Dienstagsdrabble, kata-strophisch: Tote unter sich

Für das heutige Drabble hat Heide (Puzzleblume) die drei Wörter

Friedhofsbesucher + verschieben + exquisit

vorgegeben. Meine damit zusammengereimten Kata-Strophen sind ein bisschen holperig, doch irgendwie passt das Holpern auch zum Text, der wie gefordert, aus 100 Wörtern besteht.

Tote unter sich

 

Was sich die Friedhofbesucher wohl denken

Wenn sie uns in die Grube versenken?

*

Ich kann mir denken, was sie so meinen

Sie denken, wir lägen still unter den Steinen

*

Dass wir nicht still unter der Erde bleiben

Und was wir des Nachts im Geheimen betreiben

Das ahnen sie nicht. So können sie uns nicht stören

wenn wir uns laben an exquisiten Likören.

**

Und weil sie’s nicht wissen, verschieben sie täglich

Den Tod und leiden und plagen sich kläglich

Um noch ein Restchen des Lebens zu halten

Auch wenn ihre Glieder schon langsam erkalten.

***

Welch schöner Trost!

Da ruf ich: Prost!

Das erste Legebild habe ich aus Schnittresten von Jürgen Küster aka Buchalov und einer Spirale von Susanne Haun gelegt. Das zweite Legebild besteht aus einem Sammelsurium von Schnipseln.

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About gkazakou

Humanwissenschaftlerin (Dr. phil). Schwerpunkte Bildende Kunst und Kreative Therapien. In diesem Blog stelle ich meine "Legearbeiten" (seit Dezember 2015) vor und erläutere, hoffentlich kurzweilig, die Bezüge zum laufenden griechischen Drama und zur Mythologie.
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4 Responses to Dienstagsdrabble, kata-strophisch: Tote unter sich

  1. Avatar von finbarsgift finbarsgift sagt:

    *schmunzel* wie fein 💐
    Herzliche Abendgrüße vom Lu

    Gefällt 1 Person

  2. Wenn man waagerecht und nicht im Lot,
    also bedenkenlos, weil man schon tot
    der Drogenkonsum somit folgenlos bleibt,
    man maßlos das Zeug sich einverleibt,
    so ist die Ewigkeitsparty im Gang,
    keinem wird hier vor Folgen bang,
    nur Horst, der kippte in sein Skelett
    zuviel, das rann ihm ins Totenbett,
    doch lachte er nur, sie lachen alle!
    Man hört es am donnernden Widerhalle,
    sie nennens Erdbeben, dabei ist’s ein Fest:
    denn die, die hier feiern,
    gaben schon lang sich den Rest!

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  3. Ein tolles Gedicht, das zu mir aus tiefster Seele spricht, liebe Gerda!

    Nun weiß ich endlich, daß ich ganz beruhigt sterben kann, wenn es denn mal sein muß, denn es geht ja weiter, das muntere Treiben, das im Alltäglchen doch manchmal ein bissel zu kurz kommt 🙂 🙂 🙂

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