Kennst du das einst viel gespielte Stück von Jean Giraudoux (1882-1944): Der trojanische Krieg findet nicht statt? Giraudoux, der ein großer Freund der deutschen Sprache und Literatur war und während des ersten Weltkriegs unter dem sinnlosen „Bruderkrieg“ zwischen Deutschen und Franzosen sehr litt (er war selbst Soldat und wurde mehrfach verwundet), sah früh die neue Katastrophe auf Europa zukommen. 1935 schrieb er das Stück, im selben Jahr wurde es im Theater Théâtre de l’Athénée uraufgeführt. Ursprünglich sollte es ein Happy End geben, daher der französische Titel La guerre de Troie n’aura pas lieu (der Krieg von Troja wird nicht stattfinden). Doch Giraudoux lässt das Stück tragisch enden. Denn die Dummheit und Borniertheit der Menschen ist halt grenzenlos – fand er. Und, wie wir wissen, behielt er leider Recht.
Angesichts der grassierenden Progaganda für erneute Aufrüstung und der Konstruktion von Kriegsgründen (russische Bedrohung, Besetzung der Krim) machte ich ein Bild, das ich nenne „Der Krieg von Troja findet immer noch statt“.

Ihr könnt darauf, wenn ihr wollt, allerlei kriegstaugliches Gerät sehen, zB Segelschiffe und Antennen, Ruder und eine Kanonenkugel und im Zentrum eine Kriegsmaschine, die zusammengesetzt ist aus Schiff und Pferd. Oben drauf kommandiert ein militanter Kopf, innen drinnen sitzt ein fieser Geldmensch und freut sich über die stets abrufbare Dummheit der Menschen.
Übrigens: Plato wollte die homerische Dichtung aus dem Bildungskanon der Schulen streichen (Politeia). Nichts sei schlimmer, als der Jugend die Flausen von Heldentum und Krieg in den Kopf zu setzen.
Das Bild habe ich am 26.11.2016 auf einem Karton (50×70) mithilfe von Granitstift, Tinten und Schnipseln hergestellt.
Traurig, aber wahr und ein grandioses Bild! Nur bedauer ich, wie fast immer, dass ich nicht zum Vergrössern anklicken kann …
heute hörte ich von neuen Allianzen (Frankreich, Russland z.B., was so neu auch nun wieder nicht, deswegen aber nicht weniger beachtsam) und über Krisen beim internationalen Gerichtshof … so Zeug halt und so hält uns die Welt in Atem oder wir sie …
herzliche Abendgrüsse
Ulli
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geht nicht mit Anklicken? Blöd. Ich nehme die neuere Version von WP.
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ich habe versucht, das Format zu ändern, geht aber nicht. ich werde Expertenrat brauchen ….
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Das sagt mir jetzt leider nix, aber wenn ich dann bei dir bin, können wir mal gemeinsam schauen wie du die Bilder einstellst und wieso das nicht mehr klappt, bei den älteren Artikeln geht es ja noch. Aus der Ferne kann ich das nicht ergründen … ach WP, bei mir ist neuerdings alles so schmal und ich finde die Lösung nicht, habe aber dann auch irgendwann aufgegeben-
dir einen wunderbaren Tag, ohne Blitz und Donner und Überschwemmungen- herzlichst
Ulli
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Ich weiß auch keinen Rat, liebe Ulli. Mal geht es, mal nicht. Warum? Rätselhaft. Draußen ist es erneut finster, aber gemütlich zu Haus. Herzensgrüsse!
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Ich gehe ja über den Administrator, dann auf Beiträge und erstellen, den Artikel selbst erstelle ich visuell und nicht auf „Text“, wenn ich das Bild hochgeladen habe, gibt es links in der Leiste die Einstellung: Anhang-Seite, das macht er oft automatisch und dann kann man das Bild auch oft nicht vergrössern, stellst du aber auf mediathek ein, müsste es klappen. Ob das jetzt verständlich war?
Hier ist strahlend blauer Himmel, so richtig Azur, ohne Wolken und eisekalt, am Mittag werde ich mich einmummeln und mir den kalten Ostwind um die Nase wehen lassen, ich muss mich und meinen Kopf mal lüften.
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ich lese grad im Newsletter german-foreign-policy folgendes: „Newsletter vom 29.11.2016 – Der Schock als Chance
BERLIN (Eigener Bericht) – Berlin hofft den Aufbau einer
EU-Militärmacht und eventuell auch europäischer Nuklearstreitkräfte
dank Donald Trumps Wahlsieg deutlich forcieren zu können. Der
einflussreiche Diplomat und Vorsitzende der Münchner
Sicherheitskonferenz Wolfgang Ischinger äußert, er „hoffe“, „durch
den Trump-Schock“ sei „die Bereitschaft“ zur Militarisierung der Union
„dramatisch gewachsen“. Das Europaparlament hat in der vergangenen
Woche eine Entschließung verabschiedet, die unter anderem den Aufbau
eines militärischen EU-Hauptquartiers, die Bildung einer „politischen
Führung“ für EU-Einsätze und die EU-weite Anhebung der
Militäretats auf mindestens zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts
vorsieht. Die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini wirbt weiterhin
für eine „Supermacht EU“. Nach ersten Vorstößen von Experten haben
sich nun auch erste führende Politiker und Kommentatoren dafür
ausgesprochen, der EU auf der Basis französischer und britischer
Atomwaffen Nuklearstreitkräfte zu verschaffen. Dafür reichten
allerdings die französischen und die britischen Arsenale nicht aus,
heißt es vielsagend in einer der führenden meinungsbildenden
Tageszeitungen der Bundesrepublik…..“
Nun, wie wärs mit einem kleinen Atomkrieg, ihr Damen und Herren Politiker?
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Kunst, Literatur und Weltgeschen so sprechend verbinden zu können – Chapeau! Leider ist das Thema sehr ernst, aber das hat Realität an sich, wie es scheint. Das Stück muss ich unbedingt lesen (wird Zeit, das eingerostete Schulfranzoesisch aufzupolieren)
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Ja, sehr ernst ist das Thema, drum versuche ich, es auf leichte Weise verständlich zu machen wie Herr Giraudoux.
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