Tagebuch der Lustbarkeiten: Grapefruitblüten.

Als ich nach anstrengenden Laufereien im „Schmuckstück“, meinem beliebten Gartenlokal in Kalamata, ankam, steuerte ich gleich auf ein Tischchen unter einem blühenden Baum zu. Die Pampelmuse blüht! Wie schön! dachte ich und pflückte eine der großen Blüten ab, um sie mir unter die Nase zu halten.

Zu Hause beschaute ich mir die Blüte, die übrigens mein Auto wunderbar aromatisiert hatte, genauer. Und wunderte mich: vier Bütenblätter? Haben Zitrusfrüchte nicht eher fünf davon? Also ging ich googeln und erfuhr:

Pampelmuse und Grapefruit ist nicht ein- und dasselbe! Na so etwas! Ich hatte bisher angenommen, Pampelmuse sei der witzige deutsche Name für eine Frucht, die im Englischen eben Grapefruit heißt. Weit gefehlt! Die Grapefruit ist ein Hybrid aus Orange und Pampelmuse  und verdankt sich einer natürlichen Kreuzung. Diese Kreuzung passierte irgendwie zufällig auf den „Westindischen Inseln“ – also von Kuba, Jamaika, Barbados oder einer der anderen Mittel- und Südamerika vorgelagerten Inseln.

Der Grapefruitbaum kann bis zu 10m hoch werden kann. Und ja, da steht es: „Die weißen Blüten weisen meist 4 Blütenblätter auf, duften und stehen sowohl einzeln als auch in kleinen Gruppen.“ (hier).

Wenn man ein bisschen herumgoogelt, erfährt man noch mehr Wunderlich-Verwirrendes: Aus der Kreuzung von Pampelmuse und Mandarine entstand die Orange! Wenn man Orange und Pampelmuse „rückkreuzt“, erhält man … die Grapefruit (so stehts bei Wiki).

Der Baum, unter dem ich saß und der sein köstliches Aroma in meine Nase verströmte – was war er also? Ein Grapefruitbaum oder ein Pampelmusenbaum? Und welche Ahnen steckten in ihm? Na?

 

Über gkazakou

Humanwissenschaftlerin (Dr. phil). Schwerpunkte Bildende Kunst und Kreative Therapien. In diesem Blog stelle ich meine "Legearbeiten" (seit Dezember 2015) vor und erläutere, hoffentlich kurzweilig, die Bezüge zum laufenden griechischen Drama und zur Mythologie.
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21 Antworten zu Tagebuch der Lustbarkeiten: Grapefruitblüten.

  1. wildgans schreibt:

    Kann dir da keine Antwort geben, frage mich aber, wie stark die Äste sein müssen, um solche gewichtigen Früchte zu halten?
    Den Blütenduft würde ich gern mal einatmen…

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    • gkazakou schreibt:

      Die Äste sind sehr kräftig, liebe Sonja, und die Früchte fallen dir nicht auf den Kopf, man muss sie schon abpflücken. Nur wenn sie überreif sind, fallen sie schon auch von alleine runter. Der Duft ist himmlisch, kräftiger als alle anderen mir bekannten Zitrusfrüchte, und recht süß.

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  2. Gisela Benseler schreibt:

    Du hast unter einem Grapefruit-Baum gesessen, nicht unter einem Pampelmusenbaum.

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  3. afrikafrau schreibt:

    sehr interessanter Beitrag . auch für die Parfum – Nasen .

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  4. hanneweb schreibt:

    Welcher Baum das ist wurde hier ja bereits von Gisela erwähnt, liebe Gerda und alleine schon beim Anblick dieser schönen kräftigen Blüte steigt mir der feine Duft in die Nase. Leider wachsen bei uns solche Früchte nicht und sogar mein einst gekauftes Zitronenbäumchen bekam ich nur zwei Jahre lang über den Winter.
    Liebe Grüße und hab ein schönes Wochenende 🍀🌼🤗

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    • gkazakou schreibt:

      „Kennst du das Land, wo die Zitronen blühn,
      Im dunkeln Laub die Goldorangen glühn,
      Ein sanfter Wind vom blauen Himmel weht,
      Die Myrte still und hoch der Lorbeer steht,
      Kennst du es wohl? “ (Goethe, Wilhelm Meister, Mignon-Lied)
      Nun, Deutschland ist es nicht, liebe Hanne. Aber so mancher Olivenbaum hat schon deutsche Winter überstanden, wie ich hörte. Versuch es doch mal damit 🙂

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      • hanneweb schreibt:

        So schön dieses Lied und ja, dieses Land kenne ich zum Glück auch, liebe Gerda!
        Olivenbäumchen versuchte ich auch schon im Garten gedeihen zu lassen, aber vorsichtshalber nur in großen Blumenkübeln, was leider auch nur eine Zeit lang funktionierte. Mein Garten ist teils mediterran mit kleinen Palmen, schon alten Yuccas etc aufgebaut, was aber dann teils ins Haus zum überwintern gebracht werden muss. Zumindest meine selbst gezogene Myrthe gedeiht prächtig, wenn auch zur Zeit von winzigen weißen Fliegen besetzt und wird auch bald wieder im Garten ihren Platz finden.
        Muss ja nicht alles haben was mir gefällt und genieße deshalb diesen so schönen Anblick bei dir im Blog! 😊

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      • gkazakou schreibt:

        Danke dir, liebe Hanne! Dass deine Myrte gedeiht, ist ja toll. Und Palmen, Yuccas … daher wolltest du auch ein Zitronenbäumchen. Vielleicht gibt es Zitrus-Sorten, die in Deutschland gedeihen können?

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  5. Der Duft muß betörend sein, nach allem was ich bei Dir lese, liebe Gerda

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    • gkazakou schreibt:

      stimmt, liebe Bruni. Ich habe zum Glück einen feinen Geruchssinn, während die Kraft der Augen und Ohren schwindet.

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      • Ein guter Geruchssinn ist so wichtig, liebe Gerda.
        Gegen schlechtes Sehen haben wir unsere Brillen und mit einem Hörgerät funktioniert auch das Hören. Freue Dich, daß Dein Geruchtssinn so wundervoll funktioniert. Da gibt es, so glaube ich, kaum ein künstliches Hilfsmittel. Stelle ich mir ganz schlimm vor.

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      • gkazakou schreibt:

        Da hast du auch wieder recht, liebe Bruni. (Wahrscheinlich weißt du nicht, wie behindernd die Schwerhörigkeit in sozialen Kontakten ist)

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      • Mit der Schwerhörigkeit kenne ich mich nicbt sehr gut aus, liebe Gerda, aber mein Enkel braucht Hörgeräte für beide Ohren. Kam ja 12 Wochen zu früh zur Welt und ohne den unentwegten Einsatz seiner Mama wäre vieles erst gar nicht möglich gewesen.

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      • gkazakou schreibt:

        Armes Kerlchen! Ist zwar ein Segen, dass es jetzt solche Hörhilfen gibt, aber es bleibt anstrengend. Wie alt ist er jetzt? Lernt er die Zeichensprache?

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      • Er ist 13 Jahre alt, wird im Sommer 14, und eine Zeichensprache braucht er nicht. Die Hörgeräte helfen sachte, wo es leichte Hörprobleme gab.

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  6. pflanzwas schreibt:

    Höchst spannend. Wußte ich alles nicht! Ich hatte mal eine selbstgezogene Pampelmuse, die leider nie blühte. Ich glaube, die duften irre betörend oder? Danke jedenfalls für die Aufklärung. Ich weiß jetzt gar nicht mehr, was ich da immer kaufe 😉

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  7. derschwarzekater schreibt:

    Sieh an, da habe ich was gelernt. Nach dem Lesen der Überschrift wollte ich schon freundlich mit Dir schimpfen, dass Du das Dumm-Neudeutsche Wort „Grapefruit“ anstelle der schönen Pampelmuse verwendest.
    Aber die Orange heißt trotzdem Apfelsine, finde ich.

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    • gkazakou schreibt:

      Gerne Apfelsine: der chinesische Apfel, der entstanden ist aus einer Kreuzung von Pampelmuse (aus dem Niederländisch-ceylonesischen) und Mandarine, die ihren chinesischen Ursprung nicht verhehlt.

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