Gestern stellte ich zwei Väschen auf den runden Tisch der Turmterrasse, um sie zusammen mit der großen Landschaft dahinter zu zeichnen. Zwischen den beiden so unterschiedlichen „Objekten“ – den kleinen Vasen einerseits, der großen Bergwelt andererseits – befanden sich ein Gitter, durch das die Landschaft hindurchscheint, und links ein Stück Wand.
Vor wenigen Tagen, auf der Zarnata-Burg bei Stavropygio, hatte ich etwas Ähnliches in Angriff genommen: Ein Stück Burgmauer rechts, und eine große Berglandschaft. In beiden Skizzen geht es darum, Nahes und Fernes auf der Fläche zusammenzubinden und die Perspektive möglichst einzuschmelzen.
Heute habe ich Ähnliches, aber auf ganz andere Art versucht. Ich zeichnete einen Hibiskus im Topf und den Aprikosenbaum, ohne den Stift abzusetzen. Dies ist eine Technik, die die Aufmerksamkeit stark auf die Kontur lenkt. Sie wirkt zugleich meditativ, da man sich zeichnend auf den nirgends und niemals unterbrochenen Zusammenhang der Welt einstimmen kann.
Es sind erste Versuche. Ich denke, ich werde sie noch ein wenig ausbauen.

Das ist eine interessante Idee, mit dem Nichtabsetzen! Möchte ich gerna mal probieren 😊 Die entstandenen Zeichnungen sind prima!
LikeGefällt 3 Personen
ja, mach mal und sag Bescheid, was bei rausgekommen ist als Erfahrung und Bild.
LikeLike
Das ist Dir gut gelungen. Ich stelle mir das nicht einfach vor, weil der Strich mal zart, mal stark ist im Wechsel.
LikeGefällt 1 Person
Danke, Gisela, es stimmt: man braucht recht viel Konzentration, um die Linie lebendig zu erhalten und nicht zu verlieren. Dies sind erste Versuche, mal sehen, was noch draus wird.
LikeGefällt 1 Person
😊
LikeLike
Du handelst auf Picassos Spuren, aber ich denke, andere haben es vorher auch schon praktiziert.
LikeGefällt 1 Person
Wandelst
LikeLike
Ja, sicher. Die Idee ist nicht auf meinem Mist gewachsen. Darauf kommt es mir auch nicht an, sondern auf die für mich neue Erfahrung.
LikeGefällt 1 Person
Ja sicher, so war es nicht gemeint.
LikeGefällt 1 Person
Das habe ich noch nie probiert. Ich stelle es mir sehr schwierig vor … aber DU bist da genial und es macht Freude, deinen Arbeiten zu folgen 🙂
LikeGefällt 1 Person
Danke, Chrinolo, ich bin überhaupt nicht genial, aber ich bin ziemlich fleißig (wie Picasso sagt: Genie ist Fleiß) 🙂 Probier es einfach mal aus, es geht eine merkwürdige Disziplinierung der Bewegung und damit auch des Geistes damit einher. Kann einen ganz schön kribbelig machen, weil man spontane Bewegungen unterdrücken muss. Dauerhaft würde ich es nicht anwenden wollen.
LikeGefällt 1 Person
Ich werde darüber nachdenken, liebe Gerda 🙂
LikeGefällt 1 Person
Probier es doch einfach mal aus und sieh, was es mit dir macht.
LikeLike
Tolle Idee mit unerwarteten Effekten!
LikeGefällt 1 Person
Ich finde vor allem die Erfahrung beim Zeichnen interessant. Aber auch, dass die Bildwirkung so anders ist.
LikeGefällt 1 Person
Das kann ich gut nachvollziehen. Ich habe früher dieses Prinzip auch schon mal beim Zeichnen ausgenutzt. Die eindrücklichste Erfahrung war die, dass ich immer schon vorausdenken musste, wie ich auf eine das geplante Bild nicht beeinträchtigende Weise zu einer ganz anderen Stelle kommen könnte – natürlich ohne den Stift abzusetzen.
LikeGefällt 2 Personen
Grandios, ohne Absetzen des Stiftes immer weiter zu zeichnen, liebe Gerda.
Bei dir kommt ein tolles Ergebnis zustande, obwohl es doch sehr anstrengend sein muß.
Nun hast Du beide zusammen, Hibiskus im Topf und den Aprikosenbaum. Ic wäre nicht mal auf diese Idee gekommen, denn zwischen dem großen natürlichen Aprikosenbaum und dem Hibiskus im Topf ist doch ein erheblicher Unterschied.
LikeLike