Überblendung 10: Passgenau

Ich zeichne selten nach Fotos – diesmal habe ich es getan. Ich habe das Foto eines baufälligen Hauses in Maroussi kopiert. Im „Idealfall“ müssten sich Zeichnung und Foto passgenau überdecken.

Nun, das tun sie – grosso modo. Also habe ich ziemlich „richtig“ gezeichnet. Dennoch wirken sie sehr verschieden.

Nun werde ich sie miteinander überblenden. Ein bisschen hin- und herzuckeln, und schon gleiten die Konturen ineinander. Dort, wo ein Foto und eine Zeichnung waren, ist nun ein Zwitter entstanden:  eine mit einem Foto überblendete Zeichnung, die nun nicht mehr schwarz-weiß, sondern farbig ist.

Ist das nun eine Aufwertung der Zeichnung oder eine Aufwertung des Fotos? Oder weder das eine noch das andere, sondern ein hybrides Produkt, das niemandem wirklich Freude macht? Deine Antwort würde mich interessieren.

Über gkazakou

Humanwissenschaftlerin (Dr. phil). Schwerpunkte Bildende Kunst und Kreative Therapien. In diesem Blog stelle ich meine "Legearbeiten" (seit Dezember 2015) vor und erläutere, hoffentlich kurzweilig, die Bezüge zum laufenden griechischen Drama und zur Mythologie.
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30 Antworten zu Überblendung 10: Passgenau

  1. Arno von Rosen schreibt:

    Weder noch, denn jede Kunst steht auch für sich alleine und doch finde ich Zeichnungen viel spannender als jede Aufnahme!

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  2. Die Überblendung gefällt mir wieder sehr gut! Neue Technik mit der Vergänglichkeit zu verbinden ist immer spannend!
    Deine Zeichnungen sind immer phantastische Zeitzeugnisse, der Vergangenheit und der Gegenwart!
    Du bringst etwas zusammen, was vorher für sich alleine stand!
    Das ist wie, wenn jung und alt zusammengestellt arbeiten, finde ich zumindest❣😉

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    • gkazakou schreibt:

      Herzlichen Dank, Babsi! Das ist ein sehr schöner Aspekt (jung und alt arbeiten zusammen). Ich versuche tatsächlich, das „Alte“ – die Handarbeit, Zeichnen, Malen – zusammenzuführen mit dem, was kommt bzw schon lange gekommen ist; die elektronische Kunst, die sich ohne die Basis der „Handarbeit“ für mich hohl anfühlt. Am liebsten habe ich weiterhin die originale Kunst auf Papier oder Leinwand, sie kommt mir ehrlich vor, aber wann sieht man die denn noch? alles, was im internet gezeigt wird, ist digital und nicht original. Und darauf lassen wir uns ein, wenn wir unsere Arbeiten im Blog zeigen. Das möchte ich bewusst machen.

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      • 👌👍Bin ganz bei Dir, was daß angeht! Am liebsten ist mir natürlich auch immer die Original Version! Aber man kann es ja mit einer Gegenüberstellung gut zeigen, so wie Du daß machst und dann noch fragst, welche Version mehr anspricht? Ich fand auch Arnos Blick darauf sehr interessant! Immer im Auge des Betrachters! Kunst soll frei sein von Geschmäcker!

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  3. Friedrich schreibt:

    Ganz ehrlich? „…ein hybrides Produkt, das niemandem wirklich Freude macht.“
    Meine Begründung: Ich finde das Foto schön und ausdrucksstark – ein Geisterhaus, aber eins, in dem ich spielen möchte. Die Zeichnung wiederum zeigt mir ein eher schroffes Bild, Ödnis, Verlassenheit, Vergänglichkeit – nichts für Kinder. Beides zusammen – naja… In diesem Fall würde ich auf das Hybrid verzichten. Vielleicht eher nebeneinander – Foto und Zeichnung sagen mehr als beides zusammen.

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  4. Klausbernd schreibt:

    Liebe Gerda,
    uns gefällt deine Überblendung sehr gut. Ist es nicht ein Kennzeichen moderner Kunst, dass sie sich nicht an althergebrachten Genres hält? Und bildet nicht dein Bild die Vielschichtigkeit unserer Welt ab? Wir finden diese Überblendung um ein Vielfaches besser und hintergründiger als deine Zeichnung oder das Foto alleine.
    Wir wünschen eine wunderschöne Woche
    The Fab Four of Cley
    🙂 🙂 🙂 🙂

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  5. juergenkuester schreibt:

    Das sehe ich ebenso. Die Überblendung ist ein eigenständiges Stück Kunst. Die Zeichnung und das Photo übrigens auch!
    Liebe Grüße

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  6. Es ist aus meiner Sicht eine Aufwertung des Fotos, weil hier einem abgelichteten OBJEKT ein subjektiver ASPEKT hinzugefügt wird.

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  7. Leela schreibt:

    die überblendete Zeichnung gefällt mir noch besser. Würde ich allerdings die Zeichnung in Händen halten, wäre das kostbarer. Echtes hat aber auch Nachteile. Es beansprucht viel Platz. Mein Mann kritzelt sehr gerne. Manches muss ich dann ganz einfach vor dem Verschwinden im Irgendwo retten. Digital ist das am einfachsten und sichersten…

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    • gkazakou schreibt:

      Danke,Leela. Digital ist leider nicht am sichersten, wie ich grad feststellen musste (alles flöten ggangen, was ich in den letzten Jahren machte, Allerdings sind bei anderem Anlass auch die Originale kaputt gegangen.Sicherheit ist eine Illusion)..

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  8. kopfundgestalt schreibt:

    Ich finde die Überblendung sehr phantasievoll! Ein neues Genre fast 🙂

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  9. nandalya schreibt:

    Gute Fotos und gute Zeichnungen sind eine Kunst. Deine Überblendung auch.

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  10. Das ist wieder einmal eine sehr schöne Zeichnung/Konstruktion. Sie ist vermutlich mehr wert als das baufällige Haus. Komme gerade aus einer Macke-Ausstellung „August und Elisabeth Macke“ in der endlich auch einmal die Frau im Hintergrund gewürdigt wird, die oft großen Anteil am Erfolg der Männer haben.

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  11. Deine Zeichnung des alten Hauses ist wunderschön geworden, liebe Gerda , und dann die Überblendung, ich fasse es nicht, wirkt nun so wundersam anders, obwohl sie das gleiche Motiv zeigt.
    Plötzlich ist da ein Licht, als wolle es das alte, einstmals schöne Haus wieder aufleben lassen. Das hast DU fertiggebracht, Gerda! Ich bin sehr angetan von Deiner Überblendung.

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  12. stefleifotografie schreibt:

    Ich habe mich durch deine Überblendungen geklickt. Da hast du wahrscheinlich eine ganz neue Kunstform erfunden, was? Ich finde das sehr interessant. Gefällt mir gut. Ich habe auch schon mal eigene Zeichnungen in Fotos integriert. Allerdings eher zusätzlich und nicht deckungsgleich.

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    • gkazakou schreibt:

      Herzlichen Dank, Stefi (?)! Ich habs auf verschedene Weise versucht – mal genau deckend, dann wieder verdoppelnd-begleitend und auch ganz frei, indem ich zB eine skizzierte Strandszene in ein menschenleeres Foto vom Strand eingeblendet habe. – Das Überblenden ist meine neueste „Erfindung“. Ich experimentiere ständig. Meine Legebilder sind eine andere „Erfindung“, mit der ich vor sechs Jahren begann, aus Schnipseln Bilder zu legen und Geschichten zu erzählen. Ich verwendete dazu immer dieselben Schnipsel, die ich für die verschiedendsten Bildelemente einsetzte. Inzwischen ist daraus eine große Geschichte geworden, denn viele Mitblogger*Innen haben mir ihre Schnipsel geschickt, wodurch jedesmal neue Impulse entstanden. Eine andere „Erfindung“ ist das Licht-Schatten-Fotografieren von Zeichnungen. etc pp. Ich freu mich sehr, dass du hier herumschaust. Bei dir habe ich auch schon angefangen zu lesen, um mich mit dir vertraut zu machen. Liebe Grüße Gerda

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