Das Drabble ist ein Text von genau hundert Wörtern. Die diesmal von Heide vorgegebenen Wörter waren Küchengerät – fahren – hartnäckig. Beim Wort Küchengerät fiel mir gleich ein, dass die in den 50er Jahren Gerda hießen, was ich ziemlich blöd fand. Dennoch ist die folgende Geschichte erdichtet und keinesfalls autobiografisch. Denn niemand hat mich deswegen aufgezogen.
Als Küchengeräte GERDA hießen.
Ich glaub, ich war so an die zehn
Als dieser Spuk begann
Wollt nicht mehr in die Schule gehn
War schlimm, o Manno Mann!
Die eine grinst, fragt mich bescheiden
Ob sich der Mixer wirklich lohnt?
Die andre will mich fast beneiden
Weil ich von einem Quirl bewohnt.
Hartnäckig in den fünfzger Jahren
Solang die Gerda-Werbung lief…
Es war um aus der Haut zu fahren
Wenn einer mich beim Namen rief
Und alles das, weil ein Halunke
Den Namen schick fand zum Gebrauch
Für Küchen, Löffel, Bratentunke
Er dacht nicht dran: so heiß ich auch!


Was wohl, der Name ist aus der Mode gekommen, die Mädchen dachten, die Melitta hießen? Oder Mercedes wie die Tochter jenes österreichischen Rennfahrers? Arg leichtfertig wurden hier Vorlagen für solche Ereignisse geschaffen!
Aber ich muß doch gleich mal im Küchenschrank oder im Keller nachschauen, ob noch irgendwo eine Gerda rumsteht!
LikeGefällt 2 Personen
Mercedes klingt irgendwie edel. Melitta als Filter finde ich gemein. Wie überhaupt den Missbrauch von Namen, deren Träger nicht gefragt werden, ob sie zB einen Taifun oder ein Tief mit ihrem Namen beehren möchten. Noch schlimmer ist es, dass man sich Toter bemächtigt, um danach Straßen und Plätze zu bezeichnen, die den Toten womöglich ganz zuwider sind.
LikeLike
Gab es tatsächlich Küchenräte, die Gerda hießen??
LikeGefällt 1 Person