Die 6. Karte des Tarot heißt „Die Liebenden“. Da ist nun nicht eine Einzelperson, sondern eine Beziehung gefragt. Traditionellerweise wird diese Karte mit einer Adam-Eva-ähnlichen Szene illustriert: zwei Nackte, ein männliches, ein weibliches Wesen – stehen oder sitzen in einer idyllischen Natur. Andere Liebesbeziehungen sind nicht vorgesehen.
Zunächst konzentrierte ich meine Suche auf eine abstrakte Darstellung von „Beziehungen“, wie diese digital bearbeitete Mischung aus Zeichnung und Legebild. Sonne, Meer, Strand: Liebe liegt in der Luft.
Aber das Bild passt nicht zu den anderen. Es mussten Figuren her. Ich schwankte zwischen zwei Paaren.
Liebende (1)
Das erste Bild zeigt ein Paar in einer Gondel. Ihre Liebesbeziehung schafft einen besonderen Raum, der sich nach außen abschließt. Sie nennt ihn „mein König“, er nennt sie „meine Königin“. Nichts soll ihre glückliche Zweisamkeit stören. Ein blaues Teufelchen reist außen mit — nennen wir es Eifersucht.
Das königliche Paar schwebt heran.
Begegnung mit der Kavalkade aus Ritter, Tod und Teufel. Der Himmel wird ihnen zum Meer, auf dem sie glücklich schiffern.
Aller Schrecken der Welt löst sich auf, wenn zwischen zwei Menschen Eros herrscht. Der Magier öffnet mit seinem Zauber den Weg. Der Narr, Verwandter der Liebenden, wandert ihnen voran. Hölle, wo ist dein Sieg?
Zum Schluss landen sie heiter auf einer blühenden Wiese. Mögen sie glücklich sein!
Liebende (2)
Das zweite Bild zeigt Kinder – ein hellhäutiges Mädchen, einen dunkelhäutigen Knaben – auf einem Baum. Sie lieben sich über alle von den Erwachsenen gesetzten Grenzen hinweg. Auch sie sind ganz aufeinander bezogen und schweben quasi in der Luft.
Die beiden Kinder mochte ich der Kavalkade nicht aussetzen. Was sollen sie damit? Das Leben liegt noch vor ihnen. Mögen sie sich lieben und vor allen Gefahren geschützt sein! Das weiße Pferd gab ich ihnen zur Seite.
In meinem Olivenhain dürfen sie sein und spielen, solange sie wollen. Leider kann ich selbst grad nicht hin. Aber sie werden schon auf sich aufpassen.
sehr fein und immer neue Geschichten, sehr kreativ
Gefällt mirGefällt 2 Personen
danke. liebe Afrikafrau.
Gefällt mirGefällt 1 Person
Gerade heute über eine bruder- und schwesterliebe gelesen. Sie lebten das erst offen, als ihre eltern tot waren.
Gefällt mirGefällt 1 Person
Interesant, auf meinem Deck gibt es die zwei Liebenden, gewandet wir Königin und König und hinter ihnen stehen zwei Kinder, ein hell- und ein dunkelhäutiges …
Mir gefällt die letzte Version mit am besten, die Liebenden im Olivenhain. Schade, dass du noch immer nicht in die Mani reisen kannst.
Liebe Grüße
Ulli
Gefällt mirGefällt 1 Person
Hallo liebe Ulli, da bist du ja noch mal! Danke für deinen Kommentar. Dass auf deinem Deck zwei Kinder, hell und dunkel, stehen, finde ich spannend. Und davor König und Königin. Also meine beiden Bilder in einem. Toll! Sowas nenne ich Intuition und klopfe mir an die Brust 🙂
Dir wünsche ich eine erholsame Ausyeit. Mit PingPong warte ich, bis du wieder auftauchst, oder? Ich habe sowieso noch keinen zündenden Einfall, in einer Zeit, wo Nichts so ist, wie es scheint.
Gefällt mirGefällt mir
Die Liebe ist in diesen ungewissen Zeiten überlebenswichtig. Diese Tarot Karte gefällt mir ausnehmend gut. Danke dafür und liebe Grüße
Heidi
Gefällt mirGefällt 1 Person
Herzlichen Dank, Heidi! Und möge die Liebe niemandem fehlen.
Gefällt mirGefällt mir
Wundervoll, daß es diese Karte gibt, liebe Gerda. Das Paar der Kinder, hellhäutig dunkelhäutig, mag ich noch mehr als das Erwachsenenpaar. Sie sind noch so ohne Arg, so lebendig und lebensfroh. die ideale Karte für Die Liebenden in einem Tarotspiel
Gefällt mirGefällt 1 Person
Freu! Klar, ich mag die Kinder auch lieber. aber auch wir Erwachsenen haben ein Recht auf Zuneigung, oder? 😉
Gefällt mirGefällt 1 Person
oh ja *schmunzel*, aber in diesem Fall mochte ich halt das Kinderpaar lieber, Gerda 🙂
Gefällt mirGefällt 1 Person