Was zuletzt geschah: Diaphania bittet die „Parteien“, ihre Version vorzustellen. Tschinn beruft sich auf das Recht des Fittesten, das sich durch den Erfolg beweise, Domna auf das von Nemesis gestiftete Recht „Geben-und-Nehmen-im Ausgleich“, das allem Leben zugrunde liege. – Danach öffnet Diaphania den Vorhang mit Blick auf Clara und Kairos.
Wie heißt du, Tier? ich bin die Clara.
Kairos:
So wie das Nashorn, das berühmt war?
Das kennst du nicht? Du bist noch klein.
Drum lass das Nashorn Nashorn sein.
https://de.wikipedia.org/wiki/Clara_(Nashorn)
Ich bin schon immer der Kairos.
Der Herr dort drüben ist mein Boss.
Clara:
Dann bist du wohl ein Nashorn-Ross?
Kann man auch auf dir reiten?
Das würd mir Spaß bereiten.
Kairos
Wer mich zu reiten hat versucht
hat hinterher nicht schlecht geflucht.
Musst wissen, ich hab meine Macken.
Kannst höchstens mich am Schwanze packen.
Clara
Warum ist deine Nase lang?
Als ich sie sah, wurde mir bang.
Kairos
Ich halte sie gern in den Wind
damit ich weiß, woher er weht,
so dass, wer grad mein Herr, geschwind
dort, wo es sich verlohnt, hingeht.
Auch fang ich Düfte naseweis
und weiß danach, ob es nach Schweiß
und Mühsal riecht, vielleicht gar nach Verzicht.
Ein solches Ziel vermeide ich, das lieb ich nicht.
Clara
Die meine Nase ist nicht lang
und weiß doch auch, was mir gefällt?
Ich bin zum Beispiel nicht gern krank
und habe gern ein Taschengeld.
Kairos
Ein Taschengeld? Wo kriegst das her?
Um das zu wissen, brauchst du mich.
Du kannst’s versuchen, bitte sehr
Zum Taschengelde bring ich dich.
Clara
Das ist sehr nett von dir, Kairos
Kairos
Dann halt dich fest, und ich saus los!
Na komm schon, lass dich doch verleiten!
Ein Taschengeld hast du beizeiten!
Jetzt kommt die Versuchung auf Clara zu. Ob sie widersteht? Ich bin gespannt. Aber Du traust es ihr wohl zu, Gerda.
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Leider weiß ich es auch nicht. Nur eins weiß ich: dass Clara nicht zugrunde geht.
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Das ist schön, Gerda. Clara wird sich Deines Vertrauens sicher wert erweisen.
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Na, wollen wir doch erst mal die Freiheit lassen, selbst herauszufinden, was gut und weniger gut ist.
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Ja, das wollen wir natürlich.
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