst“ entfernt. Daran dachte ich, dass auch du dich vor dem Zugriff der Putzfrau schützte.
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Ja, ich erinnere mich. Danke.
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Ich finde diese lustigen Gesellen regen die Fantasie an: Wohin zeigt der ganz rechts, worüber tratschen rosa und gelb und was heckt der blaue links aus – der sieht ein bisschen kecker aus als die anderen
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Danke dir! Ich hab auch meinen Spaß an ihnen, hab sie mir auf den Screen geladen.
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Ich mag sie sehr, Deine Zipfelmützengesellen, liebe Gerda!
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🙂 Das freut mich sehr, Bruni! Mir machen sie auch Spaß, drum hab ich sie mir auf den Screen hochgeladen.
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