Im Septembermeer zu schwimmen, ist purer Genuss. Heute war das Meer sehr still und durchsichtig, doch dann kam ein Wind auf und es färbte sich kräftiger blau ein.
Der Maulbeerbaum auf der Terrasse der Taverne verliert erste Blätter. Ich hebe eines auf.
Die brombeerartigen Sträucher, die jeden staubigen Wegesrand mir ihren zärtlichen Blüten schmücken, leuchten im Septemberlicht. Es gibt sie in vielen Farben, ihre Zweige sind holzig, ihre Blätter widerstandsfähig, und keine Hitze kann ihnen den Garaus machen. Mir kommt es so vor, als blühten sie immer.
Zuhause schaue ich in meinem Bakze (Gemüsegärtchen) nach, ob es was zu ernten gibt. Ein großes Kolokithaki (Zucchini) – oder ist es ein noch nicht voll entwickelter Kolokithi (Kürbis)? – lacht mich an, und ich kann nicht widerstehen, es bzw ihn abzupflücken. Hätte ich ihn noch ein Weilchen wachsen lassen sollen?
Meine Gartenkenntnisse sind immer noch erbärmlich. Doch obgleich es nicht viel zu ernten gibt, machen mir das große am Boden kriechende Blattwerk und die gelben Blüten viel Freude. Sie sind wie ein kleiner Triumph über Trockenheit und dürren Boden.
In mir mischen sich nördliche Erinnerungen und südliche Gegenwartseindrücke, und gerade diese Mischung finde ich auch in Eva Strittmatters Gedicht „Vor einem Winter“.
Ich mach ein Lied aus Stille
Und aus Septemberlicht.
Das Schweigen einer Grille
Geht ein in mein Gedicht.
Der See und die Libelle.
Das Vogelbeerenrot.
Die Arbeit einer Quelle.
Der Herbstgeruch von Brot.
Der Bäume Tod und Träne.
Der schwarze Rabenschrei.
Der Orgelflug der Schwäne.
Was es auch immer sei,
Das über uns die Räume
Aufreißt und riesig macht
Und fällt in unsre Träume
In einer finstren Nacht.
Ich mach ein Lied aus Stille.
Ich mach ein Lied aus Licht.
So geh ich in den Winter.
Und so vergeh ich nicht.


sehr schön! passend das ausgewählte gedicht.
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🙂
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Ein wunderschönes Gedicht!
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🙂
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Wunderbar. Alles! 😊🖐️
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Dieser traumhaft schöne Blick auf das blaue Meer ließ mich hier erstmal inne halten, liebe Gerda und ich beneide dich schon ziemlich, aber natürlich im positiven Sinne um dein paradiesisch schönes Zuhause!
Diese sonnig leuchtenden Blüten sehen aus wie Wandelröschen die ich such so gerne mag und das Gedicht so schön, perfekt passend zu diesem feinen Beitrag. 😊
Liebe Grüße, Hanne
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Danke, Hanne, Wandelröschen? Welch ein hübscher Name!
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Ernten ist immer ein Vergnügen … ob Blätter vom Boden oder Gemüse im Garten 🙂
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Das ist wohl wahr. Ich habe erstmals das vergnügen, eigenes Gemüse zu ernten.
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Deine Beschreibung dieses wunderbaren Septembertages am Meer und in deinem Garten hat mich richtig in diese Atmosphäre eintauchen lassen. Es ist faszinierend, wie du die sinnlichen Eindrücke des ruhigen Meeres, der farbenfrohen Blüten und deines Gemüsegartens einfängst.
Es scheint, als ob du diese Momente der Natur intensiv genießt und dich von ihnen inspirieren lässt. Die Zeilen von Eva Strittmatter, die du am Ende teilst, passen perfekt zu dieser Stimmung. Sie verleihen deinem Kommentar eine zusätzliche poetische Dimension und unterstreichen die Schönheit des Moments.
Es ist erfrischend zu sehen, wie du die Verbindung zwischen nördlichen Erinnerungen und südlichen Gegenwartseindrücken herstellst. Diese Mischung aus verschiedenen Einflüssen und Eindrücken macht das Leben so interessant und vielschichtig. Vielen Dank, dass du diese poetische Reise mit uns geteilt hast. Es erinnert uns daran, die Schönheit der Natur und die Freude an den einfachen Dingen des Lebens zu schätzen.
Mit freundlichen Grüßen
Miss Katherine White
https://www.miss-katherine-white.com/der-hass-steht-ueber-allem/
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Hab ganz herzlichen Dank für deinen eingehenden Kommentar, Miss Katherine White!
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Mir scheint, Du hast einen Kürbis geerntet, Gerda. Ich weiß nur, daß die Blüten der Kürbisse haargenau so aussehen wie auf Deinem Foto.
Eva Strittmatters Lied aus Stille und Septemberlicht ist wunderschön.
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Die Blüte ist sicher von einem Kürbis, liebe Bruni. Ich bin aber nicht sicher, dass sie diese Frucht hervorbringt. Es gibt zwei ähnliche, aber doch unterschiedliche Pflanzen in meinem Gärtchen.
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Ach so 🙂
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Sehr schönes Herbstgedicht. Weniger rasant und erntegeil als etwa das berühmte „und jag die letzte Süße in den Wein,“ dafür wunderbar die ruhige Gelassenheit des sich rundenden Jahres und Lebens auffangend.
Bei uns häufen sich grad die Kürbisse, dieses Jahr eine verblüffend gute Ernte, während in anderen die Schnecken schneller waren oder die Saat gar nicht aufging – und sowohl die kugelrunde als auch die riesig – längliche (Totschläger-/Baseball-) Zuccini liegen da. Sollten bloß noch verarbeitet werden.
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Danke Gerlint, anscheinend ist es eine Baseball-Zucchini, sie schmeckt auch roh sehr fein.
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