Impulswerkstatt und „Kunst hilft“: Mosaikstück „Feld“

Gestern erhielt ich Nachricht von meiner Freundin Ingrid aus Koroni. Sie ist hier in Griechenland in vielerlei Weise engagiert, unter anderem in der Flüchtlingshilfe. Ich habe im Januar 2016 einen ihrer Berichte gepostet (hier), als sich die Lage auf der Insel Lesbos zuspitzte. Vorgestern nun besuchte sie ein Flüchtlingslager bei Korinth, um gespendete Dinge hinzubringen und sich über die dortigen Zustände zu informieren (den ganzen Bericht hänge ich für Interessierte unten an).

Auf den Fotos sprang mir ein Wort ins Auge: field! Warum wohl? Na, weil du, liebe Myriade, Feld als „Mosaikstück“ für die laufende Episode der Impulswerkstatt gewählt hast und ich drüber nachdachte. Kein „auf dem Feld der Ehre gefallen“ und kein „wir ziehen ins Feld“, kein „feldgrau“ und auch nicht „Feldzug“, „Feldwebel“ oder „Feldpost“ wollte ich assoziieren, und für die Feldlerche fehlt mir, seit ich meine Heimat an der Ostsee verließ, wo sie mich besonders im Juni mit ihrem sich in den Himmel schraubenden Gesang und Gejubel beglückte, jegliche neue Erfahrung. Natürlich gäbe es noch viele viele weitere Assoziationen, wie Vier-Felder-Wirtschaft oder „drei Felder vorrücken“ undzig andere. Allein in meinem Blog habe ich zehn weitere gefunden. Es wird also eine Fortsetzung geben …

Heute aber dieses „field“, ein Feld bei Korinth, noch weitgehend unbeackert und unbepflanzt, aber vielleicht reimt sich dieses in besserer Art auf Held. Held der Arbeit, der kleinen Erfolge im Überlebenskampf.

Und so erkundigte ich mich, was es mit diesem Feld auf sich habe.

Ingrid schreibt: Im Aufbau begriffen ist ein Gemeinschaftsgarten * der von Kindern mitgestaltet wird * Das Land dafür wurde von Freunden überlassen * 
Wir konnten sehen wie ein Gemüsegarten angelegt und eingezäunt wurde * In einem kleinen * bemalten Container werden Werkzeuge und Materialien aufgehoben * einige Sitzgelegenheiten gibt es auch schon * Die Stadt Korinth hat 2 Wassertanks zur Verfügung gestellt * 
Überall arbeiten Volontärinnen und Volontäre * geflüchtete Menschen und andere Freiwillige aus Korinth zusammen * 

Obstbäumchen fehlen noch, erfuhr ich. Zum Glück gibt es noch etwas unverplantes Geld aus der letzten Aktion „Kunst hilft“, und so kann ich 100 E für etwa zehn nicht zu kleine Bäumchen überweisen. Falls sich noch jemand beteiligen will: Ingrid verwaltet ein Spendenkonto bei der

Santander Bank: IBAN DE12500333002711033100 (korrigiert!), BIC SCFBDE33xxx, Kontoinhaber Ingrid und Hermann Spieker, Verwendungszweck Spende Flüchtlingslager Korinth, Bäumchen.

Die Fotos und Nachrichten machten mich froh. Dass Helfen Freude macht – den Helfern nicht weniger als den Geholfenen – hat sich wieder mal bestätigt.

Ingrids Bericht:

Hallo * Kalimera *
Gestern brachten Christiane und ich als Mitglieder unserer kleinen Hilfsgruppe in und um Koroni * gemeinsam mit unserer Vertrauensperson Justyna Idzik * Sachspenden wie z. B. Decken * Kleidung * Pflegemittel * Spielzeug …. in das Flüchtlingslager in Korinth * All diese Dinge und auch Nahrungsmittel werden weiterhin dringend benötigt * Vor allem warme Herrenkleidung und Schuhe * Ausdrücklich sollen wir den herzlichen Dank der Empfänger weitergeben *
Wir knüpften zudem Kontakt zu der NGO            Vassilika Moon in Korinth * die partnerschaftlich mit
Aletheia RCS, One Bridge to Idomeni und MVI zusammenarbeitet *
Überzeugen konnten wir uns von einer gut strukturierten Leitung mit Erfahrungen in der Flüchtlingsarbeit *
Ihr vielfältiges Begegnunszentrum in einem großen Haus befindet sich in der Nähe des Lagers und wird von großen und kleinen Flüchtlingen aus verschiedenen Nationen rege genutzt *
Zusammen mit dem Projektleiter schauten wir uns alle Projekte an * Dazu gehören:  Begegnungszentrum mit vielen Betätigungsmöglichkeiten * eine kleine SprachSchule und Bibliothek * das Lagerhaus für Sachspenden mit Ausgabestelle * Räumlichkeiten für ärztliche Behandlung und Beratungsgespräche *
Im Aufbau begriffen ist ein Gemeinschaftsgarten * der von Kindern mitgestaltet wird * Das Land dafür wurde von Freunden überlassen *
Wir konnten sehen wie ein Gemüsegarten angelegt und eingezäunt wurde * In einem kleinen * bemalten Container werden Werkzeuge und Materialien aufgehoben * einige Sitzgelegenheiten gibt es auch schon * Die Stadt Korinth hat 2 Wassertanks zur Verfügung gestellt *
Überall arbeiten Volontärinnen und Volontäre * geflüchtete Menschen und andere Freiwillige aus Korinth zusammen *
Bisher ist das weitere Grundstück unbearbeitet * unbepflanzt und nicht beschattet * In der Planung ist die Verbesserung der Erde * Mutterboden * Pflanzung verschiedener Obstbäume und Kletterpflanzen am Zaun entlang * Dafür fehlt dem Projekt das Geld *
Wir möchten sehr gerne zur Begrünung und Bereicherung des Gartens * einer Oase in der Stadt * einer weiteren Begegnungsstätte für Klein&Groß beitragen * Aber uns fehlt auch der schnöde Mamon *
So wenden wir uns an euch um etwas finanzielle Unterstützung *
Sollte jemand bereit sein für den Garten oder für dringend notwendige Hilfsgüter zu spenden * teilen wir gerne auf Anfrage eine Kontonummer mit * Tel. 00306973379542
Wir werden zukünftig mit Justyna * als auch mit Vassilika Moon zusammenarbeiten *
Kleine Sendungen bitte an Justyna:
Kontakte:
Justyna Idzik
Odos Solomou 11,
20100 Galataki
00306907700717
justynadudziak@gmail.com
Größere Sendungen
an
Vassilika Moon zum Sachspendenmagazin
z. B. Zusammenstellen einer Palette für die Spedition über Ingrid
Gruß von Ingrid
Avatar von Unbekannt

About gkazakou

Humanwissenschaftlerin (Dr. phil). Schwerpunkte Bildende Kunst und Kreative Therapien. In diesem Blog stelle ich meine "Legearbeiten" (seit Dezember 2015) vor und erläutere, hoffentlich kurzweilig, die Bezüge zum laufenden griechischen Drama und zur Mythologie.
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10 Responses to Impulswerkstatt und „Kunst hilft“: Mosaikstück „Feld“

  1. Avatar von Leela Leela sagt:

    Ein wundervolles Projekt…

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  2. Avatar von Myriade Myriade sagt:

    Ein schönes Projekt, wenn man Pflanzen und vielleicht auch sich selbst in neuer bisher fremder Erde verwurzeln kann.Und so bunt und abwechslungsreich geht es da zu. Danke! Ich freue mich über den Beitrag !

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    • Avatar von gkazakou gkazakou sagt:

      Danke, ja, die Idee des Pflanzens von Obstbäumen hat mir sehr gefallen, als mindestens kurzzeitige Verwurzelung. Falls es diesen Menschen gelingt, auf Dauer irgendwo Fuß zu fassen und ihr Leben zu entwickeln – vielleicht möchten sie eines Tages zurückkehren nach Korinth und sehen, wie groß die Bäumchen geworden sind. Und sich erinnern.

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  3. Großartig und bewundernswert!

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